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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0080
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-6 Dösarnge Dlacrcrir.
aus den; Munde; ost war Eiter und Blut im
Stuhlgänge. Beym Urinlassen schrien sie, weil
sie heftiges Schneiden empfunden, und das Was-
ser sah blaß, wie reines Brunnenwasser, aus;
manchmal war gar auch Blut drunter. Ihr
Schweiß war meistens kalt.

Doch waren das zum Glück nur wenige Kinder,
die diese böse Blattern hatten. Bey den mehre-
sieu giengs besser. Sobald die Blattern bey diesen
Kindern heranswaren, so fiengen sie an, unter
den Augen, besonders an den Augengliedern und
im Gesichte, sehr zu schwellen; meistens waren die
Augen von der unnatürlichen Hitze roth, und der
ganze Leib, besonders die Arme, bekamen ein
sehr aufgedunsenes Ansehen; manche bekamen Kö-
pfe, die noch zweymal so dicke waren, als im
gesunden Zustande. Ja, bey einigen schlossen sich
gar die Augen, und sie wurden auf vier und
zwanzig Stunden und oft drey Tage blind; in
welcher Zeit denn auch die Blattern herauskom-
men, und immergrößer und erhabener geworden
waren. Einige bekamen auch böse Halse. Da
hatten nun einige Aeltern ihren Glauben dran,
daß sie bftn Kindern einen rothen seidenen Faden
um den Hals banden, der helfen solle. Allein,
das half nichts. Denn drey oder vier Tage nach
dem Tage, da die Blattern ausgebrochen waren,
und also etwa am sechsten oder siebenten Tage,
seit dem Anfang der Krankheit, fiengen denn die
Blättlern an, sich zu füllen. Anfangs kam eine
wäs-
 
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