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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0348
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336

Poel — Poelenburgh.

Nagler. XI. 437, 508; Monogr. I. 1467; — Kramm.

V. 1294; — Obrcen. IV. 104, 153; V. 221; —

Andresen. II. 311; — Blanc. Man. III. 220; —
Oud Holl. 1890. p. 2.

Poel. Egbert Lievensz van der
Poel, Genre- und Landschaftsmaler, geb.

zu Delft 9. März 1621, f zu
Eotterdam 19. Juli 1664. 1650
war er als Bürger in der Gilde
zu Delft und heiratete am 25.
Juni 1651 Aeltgen Willems

van Linschoten, welche am ^ K V
27. Juli 1664 starb. Man vermutet in ihm
einen Schüler des Cornelis Saftleven und
Egbert malte auch in der Tat Bauernhöfe
und Stilleben in dessen Art, aber
auch Bauernstuben, Küchen, Strandland-
schaften, Ansichten brennender Dörfer bei
Nacht und Mondschein in der Art des
A. van der Neer und zu wiederholten
Malen die Brandstätte von Delft nach der
Pulverexplosion im Jahre 1654. 1655 war
er zu Rotterdam ansässig und in den
Delfter Registern ist sein Name mit der
Bemerkung eingetragen, daß er fortgezogen
sei. Seine Bilder wurden von Daniel
Vosmaer, H. Potuyl. H. Sorgh, Adam de
Colonia, Ph. v. Leeuwen und in plumper
Weise von Trautmann nachgeahmt. Hou-
braken kannte seinen Namen nicht.

Gemälde: Amsterdam. Bauerninterieur mit meh-
reren Figuren, egbert van der poel 1646. Radiert
von W. Unger, Lithographiert von A. Cramer; — An-
sicht von Delft nach der Explosion des Pulverturmes,
12. Okt. 1654. E. van der Poel 1654. 12. Okt.; —
Ein Fischmarkt bei Nacht. Egbert van der poel.

Brüssel. Kücheninterieur mit einer Magd. (Verst.
Wilson, Paris 1881); — Der Strand von Scheveningen.
Nicht bez. (Erworben 1904, Verst. Menke.)

Cassel. (Ilabich. 1892. N. 119.) Der Strand v.
Scheveningen. Bez. E. van de poel. (Lichtdruck in
Meisterwerke der k. G.-G. zu Cassel, p. 114.)

Delft. Stadthaus. Die Ruinen von Delft nach der
Pulverexplosion vom Jahre 1654. Von S. Fokke für
Wagenaars Vaderlandsche Geschiedenis. 1754 gestochen.

Dresden. Liebes-

Z^StJ* E^v' P ^tQ

Poel 1648; — Ein Stall

mit einem Backofen. E. van der Poel.

Glasgow. Winterlandschaft in der Art des A. v.
der Neer.

Haag. Strandlandschaft mit Fischern. E . . . et poel.

Hamburg. Koll. Weber. Explosion des Pulver-
turmes zu Delft. E. v. d. Poel, 12. Oktober 1654.

Heisingborg. Koll. Steenbock, 1886. Eine Küche
mit einer fegenden Magd. Egbert van der Poel. 1617.

Hermannstadt.. Brennendes Dorf bei Nacht.
E. van der poel; — Brennende Scheune bei Nacht.
E . . . . poel.

Kopenhagen. *x <7\ / f

Nächtlicher Brand \s>QnOer ■ f-* 0t L /C

und Plünderung. E. —' / /

van der Poel fe. / C C /

1661.

Lille. Trinker in einem Wirtshause. 1659.

London. Nat. Gal. Ansicht von Delft nach der
Explosion. E. van der Poel. 12. Okt. 1654.

München. Bauernwirtschaft.
e poel V3 ]AOGAJ

Oldenburg. Bauernstube. 1641
(wahrscheinlich 1647).

Paris. Louvre. Zwei Bilder mit Bauernhütten.
E. van der Poel. (Filhol. III. 172.)

Petersburg. Eremitage. Bauernfamilie in einer
Stube. Egbert van der Poel. 1647; — Kücheninterieur.
Bez. P. An. 1659; — Kücheninterieur. P. 164. (die
letzte Zahl undeutlich). Bei Smith (Cat. rais. IX.
N. 3) als Slingeland beschrieben. Gestochen von
Moitte als G. Dou; — Nächtlicher Brand eines
Dorfes.

Rotterdam. Nächtlicher Brand. Bez. E. v. der
poel; — Strandansicht. E. van der Poel.

Schwerin. Bauernhof; — Nächtliche Feuersbrunst.
E. van der Poel 1658; — Desgleichen. E. van der
Poel. 1664.

Stockholm. Soldaten, welche bei Nacht ein bren-
nendes Dorf plündern. E. van der Poel; — Koll.
Fahlkrantz, 1886. Eine Küche mit Magd und Knecht.
E. v. der Poel.

Wien. K. Mus. Bauernwirtschaft. van der Poel.
1647; — F. Liechtenstein. Zwei Feuersbrünste.
Bez. E. van der Poel 1654; — Eine Bauernstube. Bez.
Egbert van der Poel; — Czernin. Fischhändler am
Meeresstrande. E. van Poel. 1648; — Koll. Lipp-
mann-Lissingen. Die Brandstätte von Delft. Bez.
12. October. E. van der PoeL 1654; — Verst. A. J.
Bosch, 1885. Ein Graveur oder Diamantschleifer,
in seiner Arbeitsstube am Fenster sitzend, vom Rücken
gesehen. Hauptwerk, ungewöhnlich geistreich. Bez. E.
van der Poel.

Andere Gemälde in Budapest, Grenoble, Han-
nover, Innsbruck, Karlsruhe, Nantes, Orleans,
Tours, Turin, Wiesbaden etc. etc.

Zeichnung: Wien. Albertina. Haltender Wagen
vor einer Schenke bei Nacht. (Lichtdruck in Alber-
tina. VII. 809.)

Nach ihm gestochen: 1. Ein Bauernhof. E.
Plin sculp. (Gab. le Brun); — 2. Ein brennendes Dorf
bei Nacht mit plündernden Soldaten. G. van der
Poel. W. Fr. Schlotterbeck sc. 1801. (Graf Nostitz.)
Aquatinta. Gr. fol.

v. Eynden. I. 104; — Immerzeel. II. 316; —
Kramm. V. 1295; Sup. 120; — Bürger. Amsterdam.
I. 154, 284; II. 215; — Woltmann. III. 835; —
Waagen. Treas. IV. 207, 289, 459; — Oud Holl.
1890. p. 7; — Nagler. Monogr. II. 1803; IV. 3391;
— Dr. T h. v. F r i m m e 1. Blätter für Gemälde-
kunde. II. p. 50.

Poelaert. Joseph Poelaert, Archi-
tekt, geb. zu Brüssel 1817, f 3. Nov. 1879
daselbst. Schüler von Huyot in Paris. Er
ist der Erbauer des Justizpalastes, des
Theaters de la Monnaie, der Kongreßsäule
in Brüssel, der Kirche in Laeken etc.

Chronique des Arts. 1879. p. 296.

Poelen. D. v a n P o e 1 e n v a n N u 1 a n d,
Kunstfreund zu Dordrecht um 1820.

v. Eynden. III. 481.

Poelenburgh. Cornelis (van) Poe-
len b u r g h oder Poelenborch, mit dem
Bentnamen B r u s c o oder S a t y r o, Histo-
rien- und Landschaftsmaler, geb. zu Ut-
recht um 1586, f daselbst 12. August
1667. Er war ein Schüler des Abraham
Bloemaert, bereiste Italien und studierte
längere Zeit in Rom, wo er sich nach An-
gaben auf Zeichnungen von 1617 bis 1622
befand, die Werke Elzheimers und Raffaels,
vor allem aber die Antike. Nach länge-
rem Aufenthalte in Florenz, wo ihn der
Großherzog beschäftigte, kehrte er nach
Utrecht zurück. Dort besuchte ihn Rubens,
und Poelenburgh malte zur Erinnerung
 
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