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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]; Balensiefen, Lilian [Mitarb.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte Prima della Mitologia sacra. Sezione II. della Deità in particolare. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0208
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206

Kommentare zu S. 150-292

Diese Kentnisse verschaffen den wahren Sinn der Worte des Arkesilaus. Er wollte sagen, daß dieser unverschämte Jüngling die Ruthe
verdiente; sein Ausdruck gab einen Theil statt des Ganzen an; er sagte Knöchel, um die Ruthe mit aufgereihten Knöcheln anzuzeigen.
Zu gleicher Zeit warf der Weltweise auf feine Art diesem Jüngling sein Alter vor, das geschickter zum Knöchelspiel, als reif zum stolzen
Reden war. Ist keiner, wollte er sagen, der ihm die Ruthe gebe.

150,11-12 Cibele... Num. 8. esistente nel museo Capitolino: MITextS. 152 Abb. 8; Relief eines Gallus (Priester der Kybele),
Rom, Museo Capitolino Inv. 1207, gefunden 1736 bei Lanuvium (GKDenkmäler Ga. 874; dazu jetzt auch: ThesCRA V
(2005) S. 99 Nr. 102 [NinaMekacher]).
150,13-14 mit Anm. 1 Cibele in etä alquanto avanzata ... innamorata diAtide: So Lukian (Lukian. sacr. 7; Rhea) und
Arnobius (Arnob. 4,35; Kybele); zur Gleichsetzung von Kybele mit Rheas. Komm, zu 151,4.
150,14 qualche matrona Romana travestita allafoggia di quella Dea: Zur phrygischen Tracht und W.s unsicherer
Interpretation s. GK Denkmäler 874.
150,15-16 mit Anm. 2 Faustina maggiore rappresentata in un medaglione: Es ist nicht klar, auf welches Buch W. verweist;
nicht gemeint ist Joseph Pellerin, Recueil de medailles de rois, Paris 1762. Daher läßt sich auch die von ihm kurz beschriebene
Münze nicht sicher bestimmen. Faustina maior (gestorben 140 n.Chr.) war die Ehefrau des röm. Kaisers Antoninus Pius
(138-161 n.Chr.); ihr Porträt ist auf zahlreichen Münzen wiedergegeben. Gemeint ist vielleicht folgende, nach ihrem Tod
in Rom geprägte Münze: (VS) Büste der Faustina nach r., (Legende) DIVA FAUSTINA; (RS) Front eines Podiumstempels
mit sechs Säulen, darin sitzend ein weibliches Kultbild, (Legende) AETERNITAS. Das Kultbild im Tempel ist allerdings so
klein dargestellt, daß sich kaum Aussagen zu seiner Gewandung machen lassen. Möglicherweise hatte der Stecher des von W.
benutzten Buches das Kultbild jedoch eigenmächtig detaillierter wiedergegeben.
Lit.: Harold Mattingly, Coins of the Roman Empire in the British Museum IV, London 1968 S. 57 Nr. 383 Taf. 9,6.
150,17 mit Anm. 3 e de’ sacerdoti e delle sacerdotesse: W. verweist auf zwei Stellen im 7. Buch der „Aeneis“. In Verg. Aen.
7,418 nimmt Allecto, eine der Furien, die Gestalt der Cabyle, der Priesterin der Juno, an, umwindet ihr Haar mit einer
Priesterbinde und umschlingt diese mit einem „Ölzweig“ (ramum olivae). In Verg. Aen. 7,750-751 hat ein Priester der Marser
seinen Helm mit dem „glückverheißenden Ölzweig“ (felici oliva) geschmückt.
150,17-18 A questa corona veggonsi appesi tre scudetti tondi a guisa di medaglioni: Am Kranz auf dem Kopf des Priesters
befinden sich 1. und r. zwei Medaillons mit den Büsten des Attis, in der Mitte ein Medaillon mit Zeus Idaios.
Lit.: Jutta Rumscheid, Kranz und Krone. Zu Insignien, Siegespreisen und Ehrenzeichen der römischen Kaiserzeit, Tübingen 2000 (Istanbuler Forschun-
gen 43) S. 148 Nr. 73 Taf. 34,3.
150,21-22 il collegio de’ Flaviali... corone fregiate dell’ immagine di quest’ Imperatore: Davon berichtet Sueton in seiner
Biographie des Domitian (Suet. Dom. 4,4).
150,22-23 mit Anm. 5 Ilbustino ... immagine di una sacerdotessa di Cibele: Marmorrelief
der Laberia Felicia, heute Rom, Vatikan, Galleria delle statue, Inv. 552. H. 1,04 m. 1. Jkn.
Chr Laberia trägt eine Kette mit der Büste eines bärtigen Gottes, wohl Jupiter, nicht Kybele.
,ΠροστηθίδκΤ nennt Polybios (Pol. 21,6,7) die von den Priestern der Kybele (Γάλλοι; lat.
Galli) auf der Brust getragenen Bilder der Göttin (vgl. Pol. 21,37,6); laut Pollux (Poll. 2,162;
ed. Bethe I S. 133) bezeichnet das Wort auch den ,Brustpanzer der Pferde.
Lit.: Montfaucon II.1 S. 41-42 Taf. 5; Amelung, Vat. Kat. II S. 614-615 Nr. 403 Taf. 58; Maarten J. Vermaseren,
Corpus cultus Cybelae Attidisque III, Italia, Latium (Etudes preliminaires aux religions orientales dans fempire
romain 50), Leiden 1977 S. 68-69 Nr. 258;ThesCRA V (2005) S. 99 Nr. 101 Taf. 12 (NinaMekacher).
150,26 una testa colossale della medesima Deitä nell’ orto Pontificio sul Quirinale:
Überlebensgroßer Kopf, wohl eines Priesters (Gallus), derzeitiger Standort nicht nachge-
wiesen, ehemals Rom, Garten des Quirinaispalastes. Es handelt sich wohl kaum um die
gegen Mitte des 20. Jhs. im Kunsthandel erworbene Marmorbüste Rom, Museo Capitolino,
aus dem 3. Jkn.Chr, H. 44 cm.
Lit. zur Büste Rom, Museo Capitolino: Maarten J. Vermaseren, Corpus cultus Cybelae Attidisque III, Italia, Latium
(Etudes preliminaires aux religions orientales dans fempire romain 50), Leiden 1977 S. 65-66 Nr. 250;ThesCRA V
(2005) S. 100 Nr. 104 (Nina Mekacher). — Allgemein zur Priesterschaft der Mater Magna und einer Liste ihrer bildlichen Darstellungen: Nina Mekacher
a.O. S. 97-100.
150.28- 29 mit Anm. 6 collarina... ehe, secondo Luciano, superavano digrossezza le anguille: Lukian. pisc. 12.
150.29- 30 mit Anm. 7 collarina ... ehe i fanciulli Ateniesiportavano intorno al collo: Im „Ion” des Euripides (Eur. Ion
1427-1431) erwähnt Kreusa, die Tochter des Erechtheus, des mythischen Königs von Athen, das aus zwei goldenen Schlangen
gebildete Amulett, das die Neugeborenen um den Hals tragen. In seiner Anm. zu Eur. Ion 24 schreibt Joshua Barnes (Euripides,
 
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