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Ahrens, Beatrix [Editor]; Seiter, Josef [Editor]
Pfarrkirche St. Blasius, Wyhl am Kaiserstuhl — Wyhl, [2008]

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https://doi.org/10.11588/diglit.25564#0006
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4. Umbau von 1838

Eine erste Restaurierung, die mit einem groß angelegten Umbau des Langhauses einherging, fiel in das Jahr
1838. Aus heutiger Sicht sind diese Maßnahmen wenig erfreulich. Der barocke Giebel wurde abgetragen, die
gerundeten Ecken im hinteren Langhaus verschwanden, und die Kirche wurde um etwa 8 m in Richtung
Westen verlängert. Hingenommen werden musste dabei, dass der alte Friedhof, der bis zu dieser Zeit um die
Kirche angelegt war, verlegt wurde. Einen Eindruck von der Kirche vor diesem Umbau vermittelt eine
Zeichnung des Wyhler Graphikers Franz BLEyER, der 1963 die Ansicht von 1725 nachempfand (Abb. 5).

Abb. 5: Franz Bleyer: Kirchenansicht von Südwesten (1725). erstellt um 1963.

Eine weiter wachsende Zahl an Gemeindemitgliedern, die im Langhaus von St. Blasius kaum mehr Platz
fanden, begründeten die Umbaumaßnahmen durch den damaligen Bauherrn Pfarrer Peter STOLZ (1804-
1845). Dieser ließ das ursprünglich bemalte Gewölbe des Langhauses erhöhen, um die Höhenmaße den
neuen Längenverhältnissen der Kirche anzupassen. Eine schmucklose Flachdecke ersetzt seit dieser Zeit das
ursprünglich barocke Gewölbe. Wer genau schaut, erkennt noch heute, etwa 1,5 Meter unter der Decke, eine
helle Umrisslinie bzw. einen leichten Absatz, der die ursprüngliche Deckenhöhe andeutet. Mit dem Umbau
von 1838, der auch die Weißelung der Wände und die Zerstörung der von Johann Pfunner gemalten
Kreuzwegstationen mit sich brachte, wich die barocke Prägung der Kirche einer bis heute schlichten
klassizistischen Wirkung,

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