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cimnal in die Philosophic hincingezogcn, und ebenso Nichts,
was nicht schon irgend cinmal llon ihr ausgeschlossen ivordcn wäre.

Um so begreislicher crscheiut die Tcndenz, das artbildende
Merkmal der Philosophie nicht im Gegenstande, sondern in der
Methode zu suchen und zu mcinen, daß dic Philosophie zwar
cben dieselben Gegenstünde wie anderc Wissenschnsten, aber
mit einer chhr eigenen Methode behandle, ivorans sich dann er-
gebe, daß sic gewisse Gcgenständc, die ihrer Methode nnzugäng-
lich seien, von sich ablehne, andere dagegcu, welche sich sür ihre
Behandlung bcsonders eigncn, stetZ sür sich in Anspruch nehmen
müsse. Ein solcher Versnch, tvie ihn in großem Maßstabe
Wolsf gcmacht hat, indem cr sür jede -Objcctgruppe der wissen-
schastlichen Erkenntniß eine philosophische und eine, wie man
damals sagtw „historische", wie man heute sagt „empirische"
Disciplin neben einander stcllte, — ein solcher Versuch läßt
sich im theorctischen Entwurs sehr gut durchsühren, aüer auch
cr genügt nicht zu eincr historischcn Begrisfsbestimmung der
Philosophie, aus dem cinsachen Grunde, weil selbst nnter den-
jenigen Philosophen, welche sür ihre Wissenschaft einc besondere
Methode in Anspruch nehmcn — nnd das sind bei Weitem
nicht allc — nicht die gcringstc Uebereinstimmung Hinsichtlich
dieser „philosophischen Methode" obwaltct. Weder läßt sich
daher mit historischer Allgemeingiltigkeit von einer besonderen
wissenschaftlichen Behandlungsweise sprechen, deren Anwendung
das Wesen der Philosophie nusmache, noch läßt sich irgend-wie
bchaupten, daß dies Wesen überall in dem, wenn auch nn-
sertigen Streben nach einer solchen Methode zu stnden sei.
Denn cincrseits wolleu alle diejenigen, dcnen die Philosophie
übcr die wissenschaftliche Arbcit hinauswächst, solgerichtig von
einer Methodc derselben überhaupt Nichts wissen, andererseitS
vcrsallen gcrade diejenigen, welche die Philosophic zur Wissen-
schast crheben wollen, sehr hänstg dem Bestreben, ihr die aus
 
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