»8»
Heruntergekommen.
G Güttin mit der WhrdSernüitze
Llnd mit dem wellenreichen Hasr^
Wa^ Künden deiner Augen Blitze,
Wa§ kräuselt sich dein Tippenpsar:
Ist dir die Freiheit auch ein Bettel
Nnd willst auch du ein GrdenMand?
Du schändest dich wie eine Vettel
Mit deiner Gunst für'F Juchtenland.
Alage um Windthorst.
rundgied'ges Himmelchen! Was is geschehen!
Weend, Brieder, weend, schont Eier Schnubbduch nich!
Um Meppens Berle isses nu geschehen —
Der große gleene Windthorscht drickde sich!
Der Reichsdag sitzd nu wie ä Weesengnabe,
Dem man de beste Schditze jäh endriß,
Un den Bardeien bleibd an Windthorschd's Grabe
In Halse schdecken jedes Gombromiß.
Weeß Gnebbchen, Geener gann ihn uns ersetzen!
Was seid Ihr, Mahnert oder Ackermann?
Ihr gennd blos rässeniren oder hetzen —
Was Windthorschd gonnde, Geener von Eich gann!
Der sagde „Ja" un meende „Nee" im Schdillen,
Dann sagd'r „Nee" un meende wieder „Ja",
Un hadde immer seinen eegnen Willen,
Un was er wollde, schließlich ooch geschah.
De Tagesordnung dhad ihn nich schmieren,
Da mochde Gamerun un Wißmann sein,
Bon alden Eisen mochd' man debaddiren —
Der brachde immer den Guldurgamf nein!
Ja der Guldurgamf, das war sei Vergniegen,
Da dahd er kujenieren ohne Ruh',
Der große Ganzler mußte underliegen,
In Rom der Leo selbst gab gleene zu.
Schdeds wußt' er fier de Schwarzen was zu holen,
Wenn Schacher bliehde mid dem Zellnerdhum.
Un als er aus der Weld sich had emfohlen,
Da schmiß er vorher noch den Goßler um.
Ja, Ginder, änne Berle war der Gleene,
Un jedem Witzbladd half er aus der Nodh,
Drum drauerd mehrschdendheels ooch jetzd der Eene,
Der „Wahre Jacob", ieber seinen Dod.
Der „Wahre Jacob" wußd' ihn schdeds zu schätzen,
Er fiehrde ofd sei dreies Abbild vor;
Es wird dem Windthorschd noch ä Denkmal setzen
Er, dem er eifrig diende, der Humor!
Im Foyer.
Nationalliberaler: Das war doch bedenk-
lich, daß wir die Arbeiterschutzberathung in den
April hinein vertagt haben.
Konservativer: Warum?
Nationalliberaler: Na, da merkt doch die
böse Welt leicht, daß wir den ganzen Arbeiterschutz
in den April schicken möchten!
Bismarck und Windthorst.
Es ist die kleine Exzellenz
Noch unbesiegt gestorben;
Doch Otto'n ist der Siegerkranz
Verwelkt längst und verdorben;
Eh'r möcht' ich Windthorst im Todtenschrein,
Als lebend der rühmlose Otto sein!
Finanzpolitisches.
Dusecke: Du, ick jloobe, bei unfern neuen
Reichskanzler is det Jeld besser ufsjehoben,
als bei dem alten.
Pusecke: Det stimmt nich! Denk' an die
Flotte!
Dusecke: Jrade von wejen die Flotte! Er
will unser Jeld mariniren, det et sich länger hält.
Stöcker in der Schweiz.
In diesem schönen freien Schweizerland,
Da liebt man sonst die Ruhe, wie bekannt,
Doch kommt der „theure Gottesmann", ei schall,
Da giebt es gleich den schrecklichsten Radau!
Das reaktionäre Studententhum.
A. : Warum sind die Mehrzahl unserer heutigen
Studenten allem Neuen so abhold?
B. : Weil sie sich am liebsten so lange wie
möglich vom „Alten" ernähren lassen.
Geburtstagsfeier Bismarck's.
Sonst aß er Kibitzeier
An seinem Wiegenfest —
Jetzt legt er Kukukseier
Still in Caprivi's Nest.
Der neue AurF.
Lin neuer Rurs ist im Reiche
Doch endlich zum Durchbruch gekommen;
Ls wird mit den Opponenten
Heut nicht mehr so streng genommen.
Doch gilt diese Freiheit, die neue.
Roch nicht für Sozialdemokraten,
Lie blüht nur in reichlichem Maße
Rrakehlenden Reichs-Diplomaten.
Hätt' Liner zu Rismarck's Zeiten
Gethan, was von ihm man jetzt wahrnimmt.
Den hätte er längst schon gegefskent.
Den hätte er längst schon gearnimt.
Heruntergekommen.
G Güttin mit der WhrdSernüitze
Llnd mit dem wellenreichen Hasr^
Wa^ Künden deiner Augen Blitze,
Wa§ kräuselt sich dein Tippenpsar:
Ist dir die Freiheit auch ein Bettel
Nnd willst auch du ein GrdenMand?
Du schändest dich wie eine Vettel
Mit deiner Gunst für'F Juchtenland.
Alage um Windthorst.
rundgied'ges Himmelchen! Was is geschehen!
Weend, Brieder, weend, schont Eier Schnubbduch nich!
Um Meppens Berle isses nu geschehen —
Der große gleene Windthorscht drickde sich!
Der Reichsdag sitzd nu wie ä Weesengnabe,
Dem man de beste Schditze jäh endriß,
Un den Bardeien bleibd an Windthorschd's Grabe
In Halse schdecken jedes Gombromiß.
Weeß Gnebbchen, Geener gann ihn uns ersetzen!
Was seid Ihr, Mahnert oder Ackermann?
Ihr gennd blos rässeniren oder hetzen —
Was Windthorschd gonnde, Geener von Eich gann!
Der sagde „Ja" un meende „Nee" im Schdillen,
Dann sagd'r „Nee" un meende wieder „Ja",
Un hadde immer seinen eegnen Willen,
Un was er wollde, schließlich ooch geschah.
De Tagesordnung dhad ihn nich schmieren,
Da mochde Gamerun un Wißmann sein,
Bon alden Eisen mochd' man debaddiren —
Der brachde immer den Guldurgamf nein!
Ja der Guldurgamf, das war sei Vergniegen,
Da dahd er kujenieren ohne Ruh',
Der große Ganzler mußte underliegen,
In Rom der Leo selbst gab gleene zu.
Schdeds wußt' er fier de Schwarzen was zu holen,
Wenn Schacher bliehde mid dem Zellnerdhum.
Un als er aus der Weld sich had emfohlen,
Da schmiß er vorher noch den Goßler um.
Ja, Ginder, änne Berle war der Gleene,
Un jedem Witzbladd half er aus der Nodh,
Drum drauerd mehrschdendheels ooch jetzd der Eene,
Der „Wahre Jacob", ieber seinen Dod.
Der „Wahre Jacob" wußd' ihn schdeds zu schätzen,
Er fiehrde ofd sei dreies Abbild vor;
Es wird dem Windthorschd noch ä Denkmal setzen
Er, dem er eifrig diende, der Humor!
Im Foyer.
Nationalliberaler: Das war doch bedenk-
lich, daß wir die Arbeiterschutzberathung in den
April hinein vertagt haben.
Konservativer: Warum?
Nationalliberaler: Na, da merkt doch die
böse Welt leicht, daß wir den ganzen Arbeiterschutz
in den April schicken möchten!
Bismarck und Windthorst.
Es ist die kleine Exzellenz
Noch unbesiegt gestorben;
Doch Otto'n ist der Siegerkranz
Verwelkt längst und verdorben;
Eh'r möcht' ich Windthorst im Todtenschrein,
Als lebend der rühmlose Otto sein!
Finanzpolitisches.
Dusecke: Du, ick jloobe, bei unfern neuen
Reichskanzler is det Jeld besser ufsjehoben,
als bei dem alten.
Pusecke: Det stimmt nich! Denk' an die
Flotte!
Dusecke: Jrade von wejen die Flotte! Er
will unser Jeld mariniren, det et sich länger hält.
Stöcker in der Schweiz.
In diesem schönen freien Schweizerland,
Da liebt man sonst die Ruhe, wie bekannt,
Doch kommt der „theure Gottesmann", ei schall,
Da giebt es gleich den schrecklichsten Radau!
Das reaktionäre Studententhum.
A. : Warum sind die Mehrzahl unserer heutigen
Studenten allem Neuen so abhold?
B. : Weil sie sich am liebsten so lange wie
möglich vom „Alten" ernähren lassen.
Geburtstagsfeier Bismarck's.
Sonst aß er Kibitzeier
An seinem Wiegenfest —
Jetzt legt er Kukukseier
Still in Caprivi's Nest.
Der neue AurF.
Lin neuer Rurs ist im Reiche
Doch endlich zum Durchbruch gekommen;
Ls wird mit den Opponenten
Heut nicht mehr so streng genommen.
Doch gilt diese Freiheit, die neue.
Roch nicht für Sozialdemokraten,
Lie blüht nur in reichlichem Maße
Rrakehlenden Reichs-Diplomaten.
Hätt' Liner zu Rismarck's Zeiten
Gethan, was von ihm man jetzt wahrnimmt.
Den hätte er längst schon gegefskent.
Den hätte er längst schon gearnimt.