I z 6 Nützliches LercheiibegänFinß.
Mann sein ganzes Leben allen Leichen seiner Nach-
barn nachgefoigt war, wennö noch so schlimmes
Wetter, Frost, und Regen und Schneegestöber
seyn möchte. Denn, sagte er, das ist ja die letzte
Liebe und Ehre, die ich meinem Nächsten erwie-
sen kann; und ich bleibe da nicht weg, wenn mir
jemand, wer weiß was, gäbe. Denn es ist mir
als wenn ich von so einer Leiche rmmer frömmer
wieder nach Hause käme , und dadurch immer m
Guten zunähme. Der Prediger hielt bey dieser
Feyerlichkeit eine sehr rührende und erbauliche;
Predigt; und-führte alles das Gute an, was der
alte Mann an sich gehabt; und ermahnte die Leute
sich doch zu bemühen, auch so gut zu werden,
damit andere sie auch einmal beweinen, und wün-
schen könnten, daß sie langer noch gelebt hätten,
Md damit es ihnen auch nach dem Tode so wohl
gehen möchte, wie es nun dem Seligen gewiß ge-
he. Und die meisten Leute giengen mit deu Ge-
danken aus der Kirche, daß sie es sich fest vor-
nahmen , von heute an gegen Gott und Menschen
so gut zu werden, wie der alte Georg gewesen
war. Und das fiel ihnen denn oftmals hernach
wieder ein, wenn sie in die Kirche und vor des
Alten Grab vorder, gierigen; da schämten sich denn
auch Manche, daß sie schon wieder böse gewesen
wären, und nahmen es sich von neuem vor, sich
zu bessern.
Nach
Mann sein ganzes Leben allen Leichen seiner Nach-
barn nachgefoigt war, wennö noch so schlimmes
Wetter, Frost, und Regen und Schneegestöber
seyn möchte. Denn, sagte er, das ist ja die letzte
Liebe und Ehre, die ich meinem Nächsten erwie-
sen kann; und ich bleibe da nicht weg, wenn mir
jemand, wer weiß was, gäbe. Denn es ist mir
als wenn ich von so einer Leiche rmmer frömmer
wieder nach Hause käme , und dadurch immer m
Guten zunähme. Der Prediger hielt bey dieser
Feyerlichkeit eine sehr rührende und erbauliche;
Predigt; und-führte alles das Gute an, was der
alte Mann an sich gehabt; und ermahnte die Leute
sich doch zu bemühen, auch so gut zu werden,
damit andere sie auch einmal beweinen, und wün-
schen könnten, daß sie langer noch gelebt hätten,
Md damit es ihnen auch nach dem Tode so wohl
gehen möchte, wie es nun dem Seligen gewiß ge-
he. Und die meisten Leute giengen mit deu Ge-
danken aus der Kirche, daß sie es sich fest vor-
nahmen , von heute an gegen Gott und Menschen
so gut zu werden, wie der alte Georg gewesen
war. Und das fiel ihnen denn oftmals hernach
wieder ein, wenn sie in die Kirche und vor des
Alten Grab vorder, gierigen; da schämten sich denn
auch Manche, daß sie schon wieder böse gewesen
wären, und nahmen es sich von neuem vor, sich
zu bessern.
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