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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]; Balensiefen, Lilian [Mitarb.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte seconda Mitologia storica. Sezione II. della Guerra di Troja. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0597
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Parte seconda [:] Mitologia storica Sezione II. Della Guerra di Troja · Kommentar

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der von W. erwähnten weiteren Statue in der Villa Pamphilij: Odysseus unter Widder, Rom, Villa Doria Pamphili. H. 0,91
m, L. 0,96 m (s. o.). Im Unterschied zu der Statue im Museo Torlonia, ehemals Villa Albani, befindet sich an dieser Statue
der Kopf des Odysseus nicht zwischen den Vorderbeinen des Widders, sondern an dessen Flanke. Die Datierungsvorschläge
reichen vom 1. Jh.n.Chr. bis in die zweite Hälfte des 2. Jhs. n.Chr.
Bei W.: MfS. 210 Abb. 155; Allegorie S. 25.
Lit. zur Statue Albani: Pietro Ercole Visconti, Catalogo del Museo Torlonia di sculture antiche, Roma 1883 Nr. 438 Taf. 112; Carlo Gasparri, in:
Forschungen zur Villa Albani S. 399; Kat. Villa Albani V S. 457 zu Nr. 938 (Peter C. Boi); LIMC VI (1992) S. 960 Nr. 137 s. v. Odysseus (Odette
Touchefeu-Meynier). - Zur Statue Villa Pamphili: Calza, Doria Pamphilj S. 78 Nr. 83 Taf. 55; Bernard Andreae, Odysseus. Mythos und Erinnerung,
Ausst.-Kat. München 1999 Abb. 76.
445,15 patera antica al Num. 156: MITextS. 446 Abb. 156; Campanische Patera mit figürlichem Griff, Paris, Bibliotheque
Nationale, Cabinet des Medailles Inv. 1428, aus Pozzuoli. Bronze. H. 61 cm, Dm. 30,5 cm. 1. Hälfte des 5.Jhs.vChr Oft wurden
von W. und seinen Zeitgenossen etruskische Spiegel fälschlich mit Paterae (lat.: patera; „Schale“, „Opferschale“) identifiziert;
dazu s. GKDenkmälerNr. 159. Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch tatsächlich um eine Patera. Auf der Außenseite der
Schale ist eine geflügelte Göttin eingraviert, im Inneren ein Gigant (?). Doch nicht diese beiden Darstellungen interessierten
W., sondern der Griff der Schale. Dieser hat die plastische Form einer archaischen Jünglingsfigur, die mit beiden erhobenen
Händen und dem Kopf die mit dem Rand der Patera verbundene figürliche Attache trägt, die ihrerseits figürlich gestaltet ist
und in symmetrischer Doppelung Odysseus unter dem Widder darstellt.
Lit.: Eduard Gerhard, Etruskische Spiegel I S. 95-97 Taf. 30; Anne-Marie Adam, Bronzes Campaniens du Ve siede avant J.-C. au Cabinet des Medailles,
in: Melange de l’Ecole Fran<;aise de Rome, Antiquite 92, 1980 S.641-679, bes. S. 661-671 mit Abb. 13-18; Bernard Andreae, Odysseus, Mythos und
Erinnerung, Ausst.-Kat. München 1999 Abb. aufS. 133.
445,15 un opera ehepreparava il celebre Gori: Zu Antonio Francesco Gori (1691—1757) vgl. Herkulanische Schriften I
Komm, zu 83,6 und GKKommentar zu 25,12. In dem 200 Tafeln umfassenden Stichwerk: Museum Etruscum exhibens insignia
veterum Etruscorum monumenta, Florentiae 1737 findet sich jedoch keine Abbildung der Patera.
445,16-18 mit Anm. 1 la criticafatta ... dallo Scaligero ilpadre, a Donato: W. verweist auf die Schrift des Julius Caesar
Scaliger [1484-1558], Poetices libri septem [ohne Ort] 1561, von der mehrere Auflagen und Ausgaben erschienen; er be-
nutzte die Erstausgabe von 1561 (s. Indice I; MI TextS. 556). Scaliger erörtert auf S. 21, Abschnitt A die Bekleidung ver-
schiedener Menschentypen und Figuren im antiken Schauspiel und kritisiert den röm. Grammatiker Aelius Donatus (4. Jh.n.
Chr.), der behauptet, Odysseus müsse stets mit dem Pallium bekleidet auftreten, weil dies die Tracht Ithakas gewesen sei, der
Heimatinsel des Odysseus. Scaliger zufolge ist diese Aussage in zweifacher Hinsicht falsch; erstens sei das Pallium nämlich nicht
nur auf Ithaka, sondern in ganz Griechenland getragen worden, und zweitens sei belegt, daß Odysseus keineswegs in allen
Lebenssituationen das Pallium getragen habe. Zu Julius Caesar Scaliger (eigentlich Giulio Bordone della Scala 1484-1558) s.
GKKommentar zu 117,15-16.
IV.
445,21-22 il bassorilievo del Num. 157: MI TextS. 446 Abb. 157; Relief mit Odysseus und Teiresias, Paris, Louvre Ma
574, ehemals Rom, Villa Albani {GK DenkmälerSG. 865; dazu auch: Lucia Guerrini, Marmi antichi nei disegni di Pier Leone
Ghezzi, Cittä del Vaticano 1971 S. 77 Nr. 34Taf. 21,1-2.); vgl. MITextS. 275,23-25.
445,27 mit Anm. 2 fiume Cocito, ehe bagna ilpie di uno scoglio: In der „Odyssee“ (Hom. Od. 10,513-515) beschreibt
die Zauberin Kirke dem Odysseus den Eingang zur Unterwelt: „Dort, wo zum Acheron der Pyriphlegeton und der Kokytos /
Strömen, welcher ein Abfluß ist des stygischen Wassers, / Ist ein Fels, wo die beiden brausenden Ströme sich einen.“ (Übers.:
Roland Hampe).
445.30- 31 mit Anm. 3 Appulejo da ad Ulisse... lafossa: In der „Apologie“ des Apuleius (Apul. apol. 31,7; S. 458-459 in
der von W. benutzten Ausgabe; zu dieser s. Komm, zu 392,7-8) wird mit Proteus die äußere Erscheinung, mit Odysseus die
Grube, mit Aiolos der Lederschlauch, mit Helena der Mischkrug, mit Kirke der Trinkbecher und mit Venus der Gürtel asso-
ziiert. Allerdings ist hier nicht allgemein von Attributen die Rede, die mit den genannten Figuren assoziiert wurden, sondern
speziell von den magischen Mitteln und Gegenständen, derer sich die genannten bedienten.
Lit. zu Apul. apol. 31,7: Apuleius, De magia. Eingeleitet, übersetzt und mit interpretatorischen Essays versehen von Jürgen Hammerstaedt, Peter Haber-
mehl, Francesca Lamberti, Adolf Μ. Ritter und Peter Schenk (SAPERE Band V, hrsg. von Heinz-Günther Nesselrath u. a.), Darmstadt 2002 S. 114-115
[Text und Übers.], 252 [Erläuterungen].
445.31- 34 mit Anm. 4 Poscia con Γajuto de’suoicompagni:\n der „Odyssee“ (Hom. Od. 11,48-50) sagt Odysseus, nachdem
er den Toten an der Grube geopfert hat: „Doch selbst zog ich das scharfe Schwert von der Hüfte und saß hin und ließ die kraftlosen
Häupter der Toten nicht dem Blute näher kommen, bis ich den Teiresias befragt hätte. “{Übers.: Wolfgang Schadewaldt).

446 Num. 156: s. Komm, zu 445,15.
 
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