Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wodjmbiatt sür Yu f)fal>

.Km.

1856*
Äöonncments=^Treis: in &i
£xtd\<xMi$vc 23oraußbejabuma, 36 ^rcujcr, ohne $ojl = Stusfäsog.
bittet man ben nacfjstgelegenen $ßost = ©rpebtnoncn ju übermalen.
— 33esteUungen aus bassclbe

|kibelbcrg, 29. gebruar. — 3)te erjic Si&ung ber
Jpatisex griebens=(Sonserenäen sani) legten Sstontag statt, nacf-
bem sd)on oorbergebenben £)onnerstag in 2lbwesenl)ett ber
rusnsd)en ©esanbten über bie tiesen gegenüber 311 beobachtende
gemeinsamt Gattung oon ben übrigen ßonseren$--2)citgliedern
in einer Söorttersammlung beraten wurde. ÜDent Boniteur
nad) wurde in ber ersreu Si|nng ein Bässenjlilljiand bis
jum 31. 2Jiär$ beschlossen, oon bem aber bie begehenden über
wieder ju beginnenden Seebiofaden titelt berührt werben.
Außerdem wirb über tiese §tösfnung$st|ung oon wo£)l unter*
rtd)teter Seite nod) golgendeS benotet. 3um prästdenten
ber (Sonserenj mürbe bem diptomatischen ©ebraud)e gemäfj
©ras SSaleroSfi gewäblt, als erster 23eooHmäd)ttgter ber
Sstadjt, in beren .pauptstadt bie (Konserenzen siattstnben, bie
übrigen ÜDutglteder nahmen ifyct piä£e nad) alpl)abetisd)er
Reihensolge, nid)t, wie ste nad) ihrem Eintresfen bem Äatset
»orgesiellt wurden, sie gaben sämmtltd) ibr (£brenwort, über
alles, nifyt oon ber (Eonsereiu, seibs §ur i*erössentlidmng
üBefitmmte, bie Verhandlungen betressen!), uuoerbrüd)üd)eS
Sn'Uscf)wetgen $u biifaQttk ©*5 Sßiener protofoll 00m
{. Februar" soll als präliminar- Vertrag unterzeichnet worben
sein, nnb bessen befannte süns sünfte sotlen in nmgefebr-
ter Oieibensotgc pr Serattmng fommen, es wirb also über
ben bie meisten Sd)wierigfeiteu bietenden sünsten punft sd)on
in näd)ster ©t&isttg beratben werben, bie wobt heute grettag
stattstndeu wirb; in jeder St$ung soll ber Sag ber
näfsten anberaumt werben, ©ras (Eolonna ©alewSsi
ist durd) seine Vergangenheit in ben Ötu§lanb nnb ben Orient
betresfenden sragen wobl bewandert: oor süns nnb jwanjtg
2>abreu oertrat er bie prootsorisd)e Öiegierung beS in ber (Er-
Hebung gegen 9?ufjlctnbS &errscbast besindlichen potent in
ßonbou nnb Paris; 1840 ersüllte er eine Sendung nad)
(Egppten bei ästebemet 511t, mit ber ihn Sbiers, ber damalige
Slintsret ber auswärtigen Angelegenheiten nnb prasibeut des
SJcintsterratbes unter 2ouiS pbüipp, betraut hatte; später
würbe er oon ©nijot ju einer Sendung nad) ben piata-
Staaten üerwendet; 1849 war er beoollmäd)tigter ästiuister
bei bem «pose in SoSrana, im solgenbeu würbe er in
gleicher (Eigensd)ast an ben £>os nad) Neapel gesenbel; 1852
würbe er jum ©esanbten in Sonbon ernannt, wo er blieb,
bis er baS DJctnisterium ber auswärtigen Angelegenheiten
übernahm. Ttit bem ©rasen SBalewsfi isi gransreid) burd)
ben Varou oon Sourqneuen oertreten, settl)er aujjerorbeut-
lieber ©esanbter uub beoollmäct)tigter DJciutfter bei bem Dester--
reid)isct)en §ose, einem Veteranen ber sranjojtscfyen Diplomatie,
»perr oon Sourquenet) war 1840 erster Secretair ber sranko*
sisd)en ©esanbtsd)ast in Sonbon, als ber bie orientaltsd;e grage
betressende ^utioertrag mit 5lussd)lu9 graufreid)S oon ben
oter übrigen ©rofjmäd;ten abgesd)tossen würbe; er war ©e-
sc^ästSträger baselbst wäl;renb ber langen utib sd)wierigen
Untert)anblungen, bie bem Vertrag 00m 13. ^üü 1841 oor-
auSgteugen, bur^ ben granfreict) wieder in das europäisd)e

Soncert eintrat, er wurde sür bie ©esd)icflid)fett, mit ber er
bierbei bie damalige ^olitif ©ui^otß uuterstüljte, belohnt burc^
die ©enbung als beoo(lmäd)tigter SKtnisier uac^ Äonstantinopel,
wo it)n später siouiS ^^ilipp ju seinem ©esanbten ernannte.
England ist oertreten durd) ©eorg ^ißierj ©ras oon
(Elarendon, ersien ©taatS--6ecretär der auswärtigen Angele*
gent)eiteu oon der gartet der SB^igS, war längere %eit au§er--
ordentlid)er ©esandter und beooUmäd)tigter Tlim\ttx tu Madrid,
und später 2ord=(5tattf)alter Oon 3r^"b. Sorb Slarenbon
wirb unterstü^t burd) 2orb Sowlet), ber seit 4 %afyxm mit
dem ©esanbtsd)astöpo|"ten in paris bttxaut ist. 2orb Sowlep,
ein S'cesse beö -perjogs oon Wellington, würbe im gebruar 1852
unter bem £orp--2)cuusterium Derbp'S ernannt, blieb aus
seinem Sosten unter bem SoalitionS-2)auisterium ßorb 5lb er-
be n's, nnb erhielt std) and) ungestört in seinen Functionen,
al§ bieseS bem je^tgen unter 2orb palmerstou Cßla^ mad)te.
©ras 33uol = <S Clauen ste in, Oftinister ber auswärtigen -2ln-
gelegeubeiteu unb deS fatserlid)eu <pauseS, ein ®ol)u deS erfteu
SuudeS--Prästdialgesandten, begann seine dtplomatisd)e Sausbabn
mit den ©esaudtsd)astSpostcn ÄarlSrul)e und Stuttgart,
fam dann nac^ Surin, wo er oon der gebruar=9ieoolution
überrasd)t wurde. Nacheinander befleidete er später die großen
©esandtschastsstellen in Petersburg und London, wo er jur
ßeit deS größten Äossutl)-6ntl)u|taSmuS anfam, std) deshalb
mit einem längeren Urlaub entsernte, aber bei seiner 0?ücf£et)r
wesentlid) nir 2Biederannäl)ernng deS englisd;en und österreid)i-
sd)eu SabinetS beigetragen f)aben soll. i>or oier 2>af)ren beries
i^n der Äatser granj 3osepb nach dem Sode deS gürsten
gelij oon Schwarjeuberg au bessen «Stelle. üUcit ©ras 33uol
l)at sür Desterreid) Saron oon £>übner Si^ bei den 6011-
seret^en; seit siebert 2sal)reu österretd)isd)er ©esandter in Paris,
arbeitete unter 3Wetternid) in bessen ßabinet, und soll dann
den gürsien Sd)war^enberg wesentlid) unterstü^t tyabm bei
spiwegräumung der Sd)wterigfetteu, die der Sl)ronbestetgung
deS ÄatserS granj 3°KPt) entgegenstandeu. Oiuplaud bssI
seinen ©rasen SüejiS oon Drloss gesendet, aus dem ©e-
sd)led)te der Drlosss, die in der ©csd)icbte des $ai|erl)auseS in
befaunter Söeise Sräger deS Sd)itfsalS geworden. SDieser ©ras
Drloss erwarb std) das unbedingte Vertrauen deS ÄaiserS
9xicolauS durd) die 2lrt, wie er bei der Stjronbestetgung deS
^aiserS an dem 26. £>ecember 1825 bei dem aujjerst gesäbr-
ltd)en Slusftande der ©arden in Petersburg au ber Spi|e
eines Oteiterrcgiments in bie (£reigntsse bieses Sages eingrisf;
1829 sd)lofj er mit ber Surfet ben grteben oon ^Ibrianopet
ab. 1831, ba £>tebitsd)'S Strategie in Polen ben (Erwar-
tungen beS ^aiserS ScicolauS nidjt eutsprad), würbe ©ras
Drloss in baS Hauptquartier gesendet; als balb nach seiner
Slnfnnst bie damals im russtse^en ^eere sürchterlich wütl)enbe
(Sbolera aud) ben Dberselbherru hinrasste, gab bteser Sobessatl
mit bem Ableben bes ©ro^sürsten (Eonstantin ju ben bös-
artigen ©erüd)ten ^tula^, bie bunfein Sd)atten, bie nun
einmal bem Namen ber DriossS solgen, haben ^u beren (Ent-
 
Annotationen