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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0202
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294 Sammlung gottesdienstlicher Lieder,
Gedanken über die gewöhnliche Lehre von dem gött-
liehen Ebenbitde hier kurz und alls bloße Zweifel,
frey zu sagen: gegründete Belehrung wird er dank-
barlich annehmen; hingegen auch erforderlichen
Falls die Gründe seines Zweifels in besseres Licht
setzen.
Bey aufmerksamer Durchlesung des Artikels
vom göttlichen Ebenbilde, wie .ihn das theologische
System oder Kompendium liefert, wird man mit
Verwunderung und Verdruß bemerken, daß darin»
keine biblische Lehren, sondern seichtes Geschwätz und
elende Distinctionen vorgetragen werden. Nach
Beweisen sucht man vergeblich, denn was man aus
apokryphischen Büchern, aus Kirchenvätern, aus
jüdischer Lehrer ihren Schriften, oder, aus altern
Systemen beweisen will, wird wohl kein denkender
Leser als Beweis gelten lassen. Unsre Väter, welche
alle Kräfte ansirengten, das theologische System
auf alle mögliche Art zu bereichern, ergriffen mit
Freuden etliche vom göttlichen Ebenbilde vorkom-
mende oder dahin zu zielen scheinende Ausdrücke,
und hieraus schmiedeten sie einen besonder» Artikel,
den sie mit Kleinigkeiten und Nebendingen anfüllen
mußten, weil sie aus der Bibel nichts Wichtiges
oder Gegründetes davon aufbringen konnten. Aus
weiser Vorsicht versichern sie am Schluß wider ihr
eignes und vermuthlich wider unser aller Gefühl,
die Lehre sey wegen ihres großen Einflusses in unsre
Rechtschaffenheit und ewiges Heil, äußerst wichtig.
Mit den wahrhaftig großen dabcy verkommende»
Schwierigkeiten sind sie bald fertig; eine seichte
Distinction, ein unbefriedigendes Geschwätz muß
die Stelle einer gründlichen Auflösung vertreten. --
-* Wer diese Klage für übertrieben hält, der lese
Zu
 
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