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Nutzen Geschrieben zulesen.
den Brief wieder dort auszahlen zu lassen, wor-
über der betrogne Taglöhner denn herzlich froh
war. Hätte der nun geschriebene Schrift selbst
lesen können: so wäre er nicht um die reiche Erb-
schaft gekommen. Doch, gesezt auch, diejenigen
wären ganz ehrlich, die uns solchen Brief vor?
läsen, und sagten uns treulich alles, wqs und
wie es darinn stünde: wer läßt gern einen Frem-
den das alles wissen, was uns jemand schreibt,
und vielleicht gern.allein sagen will? Das kann
uns und andern ja Schaden und allerhand Unge-
legenheit zuziehn. Schreiben und das Geschrie-
bene lesen zu können, ist also eine sehr nüzliche
Sache, welche wir in der Jugend lernen müs-
sen. Wir möchten es sonst vielleicht oft bereuen,
und wenn wirs auch hernach gern lernen wollten,
keine Gelegenheit wieder dazu haben. Wer Schrei-
ben und Rechnen kann, kommt allemal viel leich-
ter durch die Welt. Und dankt nur: wenn Nie-
mand schreiben gelernt hätte: so würden wir ja
auch erstaunlich viele nüzliche Sachen nicht ha-
ben und nicht wissen, die wir bloß daher wissen,
weil andere sie auf geschrieben, und sie dadurch
auföehalten haben.
Eben so nüzlich ist auch das Rechnen. Wäh-
rend des gedachten Krieges trugs sichs zu, daß
die Bauersleute verfchiedenemal liefern, und die
Lieferungen einige Meilen weit hinfahren, oder
auch öfters Kriegsfuhren thun mußten. Darüber
waren nun einige freylich sehr unwillich und schwie-
rig , und beklagten sich, daß es auch gar zu sehr
über
Nutzen Geschrieben zulesen.
den Brief wieder dort auszahlen zu lassen, wor-
über der betrogne Taglöhner denn herzlich froh
war. Hätte der nun geschriebene Schrift selbst
lesen können: so wäre er nicht um die reiche Erb-
schaft gekommen. Doch, gesezt auch, diejenigen
wären ganz ehrlich, die uns solchen Brief vor?
läsen, und sagten uns treulich alles, wqs und
wie es darinn stünde: wer läßt gern einen Frem-
den das alles wissen, was uns jemand schreibt,
und vielleicht gern.allein sagen will? Das kann
uns und andern ja Schaden und allerhand Unge-
legenheit zuziehn. Schreiben und das Geschrie-
bene lesen zu können, ist also eine sehr nüzliche
Sache, welche wir in der Jugend lernen müs-
sen. Wir möchten es sonst vielleicht oft bereuen,
und wenn wirs auch hernach gern lernen wollten,
keine Gelegenheit wieder dazu haben. Wer Schrei-
ben und Rechnen kann, kommt allemal viel leich-
ter durch die Welt. Und dankt nur: wenn Nie-
mand schreiben gelernt hätte: so würden wir ja
auch erstaunlich viele nüzliche Sachen nicht ha-
ben und nicht wissen, die wir bloß daher wissen,
weil andere sie auf geschrieben, und sie dadurch
auföehalten haben.
Eben so nüzlich ist auch das Rechnen. Wäh-
rend des gedachten Krieges trugs sichs zu, daß
die Bauersleute verfchiedenemal liefern, und die
Lieferungen einige Meilen weit hinfahren, oder
auch öfters Kriegsfuhren thun mußten. Darüber
waren nun einige freylich sehr unwillich und schwie-
rig , und beklagten sich, daß es auch gar zu sehr
über