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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 14.1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.6610#0158

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„Sie hätten nicht am Sonnabend hingchen
sollen", belehrte er mich, „an diesem Tage sind
die kleinen Meister immer besonders rabiat."
Er fügte hinzu, er wolle mir für die Unkosten
meiner Bauinspektion recht gern 300 Mark be-
willigen, da könnte ich ja meine beschädigte
Garderobe wieder in Ordnung bringen.
„Diese Börsenleute sind doch von einer helden-
haften Kaltblütigkeit", sagte ich mir; dann ging
ich nach Hause und machte kalte Umschläge.
In den folgenden Tagen besuchte mich der
Exekutor wiederholt, um die Unpfändbarkeit meiner
geringen Habe zu konstatiren. Auch erfuhr ich
aus den Zeitungen, daß die mit so gewaltiger

—— 2500 «—'-
Reklame ins Werk gesetzte Baugenossenschaft gänz-
lich verkracht und ihre Aktien werthlose Maku-
latur seien. Endlich hieß es, sowohl Direktor
Kohnreich, wie Herr v. Karstadt und meine
Wenigkeit seien wegen Betrngs vor die Staats-
anwaltschaft geladen.
Wir hatten wirklich eine Untersuchung zu be-
stehen, aber der Staatsanwalt mußte mit langer
Nase abziehen, denn Herr Ganef hatte die Finanz-
operationen so geschickt durchgcführt, daß man
uns strafrechtlich nicht an den Kragen konnte.
In finanzieller Hinsicht blieb die Sache an mir
hängen und ich wurde endgiltig zum letzten Male
erfolglos ausgepfändet.

Herr v. Karstadt und Herr Kohnreich waren
mit diesem Resultat sehr zufrieden. Sie gratu-
lirten mir zu meiner musterhaften Haltung und
theilten mir im Vertrauen mit, es sei die Grün-
dung einer großartigen Läuderbank im Werke,
die viele Millionen Gewinn verspreche. Einen
Direktorposten in dieser Bank mit hohem Gehalt
und reichem Gewinnantheil wollten sie mir bereit-
willigst verschaffen.
Ich dankte gerührt; aber es war mir zur
selbigen Zeit eine Jnspektorcnstclle in einem
Düngerexportgeschäft angeboten worden, diese zog
ich dem glänzenden Direktoreuposten vor, denn
sie bot eine reinlichere Beschäftigung.


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