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Zoepfl, Heinrich
Vergleichung der römischen Tutel und Cura mit der heutigen Vormundschaft über Unmündige und Minderjährige — Bamberg und Aschaffenburg: Dresch, 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.45292#0011
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Erster Abschnitt.

Unterschied der Tutel und Cura nach
römischem Rechte.
§. 1.
Vorbemerkung.
Die Römer erkannten schon früh die Nothwen-
digkeit einer Vorsorge für solche Personen, welche
aus irgend einer Ursache1), wie z. B. wegen noch
nicht gehörig ausgebildeter physischer und psychi-
scher Kräfte, Geisteskrankheit, ungewöhnlichen Leicht-
sinnes, wie der prodigus oder ihfirmitas sexus, wie
die Weiber, mehr oder minder unfähig waren, ihre
Piechte zu wahren, oder ihr Vermögen zu administri-
ren. Diesem Mangel begegnend bildeten sich zwei
Institute, deren Spuren sich schon in dem XII. Tafeln-
Gesetze finden2) — die Tutel und die Cura.

1) Hugo Rechts-Gesch. 10. Aufl. 72.
2) UuriAN. XI. 14. Uti legassit super pecunia tutelave
suae rei, ita jus esto. — Gajus. I. §. 155. Quibus
testamento quidem tutor datus non sit, iis ex lege XII.
(tabularum) agnali sunt tutores, — Vergl. pr. Inst,
de legit. agnat. tut. (I, 15.) — Cic. de inveiit. rhet,
II. 50. <S7 juriosus est, agnatorum gentiliumque in
eo pecunjaque ejus potestas esto. — Schweppe R.
Gesch, 432,

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