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-**~^*~
Drn Brjublrrn
der Mar-c'schrrr Programmkritik.
Was jubpft ihp im Likgksschritt
And krächft mik bkvtkciikl-'gp Nabkn,
Weil schartig war das Lchwrrt, womit
Wir ruch so oft grhaurn habrn?
Brdrnkt, wrnn mit dem schart'grn Ltahl
Wir schrittrn fort von Lirg r.u Lirgrn:
Wrnn nru grschlissrn rr rinmal,
Wir wrrdrt ihr rrlt Birbr krirgrn!
_ J. st.
Neue Erfindungen.
In Edison's Werkstätte bemüht man sich gegen-
wärtig, ein Mikroskop herzustellen, welches so stark
vergrößert, daß man damit die angeblichen Vor-
theile der Maybach'schen Eisenbahnreform in
Preußen entdecken kann. Bis vor Kurzem beschäftigte
sich Edison auch mit dem Problem eines elektrischen
Motors mit ungeheurer Triebkraft, welcher dazu
dienen sollte, die herrschenden Parteien in der
Arbeiterschutzfrage vorwärts zu treiben.
Es stellte sich aber heraus, daß selbst tausend Pferde-
kräfte nicht genügten, um hundert Abgeordnete in
ihrem Streben nach einseitiger Klassenherrschaft auf-
zuhalten.
Die Nationalliberalen an Müllensiefen.
O, armer Müllensiefen,
Entfleuch', die Noth ist groß!
Die Geister, die wir riefen,
Die werden wir nicht los!
Staatserhaltende Vorschläge
zur Arbeiterschutzgesetzgebung.
Daß der Reichstag mit seinem Arbeiterschutz gar
nicht vom Flecke kommt, ist kein Wunder — er faßt
die Sache eben am ganz Unrechten Ende an! Das
sieht ja gerade aus, als ob man den Arbeiter
gegen die Arbeit schützen müßte, die doch sein Lebens-
element, sein Trost und Labsal ist! Da haben wir
z. B. die Sonntagsfeier, über welche so viel ge-
sprochen wurde! Freilich muß der Sonntag des
Arbeiters geschützt werden, aber wo in aller Welt
könnte das besser und wirksamer geschehen, als in
der Fabrik? Nur hier steht der Arbeiter in sicherm
Schutze, denn Werkmeister wachen über ihn und die
Satzungen der Fabrikordnung regeln ordnungsgemäß
sein Dasein. Von den Verführungen der Welt kann
hier keine an ihn herantreten, er kann nicht im
wüsten Gelage zwei bis drei Glas Bier vertilgen und
ist gefeit gegen alle verführerischen Einflüsse. Jeder
Fabrikant sollte deshalb so human sein, die Fabrik
den ganzen Sonntag für seine Arbeiter offen zu
halten und ihnen die Ausübung der gewohnten Be-
schäftigung zur Pflicht zu machen. Freilich, die
Familie! Da heißt es, „der Arbeiter muß einen
Tag haben, an dem er sich seiner Familie widmen
kann." Welch' eine demagogische Redensart! Ist
der Arbeiter am Sonntag zu Hause, so wird er sich
unglücklich fühlen, denn er vermißt die tägliche ihm
liebgewordene Gewohnheit des Schaffens, vermißt
Hammer, Feile, das Geräusch der Maschine, kurz,
es fehlt ihm gerade das, was ihm nur der Arbeit-
geber spenden und die Familie nie ersetzen kann.
Die Kinder sehen den Vater zu Hause müssig sitzen
und nehmen sich daran ein schlechtes Beispiel, die
Frau möchte mit ihm spazieren gehen, was wieder
zu unnützen Ausgaben für Sonntagskleider, Zeche rc.
führt. Man gewähre daher dem Arbeiter den
vollständigen Genuß des Sonntags, aber in der
Fabrik, man lasse ihm die schönste Sonntagsfreude,
die Freude an der Arbeit! Mit dem Normal-
arbeitstag ist es ganz dasselbe. Einen Normal-
arbeitstag soll man dem Arbeiter geben, aber man
soll ihm diese Wohlthat nicht verkürzen, der Normal-
arbeitstag soll möglichst alle Stunden des Tages
umfassen. Man kann es von der ohnedies stark in
Anspruch genommenen Humanität der Arbeitgeber
nicht verlangen, daß sie den vierundzwanzigstündigen
Arbeitstag akzeptiren, weil sie dann außer Früh-
stücks-, Mittagspause rc. auch die Schlafpause ein-
führen und entsprechende Räume dazu Herstellen
müßten. Aber in der Zeit, in welcher der Arbeiter
nicht schläft, sollte er immer die geregelte Arbeits-
thätigkeit haben und der Fabrikordnung unterstehen.
Dann würden manche Uebel unserer Zeit, z. B. Ver-
sammlungen, Arbeitervereine rc. verhütet. Glück-
licherweise zeigt die Tendenz der Reichstagsmajorität
den Willen, in diesem Sinne vorzugehen und damit
den einzigen wahren und echten Arbeiterschutz
einzuführen.
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der Mar-c'schrrr Programmkritik.
Was jubpft ihp im Likgksschritt
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Weil schartig war das Lchwrrt, womit
Wir ruch so oft grhaurn habrn?
Brdrnkt, wrnn mit dem schart'grn Ltahl
Wir schrittrn fort von Lirg r.u Lirgrn:
Wrnn nru grschlissrn rr rinmal,
Wir wrrdrt ihr rrlt Birbr krirgrn!
_ J. st.
Neue Erfindungen.
In Edison's Werkstätte bemüht man sich gegen-
wärtig, ein Mikroskop herzustellen, welches so stark
vergrößert, daß man damit die angeblichen Vor-
theile der Maybach'schen Eisenbahnreform in
Preußen entdecken kann. Bis vor Kurzem beschäftigte
sich Edison auch mit dem Problem eines elektrischen
Motors mit ungeheurer Triebkraft, welcher dazu
dienen sollte, die herrschenden Parteien in der
Arbeiterschutzfrage vorwärts zu treiben.
Es stellte sich aber heraus, daß selbst tausend Pferde-
kräfte nicht genügten, um hundert Abgeordnete in
ihrem Streben nach einseitiger Klassenherrschaft auf-
zuhalten.
Die Nationalliberalen an Müllensiefen.
O, armer Müllensiefen,
Entfleuch', die Noth ist groß!
Die Geister, die wir riefen,
Die werden wir nicht los!
Staatserhaltende Vorschläge
zur Arbeiterschutzgesetzgebung.
Daß der Reichstag mit seinem Arbeiterschutz gar
nicht vom Flecke kommt, ist kein Wunder — er faßt
die Sache eben am ganz Unrechten Ende an! Das
sieht ja gerade aus, als ob man den Arbeiter
gegen die Arbeit schützen müßte, die doch sein Lebens-
element, sein Trost und Labsal ist! Da haben wir
z. B. die Sonntagsfeier, über welche so viel ge-
sprochen wurde! Freilich muß der Sonntag des
Arbeiters geschützt werden, aber wo in aller Welt
könnte das besser und wirksamer geschehen, als in
der Fabrik? Nur hier steht der Arbeiter in sicherm
Schutze, denn Werkmeister wachen über ihn und die
Satzungen der Fabrikordnung regeln ordnungsgemäß
sein Dasein. Von den Verführungen der Welt kann
hier keine an ihn herantreten, er kann nicht im
wüsten Gelage zwei bis drei Glas Bier vertilgen und
ist gefeit gegen alle verführerischen Einflüsse. Jeder
Fabrikant sollte deshalb so human sein, die Fabrik
den ganzen Sonntag für seine Arbeiter offen zu
halten und ihnen die Ausübung der gewohnten Be-
schäftigung zur Pflicht zu machen. Freilich, die
Familie! Da heißt es, „der Arbeiter muß einen
Tag haben, an dem er sich seiner Familie widmen
kann." Welch' eine demagogische Redensart! Ist
der Arbeiter am Sonntag zu Hause, so wird er sich
unglücklich fühlen, denn er vermißt die tägliche ihm
liebgewordene Gewohnheit des Schaffens, vermißt
Hammer, Feile, das Geräusch der Maschine, kurz,
es fehlt ihm gerade das, was ihm nur der Arbeit-
geber spenden und die Familie nie ersetzen kann.
Die Kinder sehen den Vater zu Hause müssig sitzen
und nehmen sich daran ein schlechtes Beispiel, die
Frau möchte mit ihm spazieren gehen, was wieder
zu unnützen Ausgaben für Sonntagskleider, Zeche rc.
führt. Man gewähre daher dem Arbeiter den
vollständigen Genuß des Sonntags, aber in der
Fabrik, man lasse ihm die schönste Sonntagsfreude,
die Freude an der Arbeit! Mit dem Normal-
arbeitstag ist es ganz dasselbe. Einen Normal-
arbeitstag soll man dem Arbeiter geben, aber man
soll ihm diese Wohlthat nicht verkürzen, der Normal-
arbeitstag soll möglichst alle Stunden des Tages
umfassen. Man kann es von der ohnedies stark in
Anspruch genommenen Humanität der Arbeitgeber
nicht verlangen, daß sie den vierundzwanzigstündigen
Arbeitstag akzeptiren, weil sie dann außer Früh-
stücks-, Mittagspause rc. auch die Schlafpause ein-
führen und entsprechende Räume dazu Herstellen
müßten. Aber in der Zeit, in welcher der Arbeiter
nicht schläft, sollte er immer die geregelte Arbeits-
thätigkeit haben und der Fabrikordnung unterstehen.
Dann würden manche Uebel unserer Zeit, z. B. Ver-
sammlungen, Arbeitervereine rc. verhütet. Glück-
licherweise zeigt die Tendenz der Reichstagsmajorität
den Willen, in diesem Sinne vorzugehen und damit
den einzigen wahren und echten Arbeiterschutz
einzuführen.