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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte terza Storia Greca e Romana. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0625
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Parte terza [:] Storia Greca e Romana · Kommentar

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Dramen“) verweist Casaubonus auf eine Stelle bei Galen (Gal. in Hippocratis de victu acutorum I 4 [15,424 Kühn]; Corpus
Medicorum Graecorum V 9,1, Galeni in Hippocratis de natura hominis, in Hippocratis de victu acutorum [...], ed. loannes
Mewaldt, Georgius Helmreich, loannes Westenberger, Lipsiae et Berolini 1914 S. 120), wo das Verbum έπιδιασκευάζεσθαι
(„ein Werk neu bearbeiten“) erläutert und als Beispiele die beiden Fassungen des „Autolykos“ des Eupolis angeführt werden.
469,7 ortografia di alcuni titoli delle tragedie: In der Inschrift (TrGF VIS. 57f. testim. 6 = IG XIV Nr. 1152) finden sich
folgende Schreibfehler: ΚΡΕΣΦΟΝΤΥ Σ statt ΚΡΕΣΦΟΝΤΗΣ (Col. II, Z. 3) und ΛΙΚΥΗΝΙΟΣ statt ΛΙΚΥΜΝΙΟΣ (Col. II, Z. 5);
s. hierzu den textkritischen Apparat in TrGF VIS. 57.
469,10 mit Anm. 5 Dausquio varj esempj: W verweist auf die Beispiele, die der frz. Jesuit Claude Dausque (1566-1644) in
seiner Schrift über die lateinische Orthographie (Claudii Dausquii Tornacensis Orthographia Latini sermonis vetus et nova I,
Paris 1677 S. 48) unter ,S pro X’ („S anstatt X”) anführt.
469,10-11 neldialettoattico ... parolecompostecon lapreposizioneΣυν, ... ill in vece dell: Die Schreibweise ξύν für συν
(„mit“) war insbesondere im älteren Attisch des 5. Jhs. v. Chr. üblich; die Durchsicht der Autoren imTLG (Thesaurus Linguae
Graecae) ergibt, daß diese Form durchgehend von den Tragikern (Aischylos, Sophokles, Euripides) und Aristophanes gebraucht
wurde; auch Thukydides benutzte immer diese Form, sowohl im Einzelwort wie in den Komposita. Im 4. Jkv. Chr wird diese
Schreibweise im attischen Dialekt seltener; bei Platon, Demosthenes und Menander begegnet sie nicht mehr, bei Xenophon
jedoch noch mehrfach in der „Anabasis”, aber nur noch selten in der „Kyrupädie”. Die Form ξύν wurde auch von Homer
und Hippokrates benutzt, die im ionischen Dialekt schrieben. In attischen Inschriften findet sich bis zum letzten Viertel des
5. Jhs. fast ausschließlich ξύν, danach nimmt die Verwendung von σύν zu, das vom Ende des 5. Jhs. an die vorherrschende
Schreibweise wurde.
Lit.: Kenneth J. Dover, Thucydides. Book VI, Oxford 1965 S. xiii; Leslie Threatte, The grammar of Attic inscriptions Bd. 1, Berlin, New York 1980
S. 553- 555; Albert Thumb, Handbuch der griechischen Dialekte (2. Teil, 2. erweiterte Aull, von Anton Scherer), Heidelberg 1959 S. 296 § 323, 2 a.
469.12- 13 scritti con EI in cambio del semplice jota: Auf der Inschriften täfel hinter der Sitzstatue des Euripides (s. Komm,
zu 466,22 [Num. 168]; TrGF VIS. 57-58 testim. 6 = IG XIV Nr. 1152) sind zwei Tragödientitel in folgender Schreibweise
aufgeführt: ΕΙΦΙΓΕΝΕΙΑ (Col. I, Z. 19; „Iphigenie“) und ΕΙΝΩ (Col. I, Z. 21; „Ino“). Die Schreibung ,ει* für das lange ,t‘ setzte
gegen Ende des Hellenismus ein; sie verbreitete sich in der römischen Kaiserzeit, in der häufig ,ει1 sowohl für das lange als auch
für das kurze ,t‘ und umgekehrt ,t‘ für ,ει1 geschrieben wurde.
Lit.: Leslie Threatte, The grammar of Attic inscriptions Bd. 1, Berlin, New York 1980 S. 195-202.
469,13 mit Anm. 6 Tali sbagli ... antiche lapidi: W. verweist auf eine Verszeile in der Grabinschrift für Annia Regilla,
gefunden 1607/1617 in Rom an der Via Appia vor S. Sebastiano in der Nähe der Villa des Herodes Atticus am Triopion, jetzt
Paris, Louvre Ma 1160, ehemals Rom, Villa Borghese (IGXIVNr. 1389); s. GKDenkmäler Gr. 1325; Ville e Palazzi di Roma
zu 133,36-38. Zu Herodes Atticus s. GKKommentar zu 27,7; zum ,Triopion‘ des Herodes Atticus an der Via Appia s. GK
DenkmälerVG. 243. In der Grabinschrift findet sich in V. 75 (nach heutiger Zählung) anstelle von σείσασα die Schreibweise
σίσασα („schüttelnd“; fern.). W. zufolge ist diese Schreibung auf ein mit dem kaiserzeitlichen Itazismus (dazu s. Komm, zu
469.12- 13) zu erklärendes Versehen des Schreibers zurückzuführen. Allerdings ist die Schreibung des Verbums σίω („schüt-
teln“; „hin und her bewegen“), von der das Partizip σίσασα gebildet ist, schon in älterer Zeit belegt und gilt als selten belegte
poetische Nebenform von σείω; s. LSJ s.v. σείω. Sie findet sich nämlich bei dem griech. Dichter Anakreon (6. Jh. v. Chr.) in
einem Vers (Anakr. fr. 77 Page), der eben wegen dieser ungewöhnlichen Wortform im „Etymologicum Magnum“ (Etym. m.
714,33-39 s. v. Σίτος; Etymologicon magnum, ed. Gaisford Sp. 2014-2015) und in einem kaiserzeitlichen Papyrus (POxy.
XV 1795 fr. 1 Z. 6) zitiert wird. W. beruft sich hier nicht auf die Publikation des Inschrifttextes durch Jacob Spon, Miscellanea
eruditae antiquitatis [...], Lugduni 1685 S. 322-327; diese (S. 322 Z. 16) bietet nämlich in der Transkription fälschlich ΟΙΣΑΣΑ
anstelle von ΣΙΣΑΣΑ, hat jedoch die korrekte lat. Übersetzung ,quatiens‘ („schüttelnd“). W. dürfte sich vielmehr auf die von
ihm auch an anderer Stelle in den MI(s. Komm, zu 340,12-14 und zu 489,25) zitierte ältere Edition
des Claude de Saumaise (Claudii Salmasii Duarum inscriptionum veterum Herodis Attici rhetoris et
Regillae coniugis honori positarum explicatio, eiusdem ad Dosiadae Aras, Simmiae Rhodii Ovum,
Alas, Securim, Theocriti Fistulam notae, Lutetiae Parisiorum 1619 S. 1-125) beziehen. Dort steht zwar
in der Transkription des Inschrifttextes (S. 1 V. 15 [nicht: 5]) fälschlich ΣΕΙΣΑΣΑ, die Wiederholung im
Kommentar (S. 64) ist jedoch korrekt ΣΙΣΑΣΑ geschrieben. Salmasius erläutert in seinem Kommentar
ebenso wie W. in der Anm.: σίσασα pro σείσασα (,,σίσασα [sc. steht] für σείσασα“). Als Beleg führt er
den oben genannten, von Hesychios zitierten Vers des Anakreon an, erinnert aber auch daran, daß es
für die Schreibung ,i’ anstelle von ,ει’ zahlreiche Beispiele gebe.
Lit. zur Inschrift der Regilla: Malcolm. Davies, Sarah B. Pomeroy, Marcellus of Side’s Epitaph on Regilla (IG XIV 1389):
an Historical and Literary Commentary, in: Prometheus. Rivista di studi classici 38, 2012, S. 3-34.
 
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