ic>8 Mer zufrieden ist, ist reich.
Prediger. Das denk ich auch, guter Jakob!
Jakob. Manchmal wirds einem denn wohl sau-
rer, aber das ist doch nicht immer; und man
sieht doch auch, was man davon hat. Obs dir
sauer wird, heißts ja in der H. Schrift, mit
Deiner Nahrung und Ackerwerk, so laß Viehs nicht
verdrießen, denn Gott hats so geschaffen und
der, denk ich, macht ja niemals etwas schlimm.
Prediger. Schön, Jakob bleibt dabey! Ich
glaube wirklich , ob ihr es euch auch ost sauer
werden lassen, und fort müßt, wenn es gleich
nicht so schönes Wetter draussen ist, wie heute:
so seyd ihr doch vergnügter und glücklicher, wie
Die reichen Stadtleute.
Jakob. Das sollt ich meinen! Ja die Stadt-
leute, was wollten doch die? welche die Sonne
nur oben an dem Schornsteine schimmern sehen,
und wenn sie einmal frey Athem schöpfen, oder
sich eine Lust machen wollen, erst zu uns aufs
Land reisen müssen. Gott sey Lob und Dank, daß
ich ein Bauer bin! — Wenn ich nur gesund bin,
und ein gutes Gewissen habe, und das kann ich
mir machen, wenn ich immer gut bin: so hab
ich alles: und gut sind wir ja, Gott sey Dank,
und suchen es immer mehr zu werden. Mancher
Städter sieht uns zwar nur für arme elende und
wohl gar für geplagte Leute an: aber Sie kön -
«en gewiß und wahrhaftig glauben, Herr Pastor,
ich tausche nicht mit dem besten Bürger! Ich
müßte sterben da in der Stadt, dacht ich , wenn
ich
Prediger. Das denk ich auch, guter Jakob!
Jakob. Manchmal wirds einem denn wohl sau-
rer, aber das ist doch nicht immer; und man
sieht doch auch, was man davon hat. Obs dir
sauer wird, heißts ja in der H. Schrift, mit
Deiner Nahrung und Ackerwerk, so laß Viehs nicht
verdrießen, denn Gott hats so geschaffen und
der, denk ich, macht ja niemals etwas schlimm.
Prediger. Schön, Jakob bleibt dabey! Ich
glaube wirklich , ob ihr es euch auch ost sauer
werden lassen, und fort müßt, wenn es gleich
nicht so schönes Wetter draussen ist, wie heute:
so seyd ihr doch vergnügter und glücklicher, wie
Die reichen Stadtleute.
Jakob. Das sollt ich meinen! Ja die Stadt-
leute, was wollten doch die? welche die Sonne
nur oben an dem Schornsteine schimmern sehen,
und wenn sie einmal frey Athem schöpfen, oder
sich eine Lust machen wollen, erst zu uns aufs
Land reisen müssen. Gott sey Lob und Dank, daß
ich ein Bauer bin! — Wenn ich nur gesund bin,
und ein gutes Gewissen habe, und das kann ich
mir machen, wenn ich immer gut bin: so hab
ich alles: und gut sind wir ja, Gott sey Dank,
und suchen es immer mehr zu werden. Mancher
Städter sieht uns zwar nur für arme elende und
wohl gar für geplagte Leute an: aber Sie kön -
«en gewiß und wahrhaftig glauben, Herr Pastor,
ich tausche nicht mit dem besten Bürger! Ich
müßte sterben da in der Stadt, dacht ich , wenn
ich