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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0119
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Marot — Marseus. 107

Marot. Daniel Marot de Jonge,
Maler. Zeichner, geb. im Haag 1700 od.
1701, f 1773 im Leprozenhuys. wo er sich
eingekauft hatte; Schüler seines Vaters.
Er war vornehmlich mit Grotten- und
Brunnenbauten beschäftigt.

1712 erschien eine Sammlung: Kecueil des Planclfes
des Sieurs Marot pere et fils; —• Eine Sammlung
von Zeichnungen und Kupferstichen von Daniel Marot
wurde zu Amsterdam im März 1754 verkauft; — In
der Verst. Pick 1897 in Amsterdam waren 13 Zeich-
nungen für Fontänen, Statuen, Dekorationen zur Aus-
schmückung von Gärten u. dgl. Vier derselben sind
bez. Daniel Marot fecit, eine andere D. Marot fils . . .
pour Monsr. de W . . . cent ä la haye, fevrier 1731.

v. Bynden. I. 191; — Immer zeel. II. 204; —
Kraam. IV. 1064; — Obroen. VII. 54, 55, 154; —
Andre sen. II. 125; — Gaz. d. B. Arts. X.
1861. p. 145.

Marquette. Joachim Kendorp van
Marquette, Kunstfreund, dessen Ge-
mälde, Kameen und Skulpturen zu Am-
sterdam 9. Juli 179-4 verkauft wurden.

Marrel. Jacob Marrel. auch M o r e 1,
Mürel und Marellus (leicht zu ver-
wechseln mit Jan Baptiste Morel),
Blumenmaler, geb. 1614 angeblich zu Ut-
recht, nach a. A. zu Frankenthal (wo sein
Vater Jacob Marrell Syndikus war), f zu
Frankfurt a. M. 11. Nov. 1681 (nicht 1685);
Schüler von Flegel zu Frankfurt und von
J. D. de Heem. Er heiratete in erster Ehe
1641 zu Utrecht Catharina Eliots, welche
am 26. Okt. 1649 starb. 1646 war er
Kunsthändler in Utrecht. Am 5. März 1651
heiratete er in zweiter Ehe in Frankfurt
Johanna Sibylla, die Witwe des 1650 ver-
storbenen Kupferstechers Mathäus Merian.
Er malte Blumen. Früchte, Insekten und
Stilleben und war der Lehrer des Abraham
Mignon und seiner Stieftochter Maria Si-
bylla Merian. Er veröffentlichte ein ..Arti-
ges und kunstreiches Beisebüchlein durch
Jacob Marrel, Bürger u. Maler in Frank-
furt. Ao. 1661." 1664 kam er mit seinem
Schüler Abr. Mignon wieder nach Utrecht,
wo er Kunsthandel trieb.

Portrait: Selbstportrait an der Staffelei. Bez. I. M.
AE. suae 21. (Nagler. Monogr. III. 2818.)

Gemälde: Amsterdam. Blumenstück. Jacobus
Marrellus fecit Utreck. Anno 1634.

Cassel. Fruchtstück; — Frühstückstisch. Bez.
Jacobus Marellus Pinxit. Ao. 1675. fforht.

Darmstadt. Zwei Blumenstücke. Bez. Jacob Mar-
rell fecit anno 1655.

Magdeburg. Dr. Karl Ohnesorge. Blumenstück.
Jacobus Marrellus pinx. Ao. 1641.

Prag. Kostitz. Blumenstück. J. Marell fecit. Ao. 1645.

Radierung: Portraits Kaiser Leopolds und der sieben
Kurfürsten in Medaillons auf einem ausgebreiteten
Adler. (Nagier. X. 457.)

Dr. G w i n n e r. Kunst und Künstler in Frankfurt am
Main. p. 178; — A. C. de Kruyff in Oud Holl.
1892. p. 57; 1895. p. 54; — Houbraken. HL 82,
221; — Kramm. IV. 1155; — N agier. Lex. IX.
456; Monogr. III. 2818; — Itepert. 1887. p. 24;
1894. p. 416; — Gaz. d. B. Arts. 1895. XIII. 59.

Mars. Mars, Zeichner des Journal
amüsant. Siehe Moritz Bonvoisin, I. p. 137.

Mars. Mars, Bentname eines unbe-
kannten Blumenmalers aus Schweden,
welcher Schüler des Malers Karel van
Vogelaer aus Mastricht war und der bei
einer Rauferei ein Auge verlor.

Houbraken. II. 351. N. 27.

Marsbay. Daniel Marsbay, Kunst-
freund, dessen Gemälde, Kupferstiche und
Kunstobjekte zu Amsterdam 30. Okt. 1775
verkauft wurden.

3Farselis. J o han van Marseiis,
Kunstfreund, dessen Gemälde 25. April 1703
zu Amsterdam verkauft wurden. Der Kat.
ist bei Hoet (I. 69) abgedruckt.

Marseus. Evert Marseus, Maler,
geb. um 1614, tätig zu Amsterdam, f nach
1681. Er malte Grotteninterieurs in der
Art des Cuvlenborch. Oh. d'Hooch,
P. v. Hattick u. a, £fi

Cassel. Inneres einer Felsgrotte. Bez. EM.

Marseus. Otto Marseus, auch Mar-
cel 1 is van Schrieek, gen. Snuf f e -
laer, Stillebenmaler, geb. um 1619 zu
Nhnwegen, f 22. Juni 1678 zu Amsterdam.
Er heiratete 25. April 1664 zu Amsterdam,
44 Jahre alt; der Vater seiner Frau Cor-
nelis Gysels war YVappensteinschneider und
wohlhabend. Er war mit Matthias Vit-
Ii o o s in Italien und Samuel v. Hoog-
straaten besuchte ihn 1652 in Rom. (In-
leyding 1678. p. 169.) Houbraken erzählt
auch, daß er England, Frankreich u. Ita-
lien besuchte, lange im Dienste des Groß-
herzogs von Toskana war, sich auch in
Rom und Neapel aufhielt und in der
Schilderbent den Kamen Snuffelaer er-
hielt. Er ha,tte für die Zucht seiner
Schlangen. Eidechsen etc. in einer Niede-
rung bei Amsterdam (Waterryk) ein eige-
nes Gehege, welches auch de Monconys
1663 besuchte. Als sein Schüler wird
Willem van Aelst (Houbr. I. 358) ge-
nannt ; auch scheint er den seinem Ta-
lente verwandten Guiseppe Recco in
Neapel (1634—1695) beeinflußt zu haben.
Er malte zumeist im Boden sprießende
Vordergrundpflanzen, in welchen Eidechsen
und Schlangen herumkriechen und welche
Insekten umschweben. Derlei Darstellun-
gen wurden vielfältig von A. Begeyn,
Christ. Striep, Nie. Lachtropius, F. v.
Hamilton und angeblich auch von Mich.
 
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