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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Editor]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 38 (20. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0394
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6

DIE

WELTKUNST

von Uefeearall

geschmückten

des Giuliano

große Tafel
Besiß der

die von 1550—1800 zu-
Sie seßt sich

Renaissancebronzen (1904) sowie einer zwei-
ten Sammlung hauptsächlich süddeutscher
Holzskulpturen für das Deutsche Museum, die
heute anschließend an die Altniederländer in
drei Räumen geschlossen aufgeslelit sind,
gehört James Simon, der persönlich allen
Ehrungen aus dem Wege ging, zu den weni-
gen Sammlerpersönlichkeiten, deren Name
neben dem Bodes in der Geschichte des mo-
dernen deutschen Sammelwesens weiterleben
wird.

lichkeiten des städtischen Kunstmuseums für
eine geplante deutsche Architektur-Aus-
stellung zur Verfügung gestellt wurden, soll
diese Schau in der Zeit vom 13. März bis
4. April des kommenden Jahres stattfinden.

Münchener Chronik
Die beiden Sonderausstellungen, die z. Z.
in der Staatlichen Graphischen
Sammlung zu sehen sind, muß man als
ungewöhnlich glücklich gewählt bezeichnen.
Im ersten Saale sind eine große Anzahl Aqua-
relle des Münchener Malers Max Joseph
Wagenbauer (1774—1829) vereinigt. Sehr
an Reiz gewinnt diese Schau dadurch, daß in
vielen Fällen die äußerst frischen Naturstu-
dien neben den viel kleinlicher ausgeführten
Aguarellen — eigentlich kolorierte Zeichnun-
gen — gezeigt werden können.
Weniger idyllischer Natur ist die andere
Schau, eine packende Vergegenwärtigung des

Neue Säle im Prado
Die umfangreiche Stiftung des spanischen
Sammlers Don Pedro Fernandez Duran ist
soeben in einigen speziell zur Verfügung ge-
stellten Sälen des Prado zu Madrid ge-
schlossen aufgestellt und der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht worden. Die unter
großen künstlerischen Gesichtspunkten ge-
schaffene Sammlung enthüll unter den Ge-
mälden Werke von van der Weyden, van
Orley, van Loo, Tocque u. a., Handzeich-
nungen von Correggio, Brueghel d. Ä., Lucas
van Leyden, Tintoretto, Baroccio, Tiepolo,
Chardin, Grenze, Natoire, Goya, ferner präch-
tige flämische Gobelins, Waffen, Möbel und
eine hervorragende keramische Abteilung.
H. D.

Raffael, Bildnis eines Unbekannten
Portrait d’un inconnu — Portrait of a man
Krakau, Galerie Czartoryski

„Großen Krieges“ in einer beträchtlichen, mit
viel Sachkenntnis ausgewählten Anzahl von
gleichzeitigen Stichen mit Darstellungen der
Schlachten, des Soldafenlebens, der Kriegs-
greuel und Führerpersönlichkeiten des
dreißigjährigen Krieges. Ihre Sprache ist um
so eindringlicher, als sie zum Teil von großen
Künstlern stammen. Man braucht nur die
Namen Jacgues Callots, des Weimarers Chri-
stoph Richter, des Augsburgers Hans Ulrich
Frank zu nennen, die von der entsetzlichen
Entartung der Soldateska erzählen.
*
Das Hauptlhema der Herbstausstellung der
Ludwigs-Galerie heißt Friedrich W a s -
mann. Es ist der Ludwigs-Galerie gelungen,
sich die Ölgemälde und Zeichnungen der
Sammlung des norwegischen Malers Bern!
Grönwold zu sichern, die bisher einen Saal
der Hamburger Kunsthalle als Leihgabe füll-

Eine Handschrift
Walthers von der Vogelweide
Dem Leiter der Handschriften-Abteilung
der Berliner Slaatsbibliolhek, Dr. Hermann
D e g e r i n g , gelang unter alten, bereits seit
1890 von den Einbänden abgelösten Hand-
schriften der Fund zweier Doppelblätter einer
Pergamenthandschrift des 13. Jahrhunderts
mit Liedern Walthers von d er Vogel -
weide. Von den 43 neuentdeckten Strophen
waren sieben bisher unbekannt.
Von dem großen Epiker deutscher Dichtung
des Mittelalters, Wolfram von Eschen-
bach, wurde, wie aus Bozen gemeldet
wird, das Bruchstück einer Willehalm-Hand-
S'Chrift, rund 600 Verse einer um 1280 ge-
schriebenen, 1560 zerschnittenen und als Buch-
binderpapier verwandten Handschrift, im
Vintschgau in Südtirol entdeckt. B.

Jahrg. V, Nr. 38 vom 20. September!^

ten. Den Hauptbestandteil bilden 34 Ölbilder
(darunter 4 Landschaften) und 25 Handzeich-
nungen Wasmanns, 27 Ölbilder und Studien
Hans Beckmanns (1810—1882), ebenfalls
eines Hamburgers, meist aus den bayerischen
Voralpen, und eine Reihe Bilder und Hand-
zeichnungen von Martin Rhoden (Vater,
1778—1868) und Franz Rhoden (Sohn, 1816 bis
1902).
Wir werden auf diese interessante Aus-
stellung, die voraussichtlich Mitte Oktober er-
öffnet wird, eingehender zurückkommen.
*
Die Schaßkammer der Münchener Residenz,
die länger als ein Jahrzehnt der Allgemeinheit
unzugänglich gewesen war, ist nunmehr wie-
der eröffnet worden. Die Sammlung — neben
Wien, Dresden und Florenz eine der bedeu-
tendsten — umfaßt Objekte von z. T. uner-
hörter Kostbarkeit,
sammengebracht worden sind,
zusammen aus dem ursprünglichen Münchener
Schaße, dem 1782—4799 dazugekommenen
Pfälzer Schaße und den ältesten Stücken, die
erst mit der Säkularisation i. J. 1803 nach Mün-
chen kamen.
Die umfangreichen Arbeiten der Konser-
vierung; Neuaufstellung und Katalogisierung
hatte Direktor Hofmann bis zu seinem
allzu frühen Tode soweit gefördert, daß sie von
seinem Hilfsarbeiter Dr. Heinrich Stern zum
Abschluß gebracht werden konnten. Bei der
endgültigen Aufstellung wirkte Konservator Dr.
Heinrich Kreisel mit, der auch die Füh-
rung der Presse übernommen hatte. Die Ein-
leitung des schönen Kataloges schrieb Haupt-
konservator Dr. Armin Hausladen.
L. F. F.
Aschaffenburger Gemäldegalerie
Sieben Jahre nach der seinerzeitigen
Überführung der Aschaffenburger Schloß-
galerie nach München steht nunmehr nach der
Neuordnung der Bestände durch die General-
direktion der Bayerischen Museen die Wieder-

James Simon
80. Geburtstag
Die Berliner Museen feiern in James Simon,
der am 17. September seinen 80. Geburtstag
beging, den einzigen großen und selbstlosen
Mäzen, den diese Sammlungen seif ihrem Be-
stehen außerhalb des Herrscherhauses aufzu-
weisen hatten. Initiator der ägyptischen Aus-
grabungen, die Berlins populärste Museums-
schäße, die Köpfe der Königinnen Teje und
Nofretete zutage förderten, Stifter des „Ka-
binetts Simon“ mit der durch Bode angereg-
ten einzigartigen Sammlung italienischer

1 llCHllllld*
gestattet
de5
;ine
'5
d
Me$<

Dargestellten ein Bildnis eines
Raffaels Umkreis erblickt, das
dem „ritratto d’un piiiore fia-
Raffael, 1654 im Inventar der
isl.

Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
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jeder Art

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Berlin W 9, Lennöstr. 12
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Ein neuer Raffael
für Amerika
Bereits seit längerer Zeit in Umlauf be-
findliche Gerüchte über einen Verkauf des in
der Fürstlich Czartoryskischen Gemäldegalerie
in Krakau befindlichen Männerbildnisses von
Raffael (Nr. 154, 72 : 56 cm, Abbildung
nebenst.), das neben Leonardos „Dame mit
dem Hermelin“ das Haupfslück dieser groß-
artigen Sammlung bildet, haben sich nunmehr,
zuverlässigen Nachrichten zufolge, so sehr
verdichtet, daß mit dem endgültigen Verlust
dieses Bildes für Polen und Europa gerechnet
werden muß. Während als Interessent bisher
der Name Duveens genannt wurde, scheint als
endgültiger Käufer jeßt der durch seine
umfangreichen Erwerbungen aus der Lenin-
grader Eremitage unter allen amerikanischen
Sammlern am stärksten in den Vordergrund
gerückte Schaßkanzler Mellon festzustehen.
Als Kaufpreis wird eine Summe von
ca. 800 000 Dollar genannt.
Das Bildnis der Galerie Czartoryski soll
sich ehemals im Besiße des van Dyck befun-
den haben — jedenfalls findet man, abge-
sehen von einigen Stichen des 17. Jahrhun-
derts, eine Nachzeichnung in dessen Skizzen-
buch (1621—27) in Chatsworth. Es wurde
1807 vom Fürsten Adam Czartoryski in Venedig
erworben, und zwar als „Selbstbildnis
Raffaels“, als das es in einem Stich von Paul
Pontius bezeichnet wurde. Crowe und Caval-
caselle bestritten sowohl Bezeichnung wie
Zuschreibung und suchten die Entstehung des
herrlichen Bildnisses in dem Kreise Sebastia-
nos oder Palma Vecchios. Erst Fischei und
Gronau bewiesen unwiderleglich die Autor-
schaft Raffaels; erslerer glaubt hier ein Por-
trät der „Fornarina“ erkennen zu müssen,
während leßterer, u. E. mit größerer Berechti-
gung, in dem
Künstlers aus
■vielleicht mit
mengho“ des
Gräfin von Arundel erwähnt, identisch
Zeitlich gehört das in seinen malerischen
Qualitäten ganz außerordentliche, frei und
großzügig konzipierte Porträt zu den Spät-
werken Raffaels aus der Zeit um 1516, sti-
listisch verwandt den Bildnissen der „Donna
Velata“, des Casiiglione und
de Medici.

Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von S a x e. Redaktion: Dr. Eckart von Sydow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berhn-Fn rif a
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag., ^^era
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und je^icn-öpriin 1
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrecbte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.,

Altdorfer Erwerbung
Eine bisher wenig bekannte
Albrecht Altdorfers aus dem
Katharinenkirche von Stadtamhof, gegenüber
Regensburg, ist derzeit als Leihgabe in der
Münchener Alten Pinakothek aus-
gestellt. Das Bild zeigt die Heiligen Johannes
Tf. und Johannes Evg. in einer weiträumigen
Meerlandschaft, über der die Jungfrau Maria
erscheint, und darf als eine der großartigsten
Schöpfungen des Meisters der Donauschule
bezeichne! werden. Die 1520 entstandene
Tafel, die von Professor Kinkelin, dem jüngst
verstorbenen Restaurator der Pinakothek,
sorgfältig gereinigt wurde, ist früher infolge
ihres abgelegenen Aufbewahrungsortes und
des durch spätere Übermalungen verursachten
trüben Kolorits wenig beachtet worden. Durch
die Restaurierung, die von jeder eigenen Zu-
tat absah, kommt das wuchtige Pathos der
Gestalten, die tropische Fülle der Landschaft
zu ursprünglich starker Geltung.
K. Pfister
Deutsche Architekturausstellung
in Riga
Nachdem dem Vertreter des Deutschen
Kunstvereins, Dr. Alfred Kuhn, durch Ver-
mittlung des deutschen Gesandten in Lettland
von der rigaischen Stadtverwaltung die Räum-

Preisausschreiben
des Vereins Berliner Küns^er
In der Konkurrenz, die der Verein Bei
Künstler unter seinen Architekten-Mitglie^en
zur Erlangung geeigneter Entwürfe für
Umbau seines neuen Heims in der Tiergar
sfraße ausgeschrieben hafte, erhielten r,
ersten Preis Professor Albert G e s s n
den zweiten Paul Engler und den drd ,,
nach Auslosung unter den Architekten
rad Heidenreich und Carl Mohr, C. He'd
reich. Die Entscheidung über die AusfüU
Meh^
UNTER KOLLEGE^

V 1 C +i0/
des interna11
erworben^z
’Lfli
ist beendet. Ensprechend
jiiederien, zur0
spätklassizistis13’/

eröffnung im Aschaffenburger Schloß ^eje5
Die Sammlung, die im ersten Stockwerk ,
Schlosses untergebracht ist, umfaßt ü y
300 Gemälde, in der Hauptsache Nieder!
der und altdeutsche Meister. Eine Menge ma
fränkischer Malwerke, die sich bisher in M (
chen befanden, sind zur Abrundung ,
Sammlung bodenständiger Malerei neu n
gekommen. Wohl als Ersaß für den 9rd“L
Rembrandtschen Christus sind ein Rubj-^,
drei van Dycks u. a. zu betrachten. Die •
einrichtung des Kupferstichkabine> ,
mit seinen etwa 18 000 Blatt wird noch ein’1[U
Zeit auf sich warten lassen. Das Schloßmuse
des „bayerischen Nizza“ nimmt unter .
bayerischen Schlössern die erste Stelle eü1-
Galerie Matthiesen im neuen Ha1^
Die Einrichtung des von der Berljn
Galerie Matthiesen in der Victor
straße 33, dem Herzen c
nalen Berliner Kunsthandels, uvw-
Hauses und der Umzug aus der Beließ
straße
Äußeren dieses feingegliederten,
haltend geschmückten Spam»»«.»“-
Baues sind die gesamten Innenräume in ■'j|
schmacklich vollendeter Vornehmheit
allem modernen Komfort ausgvoiau«-* ,-g.
den. Neben den ausgezeichnet propoü .
nierten, lichten Ausstellungsräumen
Untergeschosses, denen in Berlin kaum e
andere Galerie Gleichartiges zur Seite,
stellen hat, bilden die kleineren, intimen ■
führ-Räume des ersten Stockwerkes, das
die bemerkenswert schöne Bibliothek unc
Depofs umfaßt, einen adäquaten Rahmen
die Meisterwerke alter und neuerer 1--
durch die dieses Haus sich im Laufe wei— x
Jahre einen ersten Namen auf dem in
nationalen Kunsfmarkt erworben hat.
Das zeitgemäße Gebrauchsgeröf
Das zeitgemäße Gebrauchsgeräf soll n
einer Ausstellung im Lichlhof des ehemaW j
Kunistgewerbe-Museums währe. |
der Monate November/Dezember geZ,feK
werden, die in der Staatlichen Kunstbibü?*^/
vorbereitet wird. Aus der gesamten
siriellen und handwerklichen Produk’1 j
werden in Form und Material vorbildliche 11 '
zur Normung geeignete Gerätschaften
gewählt und zusammengetragen. Es soll
mit zum ersten Male der Produktion der ” (1£|
zu der notwendigen Standardisierung djj$
einem weiteren Publikum die heute beISs
vorhandenen Möglichkeiten zum Erwerb e,n5/
billigen und zugleich mustergültigen Ha1’
geräts gezeigt werden.

Unter Kollegen
Das junge Mädchen (sehr H^t^
lieh): „Ach bitte, für welche Zeitung P
graphieren Sie?“
Der Photographierende: .-u)ei^’
„Nicht für eine Zeitung, gnädiges Fra^jel:’/
ich mach das für mich selbst — aus
haberei.“
Das junge Mädchen:
„So eine Unverschämtheit! u.
Sie sich erlauben, ein anständiges er'^!
Mädchen im Badeanzug zu photograP1
 
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