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jenug. Denke mal blos an: Du bleibst det Abends so'n Stundener drei bis
fimve länger in de Kneipe, wie De eijentlich sollst. Na, scheen; zuerst is Dir
ja janz mollig un Du hast ooch mächtig Courage un firchtst Dir vor keenen
Deibel nich. Von det Zuhausekommen will ick ja nu nischt sagen, indem det
Jeder in seine vier Pfähle abzumachen hat — aber Du willst den andern
Morjen, oder besser jesagt, nachher uffstehen. Meenste, det De denn keenen
Bußdag hast: ooch wenn er jarnich in'n Kalender steht? Wenn De det etwa
jlooben solltest, denn biste schief jewickelt oder Du jeheertest vielleicht zu de
Wasserdrinker, wozu ick Dir aber nich rechne, indem ick Dir sonst uff'n Plutz
de Freindschaft kündijen mißte, indem ick mit Leite, die nich mal een Schnäpsken
Schnaps verdragen kennen, jrundsätzlich nich verkehre, un von meine Jrund-
sätze jehe ick um de Welt nich ab. Also unter sonne Umstände haste schon
jleich eenen besonderen Bußdag.
Oder et kommt — Du hast natürlich keene Ahnung — Plötzlich eenes
Morjens uff nichternen Magen der Steiererheber bei Dir rin un will den
neethijen Mammon zur Erhaltung der bestehenden Staats- un Jesellschafts-
ordnung von Dir abholen. Ratierlich — bei mir is et nämlich jewehnlich
so — is denn in det Portemonnaih keen Mensch zu Hause, un er laßt Dir
denn den Mahnzettel da un Du bleibst zu Hause mit'n dicken Kopp. Nennste
det vielleicht keenen Bußdag?
Seehste, Jacob, ick bin jewiß een orndtlicher Kerl un ick komme ja ooch
immer janz scheen mit mein Jeld aus, blos mit de Zeit nich. Det heeßt,
Du mußt mir recht verstehen: det Jeld is nämlich immer schon längst bei
alle Deibels, wenn de Zeit noch lange nich rum is. Un jedes Mal, wenn
ick det merke, habe ick ooch wieder eenen Bußdag.
Nu stell Dir mal det vor, wat daraus werden sollte, wenn so der janze
Schmerz, den man sonst immer so pöh-a-pöh auszustehen hat, uff eenen
eenzijen jesetzlichen Bußdag zusammenkonzentrirt werden sollte. Ick jloobe,
det hielte keen Ferd aus un der jemiethlichste Mensch mechte sich denn vor
Verzweiflung in de eijcnen Hacken beißen. Also so sehr ick sonst immer vor
allet Neie un den jesammten Fortschritt bin, muß ick in diese Frage denn
doch sagen, det mir die Jeschichte ziemlich schnuppe is, indem se, solange se
unsere janzen Jnrichtungen bei'n Alten lassen, nu an de Feier- un Bußdage
och jrade nich rumzumodeln brauchen, da ick Dir doch- de Jrinde hierfür
hinlänglich auseenanderjepolkt zu haben gloobe. Denn wenn ick bei eene
Sache nich janz un jar durchschauen kann, wozu se jut sin soll, denn habe
ick ooch keen Interesse davor, un ick lasse lieber Alles so wie et is.
In Berlin selbst passirt wenig Neiet, namentlich sowat, woran man
seinen Spaß haben kennte. Det Eenzigste is noch det Ding mit de Zimmer-
straße, wo sich Fiskus un Majistratus in de Haare liefen, wer eijentlich det
Endeten flastern lassen soll. Det der Majistrat den Durchbruch durchjesetzt
hat, wirste ja woll wissen, un det hat ja ooch blos en paar Jahrzehnte
jedauert. Aber fertig hat er et jekriegt, det muß ihn nu der Neid lassen,
un pass' uff, in de Mitte von det nächste Jahrhundert is det Stick ooch
jeflastert, un unsere späteren Enkel werden noch Wunderdinge von de Energie
von den Majistrat von anno dazumals erzählen. Ick jloobe blos, det von
die heite lebenden Menschen keen Eenzijer mehr an't Ruder is, wenn die
Zimmerstraßenfrage mal erst richtig jerejelt is — sonst wirde so Eener mal
später nich schlecht anjestaunt werden. Aber et is 'ne olle Sache: jut Ding
will Weile haben, un et is noch keen Forckenbeck an eenen Dage erbaut worden.
Lieber Jacob, wenn De vielleicht uff die endjiltige Rejulirung der Zimmer-
straße lauern solltest, denn laß Dir nich de Zeit zu lang werden, Du kenntest
sonst so nach und nach anfangen mit den Kopp zu wackeln. Un det winsche
ick Dir nich, mit welchen Wunsch ick verbleibe erjebenst un mit ville Jrieße
Dein kreier Jotthilf Naucke.
An'n Jörlitzer Bahnhof jleich links.
Hobrlfxähne.
Der Sommer glüht mit heißem Brande
Bis in die Werkstatt gar herein —
Wie schön mag's jetzt am Meeresstrande,
Wie schön auf Gletscherhöhen sein!
Dorthin in Schaaren ziehn die Reichen
Der Labung und der Freude nach,
Die Proletarier nur, die bleichen,
Sie schaffen weiter Tag für Tag.
Doch greifen sie mit Wohlbehagen
Zum Wasserkruge dann und wann,
Darum die Blätter ängstlich klagen:
„Begehrlich wird der Arbeitsmann!"
* -i-
¥
Jetzt begreife ich erst, warum man den Krieg
1870 den heiligen Krieg nannte. Er hieß
so, weil sein Zweck, der Sieg über Frankreich, das Mittel, die in Berlin
fabrizirte Emser Depesche, heiligen mußte.
* *
*
Fort mit den sozialen Fragen!
Der alte Romantiker spricht;
Ich will nur von Fürsten und Helden
Lobsingen in meinem Gedicht.
Und schreien nach Brot die Massen
Und leiden in Hungersgual —
Das Essen ist realistisch,
Das Sterben ist ideal!
* *
*
„Alle Streiks werden von den Sozialdemokraten angestiftet,"
behaupten fortwährend die Zeitungsschreiber der kapitalistischen Presse. Und
doch liegt die Unwahrheit dieser Behauptung auf der Hand, denn was können
beispielsweise die Sozialdemokraten dafür, daß bei jenen Zeitungsschreibern
fast das ganze Jahr der gesunde Menschenverstand streikt?
-ft *
*
Unsere Agrarier sind schrecklich unbeholfen. Da jammern sie über den
Kontraktbruch der ländlichen Arbeiter und sinnen ans Mittel zur
Abhilfe, aber an das Einfachste denken sie nicht, daß sich nämlich diese Frage
ohne Weiteres regeln läßt durch Wiedereinführung der Leibeigenschaft.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
„AlleF taa£ ist, ist vernünftig."
juchhe! Die Frage ist gelöst,
V® Die böse soziale.
Zerflossen und zerstoben ist
Sie jetzt mit einem Male.
Ohne durch Revolution
Die arme Welt zu kränken,
Ist sie gelöst, ist sie entslohn
Vor purem, reinen Denken.
Ja Denken ist das Handwerk gut,
Das alle lernen müßten,
Damit sie in dem Geisterkampf
Den Mann zu stehen wüßten,
Bewehrt mit Hegel's großem Wort:
„Was ist, das ist vernünftig."
Wer diese Wahrheit hat erkannt,
Der wird manchesterzünftig.
Und macht er selbst ein Meisterstück
In solchen großen Worten,
Dann wird ihm unter Paukenschall
Verliehn der höchste Orden —
Vom Drachen, der den Jrrthum frißt.
Von Pappe ist er schwerlich.
Nein, nein! von purem, echten Blech. —
Gestehen wir es ehrlich.
Die sozialen, wie blamirt
Sind sie, die Demokraten.
Weil sie die Logik ganz verlernt,
Sind sie in'n Sumpf gerathen.
Da schrein sie nun nach Kapital;
Das soll sie draus erretten.
Zieht doch am eignen Schopf, ihr Narrn!
Was greift ihr nach den Ketten,
Die euch ans Kapital gebannt?
Nur eingebildet sind sie. —
Denkt nur mal nach, seht nur mal her!
Gleich nimmt mein logischer Wind sie.
Kein Monopol ist's Kapital;
Ihr selbst seid Kapitalisten,
So gut wie Bleichröder und Krupp
Und andre gute Christen.
Macht nur mal euer Inventar.
Ihr braucht nicht lang zu suchen. —
Habt ihr nicht eine Pfann' zu Haus?
Gut! Backt drin Eierkuchen!
Sie ist ein Mittel der Produktion;
Viel besser als baare Moneten,
Denn diese, wißt ihr selbst wohl schon,
Sie gehen manchmal flöten.
Vor keiner Steuerkommission
Braucht ihr sie zu verhehlen,
Und hat sie gar ein kleines Loch;
Wird sie auch keiner stehlen.
Habt ihr noch eine Stiefelbürst,
Dann setzt euch nur zur Ruhe.
Mit Glanz kommt ihr dann durch die Welt,
Sind heil nur eure Schuhe.
Ihr glaubt, ihr seid Sklaven des Kapitals.
Den Jrrthum mach' ich zu Nichte:
Das Kapital hängt von euch ab,
Wie von dem Baum die Früchte.
Von euch hängt ab das Kapital,
Ohn' euch kann es nicht leben,
Es muß, geht ihr alle nach Afrika,
Vor Noth den Geist aufgeben. — — —
So kommt man mit bloßem Denken aus.
Man muß es nur probiren.
Man spart das kostspielige Streiken sich
Und das dumme Expropriiren.
So zieht man sich am eignen Zopf
Aus dem sozialen Sumpfe. —
Fürwahr, den Mann den möcht ich sehn,
Der mich drin übertrumpfe!
Eugen,
auch „Jrrlehrer" genannt.
Zum Arbrilersthutzgesetz.
Pferdehändler: Nun, Hannes, wie gefällt
Dir der Gaul?
Bauer: Wenn er vorn wäre, wie er hinten
sein sollte, wär' er recht.
-ft -ft
-ft
Aus Stuck wird, nicht aus echtem Stein,
Die künft'ge Reichstagshalle sein.
Dem Arbeitsschutzgesetz entspricht
Dies ganz, drum kann ich's tadeln nicht.
jenug. Denke mal blos an: Du bleibst det Abends so'n Stundener drei bis
fimve länger in de Kneipe, wie De eijentlich sollst. Na, scheen; zuerst is Dir
ja janz mollig un Du hast ooch mächtig Courage un firchtst Dir vor keenen
Deibel nich. Von det Zuhausekommen will ick ja nu nischt sagen, indem det
Jeder in seine vier Pfähle abzumachen hat — aber Du willst den andern
Morjen, oder besser jesagt, nachher uffstehen. Meenste, det De denn keenen
Bußdag hast: ooch wenn er jarnich in'n Kalender steht? Wenn De det etwa
jlooben solltest, denn biste schief jewickelt oder Du jeheertest vielleicht zu de
Wasserdrinker, wozu ick Dir aber nich rechne, indem ick Dir sonst uff'n Plutz
de Freindschaft kündijen mißte, indem ick mit Leite, die nich mal een Schnäpsken
Schnaps verdragen kennen, jrundsätzlich nich verkehre, un von meine Jrund-
sätze jehe ick um de Welt nich ab. Also unter sonne Umstände haste schon
jleich eenen besonderen Bußdag.
Oder et kommt — Du hast natürlich keene Ahnung — Plötzlich eenes
Morjens uff nichternen Magen der Steiererheber bei Dir rin un will den
neethijen Mammon zur Erhaltung der bestehenden Staats- un Jesellschafts-
ordnung von Dir abholen. Ratierlich — bei mir is et nämlich jewehnlich
so — is denn in det Portemonnaih keen Mensch zu Hause, un er laßt Dir
denn den Mahnzettel da un Du bleibst zu Hause mit'n dicken Kopp. Nennste
det vielleicht keenen Bußdag?
Seehste, Jacob, ick bin jewiß een orndtlicher Kerl un ick komme ja ooch
immer janz scheen mit mein Jeld aus, blos mit de Zeit nich. Det heeßt,
Du mußt mir recht verstehen: det Jeld is nämlich immer schon längst bei
alle Deibels, wenn de Zeit noch lange nich rum is. Un jedes Mal, wenn
ick det merke, habe ick ooch wieder eenen Bußdag.
Nu stell Dir mal det vor, wat daraus werden sollte, wenn so der janze
Schmerz, den man sonst immer so pöh-a-pöh auszustehen hat, uff eenen
eenzijen jesetzlichen Bußdag zusammenkonzentrirt werden sollte. Ick jloobe,
det hielte keen Ferd aus un der jemiethlichste Mensch mechte sich denn vor
Verzweiflung in de eijcnen Hacken beißen. Also so sehr ick sonst immer vor
allet Neie un den jesammten Fortschritt bin, muß ick in diese Frage denn
doch sagen, det mir die Jeschichte ziemlich schnuppe is, indem se, solange se
unsere janzen Jnrichtungen bei'n Alten lassen, nu an de Feier- un Bußdage
och jrade nich rumzumodeln brauchen, da ick Dir doch- de Jrinde hierfür
hinlänglich auseenanderjepolkt zu haben gloobe. Denn wenn ick bei eene
Sache nich janz un jar durchschauen kann, wozu se jut sin soll, denn habe
ick ooch keen Interesse davor, un ick lasse lieber Alles so wie et is.
In Berlin selbst passirt wenig Neiet, namentlich sowat, woran man
seinen Spaß haben kennte. Det Eenzigste is noch det Ding mit de Zimmer-
straße, wo sich Fiskus un Majistratus in de Haare liefen, wer eijentlich det
Endeten flastern lassen soll. Det der Majistrat den Durchbruch durchjesetzt
hat, wirste ja woll wissen, un det hat ja ooch blos en paar Jahrzehnte
jedauert. Aber fertig hat er et jekriegt, det muß ihn nu der Neid lassen,
un pass' uff, in de Mitte von det nächste Jahrhundert is det Stick ooch
jeflastert, un unsere späteren Enkel werden noch Wunderdinge von de Energie
von den Majistrat von anno dazumals erzählen. Ick jloobe blos, det von
die heite lebenden Menschen keen Eenzijer mehr an't Ruder is, wenn die
Zimmerstraßenfrage mal erst richtig jerejelt is — sonst wirde so Eener mal
später nich schlecht anjestaunt werden. Aber et is 'ne olle Sache: jut Ding
will Weile haben, un et is noch keen Forckenbeck an eenen Dage erbaut worden.
Lieber Jacob, wenn De vielleicht uff die endjiltige Rejulirung der Zimmer-
straße lauern solltest, denn laß Dir nich de Zeit zu lang werden, Du kenntest
sonst so nach und nach anfangen mit den Kopp zu wackeln. Un det winsche
ick Dir nich, mit welchen Wunsch ick verbleibe erjebenst un mit ville Jrieße
Dein kreier Jotthilf Naucke.
An'n Jörlitzer Bahnhof jleich links.
Hobrlfxähne.
Der Sommer glüht mit heißem Brande
Bis in die Werkstatt gar herein —
Wie schön mag's jetzt am Meeresstrande,
Wie schön auf Gletscherhöhen sein!
Dorthin in Schaaren ziehn die Reichen
Der Labung und der Freude nach,
Die Proletarier nur, die bleichen,
Sie schaffen weiter Tag für Tag.
Doch greifen sie mit Wohlbehagen
Zum Wasserkruge dann und wann,
Darum die Blätter ängstlich klagen:
„Begehrlich wird der Arbeitsmann!"
* -i-
¥
Jetzt begreife ich erst, warum man den Krieg
1870 den heiligen Krieg nannte. Er hieß
so, weil sein Zweck, der Sieg über Frankreich, das Mittel, die in Berlin
fabrizirte Emser Depesche, heiligen mußte.
* *
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Fort mit den sozialen Fragen!
Der alte Romantiker spricht;
Ich will nur von Fürsten und Helden
Lobsingen in meinem Gedicht.
Und schreien nach Brot die Massen
Und leiden in Hungersgual —
Das Essen ist realistisch,
Das Sterben ist ideal!
* *
*
„Alle Streiks werden von den Sozialdemokraten angestiftet,"
behaupten fortwährend die Zeitungsschreiber der kapitalistischen Presse. Und
doch liegt die Unwahrheit dieser Behauptung auf der Hand, denn was können
beispielsweise die Sozialdemokraten dafür, daß bei jenen Zeitungsschreibern
fast das ganze Jahr der gesunde Menschenverstand streikt?
-ft *
*
Unsere Agrarier sind schrecklich unbeholfen. Da jammern sie über den
Kontraktbruch der ländlichen Arbeiter und sinnen ans Mittel zur
Abhilfe, aber an das Einfachste denken sie nicht, daß sich nämlich diese Frage
ohne Weiteres regeln läßt durch Wiedereinführung der Leibeigenschaft.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
„AlleF taa£ ist, ist vernünftig."
juchhe! Die Frage ist gelöst,
V® Die böse soziale.
Zerflossen und zerstoben ist
Sie jetzt mit einem Male.
Ohne durch Revolution
Die arme Welt zu kränken,
Ist sie gelöst, ist sie entslohn
Vor purem, reinen Denken.
Ja Denken ist das Handwerk gut,
Das alle lernen müßten,
Damit sie in dem Geisterkampf
Den Mann zu stehen wüßten,
Bewehrt mit Hegel's großem Wort:
„Was ist, das ist vernünftig."
Wer diese Wahrheit hat erkannt,
Der wird manchesterzünftig.
Und macht er selbst ein Meisterstück
In solchen großen Worten,
Dann wird ihm unter Paukenschall
Verliehn der höchste Orden —
Vom Drachen, der den Jrrthum frißt.
Von Pappe ist er schwerlich.
Nein, nein! von purem, echten Blech. —
Gestehen wir es ehrlich.
Die sozialen, wie blamirt
Sind sie, die Demokraten.
Weil sie die Logik ganz verlernt,
Sind sie in'n Sumpf gerathen.
Da schrein sie nun nach Kapital;
Das soll sie draus erretten.
Zieht doch am eignen Schopf, ihr Narrn!
Was greift ihr nach den Ketten,
Die euch ans Kapital gebannt?
Nur eingebildet sind sie. —
Denkt nur mal nach, seht nur mal her!
Gleich nimmt mein logischer Wind sie.
Kein Monopol ist's Kapital;
Ihr selbst seid Kapitalisten,
So gut wie Bleichröder und Krupp
Und andre gute Christen.
Macht nur mal euer Inventar.
Ihr braucht nicht lang zu suchen. —
Habt ihr nicht eine Pfann' zu Haus?
Gut! Backt drin Eierkuchen!
Sie ist ein Mittel der Produktion;
Viel besser als baare Moneten,
Denn diese, wißt ihr selbst wohl schon,
Sie gehen manchmal flöten.
Vor keiner Steuerkommission
Braucht ihr sie zu verhehlen,
Und hat sie gar ein kleines Loch;
Wird sie auch keiner stehlen.
Habt ihr noch eine Stiefelbürst,
Dann setzt euch nur zur Ruhe.
Mit Glanz kommt ihr dann durch die Welt,
Sind heil nur eure Schuhe.
Ihr glaubt, ihr seid Sklaven des Kapitals.
Den Jrrthum mach' ich zu Nichte:
Das Kapital hängt von euch ab,
Wie von dem Baum die Früchte.
Von euch hängt ab das Kapital,
Ohn' euch kann es nicht leben,
Es muß, geht ihr alle nach Afrika,
Vor Noth den Geist aufgeben. — — —
So kommt man mit bloßem Denken aus.
Man muß es nur probiren.
Man spart das kostspielige Streiken sich
Und das dumme Expropriiren.
So zieht man sich am eignen Zopf
Aus dem sozialen Sumpfe. —
Fürwahr, den Mann den möcht ich sehn,
Der mich drin übertrumpfe!
Eugen,
auch „Jrrlehrer" genannt.
Zum Arbrilersthutzgesetz.
Pferdehändler: Nun, Hannes, wie gefällt
Dir der Gaul?
Bauer: Wenn er vorn wäre, wie er hinten
sein sollte, wär' er recht.
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Aus Stuck wird, nicht aus echtem Stein,
Die künft'ge Reichstagshalle sein.
Dem Arbeitsschutzgesetz entspricht
Dies ganz, drum kann ich's tadeln nicht.