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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0134
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i ;o Bewußtsein, wenn man ruhig sterb, will.
Vater, ich will auch dafür noch, so lange ich
lebe, recht gut und fromm seyn, und niemals
ungedultig werden, wenn ich auch Schmerzen
fühle. Habe du mich nur auch lieb. Aber durch
deinen Beystand habe ich sie doch abgelegt, und
du wirst sie mir um meines Herrn Jesu willen
vergeben; weil ich deinem Worte geglaubt und
mir Mühe gegeben habe, darnach zu thun und
gut zu seyn, «nd dich und meinen Nebenmenschen
zn lieben. " Der Prediger besuchte ihn auch
recht oft, und es war ihm immer Freude, mit
einem so guten Mann sich zu unterreden. Da
betete er denn mit ihm, ermahnte ihn zur Ge-
dult, und. las ihm allerlei) schöne Lieder und Ge-
bete vor. Einstmals kamen sie auch darauf zu
reden, daß ein guter Mensch, der recht ruhig
sterben wollte,, es von sich ganz gewiß wissen müsse,
daß er keine böse herrschende Gewohnheit noch an
sich habe. Da freute sich denn der Alte, daß er
das von sich wußte. Gott Lob und Dank! sagte
er,- ja, das weiß ich: Fehler hab ich ja wohl;
aber daß irgend eine Sache wäre, die ich nickt
lassen könnte, wüßte ich nicht. Sonst hatte ich
so manches an mir, das nicht taugte, aber ich
habe es durch öftere gute Gedanken an Sprüche
aus der Bibel und durch angewandte Mühe und
fleißiges Gebet abgelegt. Sie wissen es ja, Herr
Pastor, daß ich ehedem sehr leicht in Zorn ge-
rieth. Das habe ich lange an mir gehabt,
und es hat mich vietjährige Mühe gekostet, bis
ich
 
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