COD. PAL. GERM. 177
tisches Wz. in Cod. Pal. germ. 236, Bl. 175*), Piccard 2, Typ V/383 (deutschsprachiger Raum 1568-1574;
Bll. 135*/136*). Foliierung des 17. Jhs.: 1-131, unter Auslassung der in den Lagenformeln mit * bezeichneten,
zumeist leeren Bll., diese mit moderner Zählung. Beginnender bis starker Tintenfraß, zum Teil starke Verbräu-
nung durch Mikroorganismenbefall. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 177/Medianes/
+ (17. Jh.). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 177.
Herkunft: Der Wasserzeichenbefund ist uneinheitlich, weist jedoch Papiere aus Dresden (Bll. 14-15b;:",
26-28a*, 31-34, 93a*-102 und lll-113a*) und dem Süddeutschen Raum (Bll. l-10a*, 80-93, 103-110 und
114-124) nach, von denen sich die meisten identisch in Cod. Pal. germ. 222, 223, 238, 239 und 243 wiederfinden.
Enge Verwandtschaft zu diesen Handschriften besteht auch über identische Schreiberhände (s.u.). Zum Teil fin-
den sich gleich oder ähnlich gestaltete Titelblätter und Kapitelüberschriften darin. Offenbar wurden in diesen
Handschriften Teile begonnener bzw. unvollständig gebliebener Rezeptbücher eingebunden. Die meisten
Stücke können mit Elisabeth von Sachsen (1552-1590; seit 1570 Gemahlin des Pfalzgrafen und späteren
Kuradministrators Johann Kasimir von Pfalz-Lautern) in Zusammenhang gebracht werden, die sie entweder
kommentierte, exzerpieren oder abschreiben ließ (zur Person vgl. NDB 4, S.446f.; Kluckhohn; Erich Hörn,
Pfalzgräfin Elisabeth, in: Quellen und Forschungen zur Deutschen insbesondere Hohenzollerischen Geschichte
5 [1909], S. 154-166; Irma von Drygalski, Pfalzgräfin Elisabeth, in: Ruperto Carola 9/10 [1953], S.189f.). Die
Sammlung zahlreicher, zum Teil einzelner Blätter und kurzer Schriftstücke wurde erst in Rom in ihrer jetzigen
Form zusammengestellt. Darauf weist auch die Capsanummer auf 121v hin (s.u.).
Schreibsprache: in der Regel hochdeutsch mit wenigen bairischen Schreibeigentümlichkeiten.
Literatur: Wille, S. 25; Wilken, S. 382.
I.
Bll. i**-9b*. Lagen: I2" + IV7a* + if^ (mit Bl. 9a*). Wz.: Ochsenkopf mit einkonturiger Stange und Kreuz,
Typ Piccard 2, V/382 (1579; Bll. t»*V2»»; vgl. identisches Wz. Bll. 76-79a* und in Cod. Pal. germ. 223, Bll.
44-52, Cod. Pal. germ. 238, Bll. 16/20c:;\ 31/32, 76/93, 95/97a*, 114/115, 120/121, Cod. Pal. germ. 239, Bll.
138-149 und Cod. Pal. germ. 243, Bll. 159-165); Buchstabe Km Kreis (identisches Wz. altes Vorsatz Cod. Pal.
germ. 48; identisches Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 115, 211; identisches Wz. Text Cod. Pal. germ. 234, Bll. 2-18,
Cod. Pal. germ. 240,256 und 288), ähnlich Briquet 8266 (Regensburg, Memmingen 1576; Bll. 1 -9b*). Schrift-
raum: 26-28,8 x 15,8-17; Zeilenzahl variierend. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (vgl. identische
Schreiberhand in Cod. Pal. germ. 223, 43r-44r). Rezeptüberschriften in Auszeichnungsschrift. Titelblätter (Bll.
l**-2**) von anderen Händen. Kompilationsvermerke von wenig späterer Hand. l**v Kompilationsvermerk:
Die sahen [!] hatt Michel auß dem huch geschrieben.
l**r-9r ANONYME REZEPTSAMMLUNG MIT REZEPTEN GEGEN NABEL- UND
LEISTENBRÜCHE. 1 *** >Dis Buch Redt vonn kinnder vnd Alttenleutt Brüchen*. 2**r > Vor darm
gichu. (lr) >Ordnung vnd ein Gutte kunst Wie man den Kindern So an den Gemechen vnd an dem
Nabeil gebrochen seyen helffen vnd heulen SolU. (lv) >Das Buluer vnd das Seckleinn Soll alsso Be-
reyttet werdenn*. (lv) >Ordnung wie man sich mitt denn Akten Mensch haltten soll an einem Bruch
des leibs<. (2V) >Meister Christoffels Pflaster vber denn Bruch<. Meister Christoffel Federlein, Bar-
bier Kurfürst Friedrichs III. von der Pfalz (f 21. Februar 1596; Telle, Mitteilungen, S.316). (2V)
>Wer feldt sich stost Schwer hebtt Das man eines Bruchs Oder Blehens Sich sorgen mus<. (3r) >Ists
dann ain Rechter Bruch oder der Etwan lang gewertt hatu. (3r) >Zum Bruch mögt ir Auch nemen<.
(3 Rezepte). (3V) >Der Greffinn vonn Holach Salbenn für gebrochenne LeutU. Gräfin Anna? von
Hohenlohe[-Neuenstein] (1522-1594; EST N.F. 17, Tafel 6). (4r) >Ein anders Welches Sunderlich
Vor Junge kinder gutt ist vnd diennett*. (4r) >Vornn Bruch Gewis<. (4r) >Der Hertzogin vonn Wit-
tenberg Salben für denn Bruch*. Herzogin Anna Maria? von Württemberg (1526-1589; EST N.F.
1/2, Tafel 257; Das Haus Württemberg, S. 108-111). (4V) >Mehr vor den Bruche (4V) >Der Greffinn
vonn Holach Pflaster zum Bruch*. Gräfin Anna? von Hohenlohe-Neuenstein (s.o.). (4V) >Fur Die
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tisches Wz. in Cod. Pal. germ. 236, Bl. 175*), Piccard 2, Typ V/383 (deutschsprachiger Raum 1568-1574;
Bll. 135*/136*). Foliierung des 17. Jhs.: 1-131, unter Auslassung der in den Lagenformeln mit * bezeichneten,
zumeist leeren Bll., diese mit moderner Zählung. Beginnender bis starker Tintenfraß, zum Teil starke Verbräu-
nung durch Mikroorganismenbefall. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 177/Medianes/
+ (17. Jh.). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 177.
Herkunft: Der Wasserzeichenbefund ist uneinheitlich, weist jedoch Papiere aus Dresden (Bll. 14-15b;:",
26-28a*, 31-34, 93a*-102 und lll-113a*) und dem Süddeutschen Raum (Bll. l-10a*, 80-93, 103-110 und
114-124) nach, von denen sich die meisten identisch in Cod. Pal. germ. 222, 223, 238, 239 und 243 wiederfinden.
Enge Verwandtschaft zu diesen Handschriften besteht auch über identische Schreiberhände (s.u.). Zum Teil fin-
den sich gleich oder ähnlich gestaltete Titelblätter und Kapitelüberschriften darin. Offenbar wurden in diesen
Handschriften Teile begonnener bzw. unvollständig gebliebener Rezeptbücher eingebunden. Die meisten
Stücke können mit Elisabeth von Sachsen (1552-1590; seit 1570 Gemahlin des Pfalzgrafen und späteren
Kuradministrators Johann Kasimir von Pfalz-Lautern) in Zusammenhang gebracht werden, die sie entweder
kommentierte, exzerpieren oder abschreiben ließ (zur Person vgl. NDB 4, S.446f.; Kluckhohn; Erich Hörn,
Pfalzgräfin Elisabeth, in: Quellen und Forschungen zur Deutschen insbesondere Hohenzollerischen Geschichte
5 [1909], S. 154-166; Irma von Drygalski, Pfalzgräfin Elisabeth, in: Ruperto Carola 9/10 [1953], S.189f.). Die
Sammlung zahlreicher, zum Teil einzelner Blätter und kurzer Schriftstücke wurde erst in Rom in ihrer jetzigen
Form zusammengestellt. Darauf weist auch die Capsanummer auf 121v hin (s.u.).
Schreibsprache: in der Regel hochdeutsch mit wenigen bairischen Schreibeigentümlichkeiten.
Literatur: Wille, S. 25; Wilken, S. 382.
I.
Bll. i**-9b*. Lagen: I2" + IV7a* + if^ (mit Bl. 9a*). Wz.: Ochsenkopf mit einkonturiger Stange und Kreuz,
Typ Piccard 2, V/382 (1579; Bll. t»*V2»»; vgl. identisches Wz. Bll. 76-79a* und in Cod. Pal. germ. 223, Bll.
44-52, Cod. Pal. germ. 238, Bll. 16/20c:;\ 31/32, 76/93, 95/97a*, 114/115, 120/121, Cod. Pal. germ. 239, Bll.
138-149 und Cod. Pal. germ. 243, Bll. 159-165); Buchstabe Km Kreis (identisches Wz. altes Vorsatz Cod. Pal.
germ. 48; identisches Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 115, 211; identisches Wz. Text Cod. Pal. germ. 234, Bll. 2-18,
Cod. Pal. germ. 240,256 und 288), ähnlich Briquet 8266 (Regensburg, Memmingen 1576; Bll. 1 -9b*). Schrift-
raum: 26-28,8 x 15,8-17; Zeilenzahl variierend. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (vgl. identische
Schreiberhand in Cod. Pal. germ. 223, 43r-44r). Rezeptüberschriften in Auszeichnungsschrift. Titelblätter (Bll.
l**-2**) von anderen Händen. Kompilationsvermerke von wenig späterer Hand. l**v Kompilationsvermerk:
Die sahen [!] hatt Michel auß dem huch geschrieben.
l**r-9r ANONYME REZEPTSAMMLUNG MIT REZEPTEN GEGEN NABEL- UND
LEISTENBRÜCHE. 1 *** >Dis Buch Redt vonn kinnder vnd Alttenleutt Brüchen*. 2**r > Vor darm
gichu. (lr) >Ordnung vnd ein Gutte kunst Wie man den Kindern So an den Gemechen vnd an dem
Nabeil gebrochen seyen helffen vnd heulen SolU. (lv) >Das Buluer vnd das Seckleinn Soll alsso Be-
reyttet werdenn*. (lv) >Ordnung wie man sich mitt denn Akten Mensch haltten soll an einem Bruch
des leibs<. (2V) >Meister Christoffels Pflaster vber denn Bruch<. Meister Christoffel Federlein, Bar-
bier Kurfürst Friedrichs III. von der Pfalz (f 21. Februar 1596; Telle, Mitteilungen, S.316). (2V)
>Wer feldt sich stost Schwer hebtt Das man eines Bruchs Oder Blehens Sich sorgen mus<. (3r) >Ists
dann ain Rechter Bruch oder der Etwan lang gewertt hatu. (3r) >Zum Bruch mögt ir Auch nemen<.
(3 Rezepte). (3V) >Der Greffinn vonn Holach Salbenn für gebrochenne LeutU. Gräfin Anna? von
Hohenlohe[-Neuenstein] (1522-1594; EST N.F. 17, Tafel 6). (4r) >Ein anders Welches Sunderlich
Vor Junge kinder gutt ist vnd diennett*. (4r) >Vornn Bruch Gewis<. (4r) >Der Hertzogin vonn Wit-
tenberg Salben für denn Bruch*. Herzogin Anna Maria? von Württemberg (1526-1589; EST N.F.
1/2, Tafel 257; Das Haus Württemberg, S. 108-111). (4V) >Mehr vor den Bruche (4V) >Der Greffinn
vonn Holach Pflaster zum Bruch*. Gräfin Anna? von Hohenlohe-Neuenstein (s.o.). (4V) >Fur Die
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