§8 Allerhand BrankheLrett nach den Blattern,
Aber obgleich die Kinder im Dorfe die Blattern
selbst ziemlich gut überstanden, und, noch der
Menge der Kinder, die solche gehabt hatten, nur
wenige davon gestorben waren: so wars doch
sonderbar, Vast in diesem Sommer dennoch man-
ches gutes Kind ein, zwey , drey Monat hinter-
her noch starb. Das kam daher: theils weil viele Ael-
tern ihre Kinder während den Blattern zu warm
gehalten hatten, und dadurch viele böse Materie
auf die iNnern Theile gefallen war; theils, weil
Man die Kinder zu früh wieder Herumlaufen, und
oft vom Morgen bis in die spate Nacht auf der
Gasse Hemmspielen ließ. Andere hielten ihre Kin-
der nicht mäßig, sondern erlaubten ihnen, da
der Appetit sich nun sehr stark einfand, alles und
so viel zu essen, als sie nur mochten. Sie mein-
ten, bas arme Kind sollte davon desto eher wie-
der zu Kräften kommen. Das war aber sehr un-
vernünftig. Sie hätten es lieber so machen sol-
len , wie man es nach allen überstandenen Krank-
heiten machen muß, daß sie -ihnen lieber öfter,
aber jedesmal nur sehr wenig, gegeben hätten,
damit der schwache Magen und die Gedärme Zeit
gehabt hätten, erst das Wenige gehörig zu ver-
dauen und auszuarbeiten. So aber wurden da-
durch allerlei) Unberdaulichkeiten verursacht. Einige
Kinder bekamen einen sehr bösen Husten; andere
hie und da gefährliche Beulen — die sogar ge-
schnitten werden mußten — Schwären, Aus-
schläge und dergleichen; einige bekamen gar die
Auszehrung oder verfielen in allerhand gefährliche
schleich-
Aber obgleich die Kinder im Dorfe die Blattern
selbst ziemlich gut überstanden, und, noch der
Menge der Kinder, die solche gehabt hatten, nur
wenige davon gestorben waren: so wars doch
sonderbar, Vast in diesem Sommer dennoch man-
ches gutes Kind ein, zwey , drey Monat hinter-
her noch starb. Das kam daher: theils weil viele Ael-
tern ihre Kinder während den Blattern zu warm
gehalten hatten, und dadurch viele böse Materie
auf die iNnern Theile gefallen war; theils, weil
Man die Kinder zu früh wieder Herumlaufen, und
oft vom Morgen bis in die spate Nacht auf der
Gasse Hemmspielen ließ. Andere hielten ihre Kin-
der nicht mäßig, sondern erlaubten ihnen, da
der Appetit sich nun sehr stark einfand, alles und
so viel zu essen, als sie nur mochten. Sie mein-
ten, bas arme Kind sollte davon desto eher wie-
der zu Kräften kommen. Das war aber sehr un-
vernünftig. Sie hätten es lieber so machen sol-
len , wie man es nach allen überstandenen Krank-
heiten machen muß, daß sie -ihnen lieber öfter,
aber jedesmal nur sehr wenig, gegeben hätten,
damit der schwache Magen und die Gedärme Zeit
gehabt hätten, erst das Wenige gehörig zu ver-
dauen und auszuarbeiten. So aber wurden da-
durch allerlei) Unberdaulichkeiten verursacht. Einige
Kinder bekamen einen sehr bösen Husten; andere
hie und da gefährliche Beulen — die sogar ge-
schnitten werden mußten — Schwären, Aus-
schläge und dergleichen; einige bekamen gar die
Auszehrung oder verfielen in allerhand gefährliche
schleich-