Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ahrens, Beatrix [Hrsg.]; Seiter, Josef [Hrsg.]
Pfarrkirche St. Blasius, Wyhl am Kaiserstuhl — Wyhl, [2008]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25564#0004
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Abb. 2: Ansicht von Südosten auf die Fassade des Pfarrhauses und des Chores

2. Frühchristliche und romanische Vorgängerbauten

St. Blasius kann auf eine über tausend jährige Baugeschichte zurückblicken. Bei der letzten großen
Renovierung der Kirche im Jahr I 986 stieß man auf verschüttete Fundamente im Langhaus der Kirche. Diese
lassen vermuten, dass es auf dem Gelände der heutigen Pfarrkirche eine frühchristliche Kapelle gab.
Wahrscheinlich war bereits diese Urkirche dem heiligen Blasius geweiht. Die Blasius-Kirchen, von denen es
in der Diözese Freiburg noch sieben weitere gibt, gehören zu den ältesten christlichen Bauten der Region.

Die Gründung der ursprünglich mit dem Turm nach Norden ausgerichteten Kirche fällt in die Blüte der
Romanik. Franz Xaver KRAUSS stellte bereits fest, dass die Fundamente des Turmes im Untergeschoß zum
ältesten Bestand der Kirche zählen und aus den Jahren I 150-80 stammen. Historische Quellen, die heute im
Freiburger Diözesanarchiv verwahrt sind, zeugen von der frühen Baugeschichte. Eine wichtige Urkunde
stammt aus dem Jahr 1275 und erwähnt erstmals eine Kirche in Wyhl mit den Worten: „Plebanus in Wile in
decanatu Endingen.“ St. Blasius war zu dieser Zeit dem adligen Frauenstift St. Margareta in Waldkirch
unterstellt, denn bereits ,,[im Jahr] 926 vergab Herzog Burkard von Alemannien durch die Hand seiner
Gemahlin Regilind eine Colonie in Wilo (=Wyhl) dem Kloster St. Margarethen Waldkirch.“

Im Jahr 1324 wechselten die Rechte an der Kirche. Die Augustiner-Chorherren in St. Margen erwarben St.
Blasius und machten das Gotteshaus zu ihrer Prioratskirche. Eine aus dem Jahr 1381 datierte Schrift
dokumentiert diese Inkorporation: „Ecclesiam in Wile de patronatu abbatis et conventus monasterii Cellae
sanctae Mariae in Nigra Silva ordinis sancti Augustini existentam, eisdum abbati et conventui et monasterio
ac eorum mense incorporamus 1381.“ St. Blasius gewährleistete dem Kloster St. Märgen fortan durch das
Eintreiben der Zehntabgaben Einkünfte und sichertedessen Einfluss bis in den äußersten Westen. Nicht weit

Seite 4
 
Annotationen