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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte Prima della Mitologia sacra. Sezione II. della Deità in particolare. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0302
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Kommentare zu S. 150-292

antichita, trad. di lingua spagnuola in italiana da Dionigi Ottaviano Sada, Roma 1650 S.
130. Abgebildet ist ein in Rom geprägter Silber-Denar des P. Accoleius Lariscolus (43-41
v. Chr.). Nach heutiger Meinung ist darauf dargestellt: (VS) drapierte Büste der Diana
Nemorensis nach r.; (RS) drei archaische Götterbilder, die die Dreifaltigkeit der Diana
Nemorensis (Diana, Hekate, Selene) bezeichnen sollen; im Hintergrund die Oberkante
einer den Tempelbezirk umgebenden Mauer und dahinter fünf Zypressen.
Lit.: Michael H. Crawford, Roman Republic Coinage, Cambridge 1974 S. 497 Nr. 486,1 Taf. 58; Bernhard Woytek, Arma et Nummi. Forschungen zur
römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 bis 42 v. Chr. (2003) S. 445M48 (Münzstätte Rom, ca. 41 v. Chr.).
218,11-13 mit Anm. 8 L’ ultima figura e la madre Climene: Zur heutigen Benennung s. Komm, zu 218,5-7. Die
Verwandlung der Klymene erzählt Ovid (Ov. met. 2,346-366).
218.14- 15 Cicno ... fu trasformato in eigne: Heute sieht man in der Figur einen alten Pädagogen. Die Geschichte der
Vewandlung des Kyknos erzählt Ov. met. 2,369-380.
218.15- 16 mit Anm. 9 Ilgiovane dietro a Cicno... Cupavo... mentovato da Virgilio: Verg. Aen. 10,185-186. Cupavo ist in
der „Aeneis“ ein Feldherr der Ligurer, der den Tod seines Freundes Phaeton beweint und in einen Schwan verwandelt wurde.
Die Figur wird heute als Helios gedeutet.
218,18 mit Anm. 10 la testuggine e ilsimbolo della citta Chelone: W. verweist auf Jean Hardouin, Nummi antiqui populorum
et urbium illustrati, Paris 1684 S. 535. Dort findet sich die Erläuterung zu einer - nicht abgebildeten - Münze, die auf einer
Seite eine Schildkröte zeigt und von Hardouin mit einem fiktiven Ort namens ,Chelone‘ in Zusammenhang gebracht wird,
der sich angeblich an dem von Plinius (Plin. nat. 4,13) erwähnten Vorgebirge Chelonates (an der Westküste der Peloponnes;
heute Killini) befunden haben könne. Auf diese Stelle bei Hardouin beruft sich W. auch in Allegorie S. 99. Welche Münze
Hardouin vorlag, muß offen bleiben. Schildkröten zeigen vor allem die Münzen aus Ägina, aber auch einige aus Lykien. Zu
Hardouin s. GKKommentarzu 623,17.
218,20-21 mit Anm. 11-12 Ulisse detto Nanos dagliEtruschi... Alessandro... Paride: Tzetzes (Sch. Lykophr. 1242; Scholia
in Lycophronem, ed. Scheer S. 356-357) erklärt ebenso wie die älteren den Namen „Nanos“ für Odysseus als etruskische
Bezeichnung für „Wanderer“. Wörtlich übersetzt bedeutet νάνος „Zwerg“, so daß moderne Kommentatoren auch vermuten, es
könnte sich um eine Anspielung auf die z.B. in Hom. 11. 3,193 oder Hom. Od. 6,230 angedeutete relativ geringe Körpergröße
des Odysseus handeln. Ebenfalls denkbar wäre eine Anspielung des Dichters auf Nanas, den Anführer der wandernden
Pelasger, die sich in Etrurien niederließen. - Plutarch (Plut. Theseus 1,13) überliefert einen von ihm abgelehnten Bericht
des Kallimachos-Schülers Istros (3. Jh. v. Chr.), wonach „Alexandros Paris“ von Achilleus und Patroklos in einer Schlacht am
Spercheios in Thessalien geschlagen worden sei.
218,23 mit Anm 13 edambedue espressi da Omero: Hom. II. 1,403; 2,813; 6,403; 8,291; 23,74.
218,24—25 una statua... era nella villaMontalto... si ritrova a Versailles in Francia: Statue des Hermes mit Porträtkopf, Paris,
Louvre Ma 1207, ehemals Rom, Villa Montalto-Negroni, seit 1685 in Versailles (GKDenkmälerVG. 347). Die Schildkröte
neben dem linken Fuß der Statue spielt auf die bekannte Sage an, Hermes habe die Leier erfunden, indem er Saiten über einen
Schildkrötenpanzer spannte. W., dem die Statue nur aus Stichen bekannt war, bemerkte wegen des Porträtkopfes nicht, daß
es sich eigentlich um eine Hermesstatue handelt (vgl. GKKommentar zu 621,33).


219,1-7 mit Anm. 1-4 Χελώνη ... suppedaneo... Brodeo... eKustero... Suida... di legno: Hesychios (Hesych. s.v χελώνη;
ed. Latte - Hansen IV S. 211,343) überliefert die Bedeutung „Fußschemel“ (τό ύποπόδιον). - Laut Athenaios (Athen.
13,589b), der in Anm. 2 zitiert wird, wurde die berühmte Hetäre Lais im Tempel der Aphrodite von den thessalischen
Ehefrauen aus Eifersucht mit hölzernen Fußschemeln erschlagen (ξυλίναις χελώναις). W.s Übersetzung des Wortes χελώνη
als „Fußschemel“ ist sicher richtig. - Diese Geschichte ist auch in der in Anm. 3 genannten Suda (Suda s.v. Χελώνη; ed. Adler
IV S. 797; s. unten zu Anm. 4) überliefert. J. Brodeau (Epigrammatum Graecorum annotationibus loannis Brodaei, Frankfurt
1600 S. 328) erläutert zu dieser Stelle sowie zu dem Epigramm des Agathias Scholastikos (Anth. Gr. 7,220; Anthologia Graeca,
ed. Beckby II S. 134-135) auf das Grabmal der Lais, daß diese in Thessalien bestattet worden sei, da sie von den thessalischen
Frauen „mit hölzernen Schildkröten“ (ligneis testudinibus) erschlagen worden sei. - Der in Anm. 4 zitierte L. Küster schreibt
in den Anmerkungen seiner Suda-Ausgabe (Suda, ed. Küster III S. 663) ebenfalls von ,ligneis testudinibus1. Wie W. zu Recht
kritisiert, wurde die griech. Bezeichnung sowohl von Brodeau wie von Küster zu wörtlich übersetzt.
219,8-11 la correzione... non e stato avvertito ne daldottissimo Casaubono, ne da altri: W.s ,Textkorrektur1 ergibt keinen
Sinn und wird auch durch keine Überlieferung gestützt. In Athen. 13,589b ist vom Grabmal der Lais am Fluß Peneios die
Rede (s. Komm, zu 219,1-7 Anm. 3), das mit einer steinernen Hydria (ύδρίαν λίθινηv) geschmückt gewesen sei. Dabei muß
 
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