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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen LXI-LXXVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0278
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27O Lavaters vermischte Schriften.
seyn müsse. Damals waren Ursachen vorhanden,
warum dieser Effekt bald Jnfallibilität in Veurthei-
lung eines Verbrechers und seiner innern Gemüths-
art war, bald fühlbare und mit Bewußtseyn verbun-
dene Inspiration, bald das Vermögen in fremder
Sprache zu reden, bald Wunder zu thun, bald durch
Gebet und Auflegung der Hände Kranke zu heilen
u.s.w. hingegen heutzutage kann zwar eben diese
Wirksamkeit Gottes sich äuffern, aber es können Ur-
sachen da seyn, warum die Effekte derselben nicht
mehr so etwas Grosses, Ausserordentliches und Unge-
wöhnliches sind, und warum wir jetzt vom Geiste Got-
tes keine andere Wirkungen erblicken, als die sich
(mit dem eignen moralischen Verhalten der Men-
schen und dem frcyen Gebrauche scinerKräfte verket-
tet) in einem nach dem Grade menschlicher Mitwir-
kung verschiedenen bald stärker» bald minderern
Grade der Liebe zu Gott, der Freudigkeit im Leiden,
der Inbrunst im Gebete, der Standhaftigkeit im Kam-
pfe gegen Leidenschaften, des Heldenmuthö in wichti-
gen Unternehmungen u.d. an den Tag legen.
4) Und wir wiederholen hier unsere obige Erin-
nerung, daß alle göttliche Aussprüche dieser Art, blos
und allein a poKcriori aus der Erfahrung beur,
theilk werden müssen. Da jene ausserordentliche Wir-
kungen durch keine gegründete Erfahrungen (denn
Phantasien sind keine Erfahrungen) bestätiget werden,
so kann auch die Bibel keine verheissen haben.
Wir wollen uns auf unzählige andere Materien,
die hier cinschlagen (z.E. von der Analogie aller
göttl. Schriftverheissungen, die zu verschiedenen Zei-
ten in verschiedenem Grade erfüllt worden sind —
von den fo verschiedncn Bedeutungen des Haupt-
worts: „Geist,, das selbst bey gewissen.Schriftmcn-
scheu,
 
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