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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte seconda Mitologia storica. Sezione I. del Seculo anterirore alla Guerra di Troja. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0450
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448

Kommentare zu S. 295-347

331,22 mit Anm. 1 detta da Euripide: Als „den Ölbaum tragender Berg“ wird Athen von Euripides (Eur. Here. 1178)
bezeichnet.
331,23-24 IIcappello ... alNum. 85.: MITextS. 302 Abb. 85; s. Komm, zu 303,6 undMITextS. 303,20-28.
331,25 mit Anm. 2 col cappello in capo a guisa di viandante: Bei Aristophanes (Aristoph. Ach. 439 [nach heutiger
Verszählung]) ist entgegen W. nicht der ,Petasos‘ (πέτασος) genannte breitkrempige Reisehut erwähnt, sondern das ,Pilidion‘
(πιλίδιον), d. h. der kleine ,Pilos‘, bei dem es sich um die Kappe der Handwerker handelte. Eine solche trägt z.B. Dädalus auf
dem Relief in MITextS. 322 Abb. 94; vgl. W.s Aussage in MITextS. 323,8-10 und Komm, zu 323,8.
IV.
331,31-32 il vaso di terra cotta ... alNum. 99.: MITextS. 330 Abb. 99; rf. Hydria mit Jüngling und Mädchen („Theseus
und Ariadne“); derzeitiger Standort nicht nachgewiesen, ehemals Neapel, Sammlung des britischen Konsuls Isaac Jamineau
(GK DenkmälerGr. 1289). Zum angeblich geknöpften Gewand des Mädchens s. Komm, zu 332,16-22.
331,32 Jamineau, Consolo Inglese a Napoli: Isaac Jamineau (1727-1789) war zwischen 1753-1779 engl. Konsul in
Neapel. Ähnlich wie der engl. Gesandte Sir William Hamilton, zu dem er kein gutes Verhältnis hatte, betätigte er sich als
Naturwissenschaftler, Antiquar, Sammler und Kunstagent. Er war Mitglied der American Philosophical Society, an die er einen
Bericht über den Vesuvausbruch von 1767 schickte. Nach seinem Tod wurden 1790 bei Christie’s in London 179 Gemälde
und fünf Skulpturen aus seiner Sammlung versteigert. Im Auktionskatalog ist sein Name allerdings „Jemineau“ geschrieben.
Angelika Kauffmann malte 1763 sein Porträt, das sich heute in Bregenz, Vorarlberg Museum, befindet.
Lit.: Angelika Kauffmann, Ausst.-Kat. Düsseldorf, München, Chur 1998-1999, hrsg. von Bettina Baumgärtei, Düsseldorf 1998 S. 124-125; Vases and
Vulcanoes, Ausst.-Kat. London 1996, hrsg. von Ian Jenkins, Kim Sloan, London 1996 S. 32-33 mit Anm. 27; An Extract of the Substance of Three
Leiters from Isaac Jamineau, Esq; His Majesty’s Consul at Naples, to Sir Francis Hoskins Eyles Stiles, Bart, and F. R. S. concerning the Late Eruption of
Mount Vesuvius, in: Transactions of the American Philosophical Society 49, 1769 S. 24-28.
332,2 comedissipoc anzi: MITextS. 329,13-18.
332,3-5 mit Anm. 3 la corona, ehe gli cinge il capo, la quäle secondo Igino, era composta dipietrepreziose: Hygin (Hyg. astr.
2,5) zufolge stellt das antike Sternbild ,Krone‘ die Krone dar, die Ariadne von Dionysos zum Geschenk erhielt. Diese Krone mit
ihren funkelnden Steinen habe Theseus in der Dunkelheit des Labyrinths den Weg gewiesen. Da sich dieses Motiv nicht recht
in den zeitlichen Ablauf der Geschichte von Theseus und Ariadne einfügt, verweist Hyginus auf eine Erzählung, der zufolge
Dionysos schon vor der Ankunft des Theseus auf Kreta um Ariadnes Hand anhielt und ihr als Geschenk die Krone überließ.
332.5 mit Anm. 4 Altri autori pero lafanno difiori:N. verweist auf einen Passus bei Athenaios (Athen. 15,684f). Dort
heißt es, Timachidas erwähne in seinem Lehrgedicht Δεΐπνον („Gastmahl“) eine Blume namens ,Theseion‘ (θήσειον), die der
Apfelblüte ähnlich sei und aus der der sog. Kranz der Ariadne geflochten gewesen sein soll (Timachidas, deipnon; SH S. 367 fr. 770).
Theophrast (Theophr. h. plant. 7,12,3 [nach heutiger Zählung]; zu der von W. benutzten Edition s. Komm, zu 281,26-27)
schreibt, die Wurzel des ,Theseion‘ habe zwar einen herben Geschmack, zerrieben reinige sie aber den Leib. Beim ,Theseion‘
handelt es sich um eine Art Lerchensporn, wahrscheinlich Corydalis densiflora Presl.
Lit. zu dem hellenistischen GelehrtenTimachidas von Rhodos: RE VI A,1 (1936) Sp. 1052-1060 (Konrat Ziegler).
332.6 la celebra corona donata poi da Teseo adArianna: W.s Erzählung des Mythos kann sich auf keine antiken Quellen
stützen; diesen zufolge stammt die Krone der Ariadne von Dionysos, nicht von Theseus. W. variiert den Mythos wohl, um ihn
mit der zeitlichen Abfolge der mythischen Erzählung in Übereinstimmung zu bringen; vgl. Komm, zu 332,3-5. Möglicherweise
war ihm aber auch daran gelegen, keine Zweifel an seiner Deutung des Vasenbildes aufkommen zu lassen.
332,7-10 mit Anm. 5-6 Euripide ed Ovvidio... Ippolito eheporta la corona: Zum Blumenkranz des Hippolytos verweist W.
aufVerse im „Hippolytos“ des Euripides (Eur. Hipp. 73-74) und den „Heroidenbriefen“ des Ovid (Ov. epist. 4,71). Euripides
verfaßte zwei Dramen, die von Phaidras tragischer Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolytos handeln. Die Tragödie 'Ιππόλυτος
καλυπτόμενος („Der verhüllte Hippolytos“), in dem Phaidra sich dem Hippolytos selbst an trug und dieser aus Scham sein
Haupt verhüllte, ist weitgehend verloren. Bei der erhaltenen und 428 v. Chr. aufgeführten Tragödie 'Ιππόλυτος στεφανοφόρος
(„Hippolytos der Kranzträger“) handelt es sich um eine Neubearbeitung des früheren Stücks.
332.13- 14 un Bacco barbuto scolpito in un vaso ... delpalazzo Farnese: Marmorkrater mit Darstellung des Thiasos des
Dionysos, Neapel, Museo Nazionale Inv. 6778, ehemals Rom, Palazzo Farnese (GKDenkmäler Gr. 898; Lit.: Gasparri, Farnese
III S. 96-99 Abb. 30.1-4 [Eloisa Dodero]). Bereits in GK1 S. 304, 308 hatte W. auf das geschnürte Untergewand verwiesen.
Die Figur ist jedoch modern ergänzt.
332.14- 15 un vaso di terra cotta del museo ... Carajja Noja: Es dürfte sich um eine Vase in Neapel, Museo Nazionale,
handeln, da die Sammlung Caraffa-Noja ins Museo Borbonico überging. W. beschreibt die Darstellung auf der Vase jedoch
 
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