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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Heimann, Friedrich Carl: Der alte Bilderschmuck der Kirche St. Cäcilia in Köln (mit Tafel 5 bis Tafel 7)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0104

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Nr. 5

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

87

Zeichnung und rohem Ausdruck in den Gesichtern. Die Erhaltung des Bildes
ließ ?ich der übermäßigen Mauerfeuchtigkeit halber trotz wiederholter Herstellung
nicht ermöglichen; gleiches war bei einer Kreuzigungsgruppe an einem der nörd-
lichen Schiffspfeiler der Fall. — Schließlich sei der jüngsten Schöpfung der mittel-
alterlichen Malerei Erwähnung getan, mit der sie die Gewölbe der Sakristei
zierte. Sie hat ihnen mit dem reichen Ranken-, Blatt- und Blumenwerk, das in
den Zwickeln empor-
sprießt, die Schluß-
steine umgibt, an
Wänden und Ecken
aus den einbinden-
den Steinen der
Pfeilerkapitäle sich
entwickelt, also die
architektonisch wich-
tigsten Punkte des
Gewölbes kenn-

zeichnet, einen zeich-
nerisch wie farbig
gleicherweise reiz-
vollen Schmuck ver-
liehen, der unter den
Kölner Gewölbe-
malereien einzig-
artige Stelle behaup-
tet (Abb. 6).

Aufdecken, Erhal-
ten und Ergänzung
aller beschriebenen
Bilderreste war dem
Maler An tonBar-
denhewer aus
Köln anvertraut, der
sich dieses Auftrages
mit weitgehender
Sorgfalt und künst-
lerischem Interesse
entledigte, nament-
lich da, wo es galt, die Beschädigungen an Gefundenem auszubessern, was durch
genaues Beimalen und Austupfen der einzelnen Stellen geschah; Übermalen fand
nirgends statt. Die Farbenskala für das unumgänglich Neue bewegt sich in den
hellen, aber gebrochenen Tönen des Überkommenen in harmonischer Zusammen-
stimmung, wobei der grundlegende Charakter der alten Technik bewahrt bleibt.
Wo das Mittelalter so mannigfache Zeugen seiner Kunst für den Innenschmuck,
eines Gotteshauses hinterlassen, waren die Wege gewiesen, die eine neuzeitliche
Malerei zu betreten hatte, um sich der alten geziemend und zurückhaltend anzu-
schließen. Sie fand ihre Vorbilder für den Schmuck der Gewölbe am Oberrhein

Abb. 6.

Gewölbemalerei in der Sakristei.
 
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