Allgemeine theologische Bibliothek (1.1774)

Kleinere theologische Schriften. Z4;
Ehrlichkeit halber, dem Publikum herauszusagen,
so wie es mich (meine Wangen glühen) Überwin-
dung kostete es herauszudenkcn! denn ich konnte
nach meiner Ueberzeugung im Detail gar nicht zu-
frieden seyn, gar nicht übereinstimmen. Meine
jetzige Philosophie, meine jetzige Theologie hat in
diesen zwey Bogen nicht wenigemal Anstoß genom-
men.
— „Danke Gott, daß ich an ihn glaube; denn
wahrhaftig es ist meine Schuld nicht, daß ich glau-
be.,, — „Alan fühlt einen Augenblick, und der
Augenblick ist entscheidend für daSganzeLeben und
der Geist Gottes hat sich Vorbehalten ihn zu be-
stimmen ! „
„Für die Erbsünde können wir nichts, und
für die wirkliche auch nichts. — Und darum ver-
langt Gott zur Seligkeit keine Thaten, keine Tu-
genden;, sondern den einfältigsten Glauben, und
durch den Glauben allein wird euch das Verdienst
Christi mitgethcilt, —- und nach unserm Tode,
Gott weis, wie auch das eingebohrne Verderben
im Grabe bleibt. „
Herr Pastor! solch Zeug kann ich meinerseits
bis anhero nicht verdauen —- und ich bin erst bey
der neunten Seite! Dergleichen orthodoxer Cru-
ditäten hat's noch die schwere Menge in den zwey
Bögelchen!
Aber dann zwingt mir jede Zeile wieder mein
erstes Bekenntniß ab: denn jeder Zeile sttzt der
Charakter von Tiesstcht und Stärke tief ein. —- —
Es geht mir Licht auf. Sie sind eine Maöque