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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0846
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834

Vroom — Vrye.

steten, wurden im Parlamentshause aufge-
hängt und gingen dort 1834 bei einer Feuers-
brunst zu Grunde. Vroom war bei dieser
Gelegenheit nach England gegangen, wo
ihn der berühmte Miniaturist Isaak Olivier
porträtierte. Van Mander rühmt Vrooms
ungewöhnliche Fruchtbarkeit und Arbeits-
kraft. Er zeichnete Tapetenpatronen für
die Delfter Fabriken, für Spierings 7 Stück
für den großen Ratssal in Middelburg, wel-
che 1597 vollendet wurden und noch vor-
handen sind. 1603 arbeitete er für die
Stadt Leiden; während des Friedens 1611
bis 1614 für den Erzherzog Albert und
Isabella, 1611 für die Stadt Haarlern etc.
1616 ward er Mitglied der Antwerpner
Gilde. Vroom ist kein Marinemaler im
modernen Sinne des Wortes, in der Art
des W. van de Velde oder Simon de Vlie-
ger; seine Aufmerksamkeit ist vornehm-
lich auf die Ausrüstung der Fahrzeuge
gerichtet und auf deren nautisch-techni-
sche Physiognomie. Er ist ganz geeignet,
große dekorative Schlachtenbilder für Ta-
peten zu entwerfen, welche die Bewunde-
rung aller Schiffskundigen erwecken, aber
der intime Reiz eines Gemäldes, der den
Landschaften seines Sohnes Cornelis eigen,
ist ihm vollständig fremd.

Von 1622 bis zu seinem Tode im J. 1640
lebte er in Haarlem. Aus seiner Ehe mit
Josine Cornelissen hatte er zwei Söhne:
Cornelis und Frederik, welche beide
Maler wurden. Seine Tochter war mit dem
Maler Jacob Adriaensz Baker, dem
Schüler Rembrandts, verheiratet. Houbra-
ken sagt, daß der Maler Jan P o r c e 11 i s
sein Schüler gewesen sei.

Portrait: Henricus Vroom Ilarlemensis pictor. Hh.
ex. (S. Frisius sc.)

Gemälde: Amsterdam. Holländische und spa-
nische Schiffe. 3. Okt. 1602. V.ROOM. 1617. (Licht-
druck in Meisterwerke des Eyks-M. p. 31); — An-
sicht von Amsterdam und dem Y. VROOM; — Rück-
kehr des Schiffes, mit welchem Cornelis Houtrnan
seine erste Fahrt nach Indien machte, August 1597.
VROOM; — Seegefecht im Haarlemer Meer zwischen
holländischen und spanischen Schiffen, Mai 1573.
VROOM F.; — Seeschlacht bei Gibraltar, 25. April 1607.

Augsburg. Hafen von Amsterdam. Vroom F.

Haarlem. Die Ankunft des Grafen Leicester
in Vlissingen, 1586. VROOM.

1623; — Ein segelndes Schiff. "\ 7 rj /~\ f\\A r
VROOM; — Der Brand des Y-TW UM 10 23

spanischen Vizeadmiralsschif

fes vor Gibraltar, 1607; — Ansicht der Stadt Haarlem;
— Ansicht von dem Y auf Sparendam mit Haarlem
in der Ferne.

Man schreibt ihm noch eine Marine in den Of-
fizien in Florenz, sechs Marinen im Palazzo Co-
lonna in R o m, ein Bild in Prag und in Hampton
Court die Einschiffung Karls I. zu Santander in
Spanien im J. 1623 zu, die im Katalog König Karls I.
als ein Bild des J. Porcellis verzeichnet ist (siehe
II. p. 345).

Zeichnungen: Marinen, Feder- und Bisterzeichnun-
gen in Amsterdam, Haarlem (Mus. Teylesr)
und Wien (Albertina).

Nach ihm gestochen: 1. Die Flotte des
Prinzen Moritz im J. 1600. Ectypoma Classis bis inille
octingentarum navium duetore Illustrissimo Principe
Mauritio Nassovio in Flandriam appulsae XXII. Junii
MVIC. Gr. qu. fol. In zwei Blättern gestochen.

Henricus Vroom inv. Cornelis Claeszoon exc.; _

2. La destruetion de l'Armada espagnole etc. Nach
der Tapete des Lord Howard. John Pine sc. Gr.
fol.; — 3. Typus octo longarum navium Anno 1602
ab Hispaniae rege missarum etc. etc. Johannes Remius
Inventar Antverpianus; — 4. Marine mit Widmung
an Joh. Huyssen, J. C. Hollandiae von Henricus
Vroom; — 5. Defence de Rhedes par le grand maitre
Villiers de l'Isle-Adam contre Soliman II. etc. peint
par H. Corneille Vroom etc. P. L. L'epine sc;
— 6. Ein Kriegsschiff im Sturme. H. V. P. Kerrius
exeud.; — 7. Die sieben Tapeten für Middelbourg
sind von Ch. O n g h e n a für J. van der Graft: Do
Tepytfabricken der XVI. en XVII. eeuw. Middelburg
1868, gestochen; — 8. Marine. Henricus Vroom in-
ventor. Meynert Jelissen Schulp. gedruckt t'Amster-
dam by Kornelis Janssen. Anno 1612. Qu. fol.

Schrevelius. p. 292; — Hymans, v. Man-
der. II. 481; — Walpol e. 1872. 93; — H o u-
braken. I. 213; II. 123, 124; — Kram m. VI.
1814; — Immerzeel. III. 211; — Nagler. XXI.
19; Monogr. IV. 1642; — v. d. Willigen. Haar-
lem. 1870. p. 320; — Oud Holl. XIII. 192;
XVIII. 221.

Vroom. M a t h a e u s ff^

Vroom, Maler, 1620 in der
Antwerpner Gilde. pL l~~ •£

Gemälde: Dresden. Die Lan- •*
dung der Königin Maria de Medicis
in Antwerpen. Bez. Monogr. VM. in
et fec. 1632.

Vroyelink. G h i s 1 a i n V r o y e 1 i n k,

Maler aus Brügge, geb. angeblich um 1595,
f 1635. Er arbeitete für die Kirchen Flan-
derns und Xordfrankreichs.

Gemälde: Antwerpen. Notre Dame. Kreuz-
abnahme. (Descamps. Voyage. 1838. p. 273.)
B e r g u e s. Mus. Erschaffung der Eva.
K r a m m. VI. 1816; — Nagler. XXI. 22.

Vrydag. Daniel Vry dag, Kupfer-
stecher, geb. im Haag 1765, f zu Amster-
dam 22. Jan. 1822. Nachdem er Schüler
von M. Schouman, J. Humbert, P. W. van
Megen, le Bas, Wille und R. Vinkeles ge-
wesen, verlegte er sich auf den Holzhandel.

Von ihm gestochen: 1. Wilhelm Prinz von
Nassau. Nach J. Buys. Fol.; — 2. Kopie nach dem
Blatte der Rattenfänger von C. Visscher; — 3. 6 Bl.
Die Tore von Amsterdam nach Vinkeles; — 4. Het
Vryheits- en alliantiefest met Frankryk. 2 Bl. nach
Zeichnungen von Jacques Kuyper. Mit R. Vinkels
gestochen.

v. Eynden. III. 117; IV. 10; — Immerzeel.
III. 211; — Blanc. Man. IV. 163; — Nagler.
XXI. 22.

Vrye. Adriaan Gerritsz de Vrye,
Glasmaler, Schüler der Brüder Crabeth zu
Gouda, tätig daselbst seit 1591. Er erblin-
dete und starb 1643. Er malte zumeist
Wappen, 1596 ein Fenster nach Joachim
Uytenwael.

Glasgemälde: Gouda. Johanniskirche. 1. Wil-
helm IL, Graf von Holland, mit den Sinnbildern der
Gerechtigkeit und Großmut; mit seinem und Hollands
Wappen, nebst den Wappen der hohen Heemraden
von Rhynland, als Stifter der Fenster. Adrian de
Vrye fig. et pinx. Goudae 1591; — 2. Das von den
Bürgermeistern zu Dordrecht gestiftete Fenster, „Pucelle
de Dordrecht" genannt. Es enthält die Wappen der
 
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