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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0314
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zo6 Nachrichten.
ihm eine ähnliche Stelle in dem Splittgerberscben
Hause zu Berlin übertragen. Sein dreyjähriger
Aufenthalt in dieser angesehenen Familie war für ihn
ungemein erwünscht. Das Glück des Zutritts zu
den größten Gelehrten erweiterte feine Kenntnisse auf
die schätzbarste Weise, und überdem befand er sich in
der angenehmsten Verbindung, die Welt kennen zu
lernen, ein Vortheil, dessen er sich immer mit Ver-
gnügen erinnerte. Seine Neigung zum akademischen
Leben dauerte beständig bey ihm fort, ob er gleich die
gewissere Aussicht, ein Predigtamt zu bekleiden, dabey
nicht aus den Augen verlohr, sondern sich dazu im-
mer mehr geschickt zu machen bemüht war. Er be-
kam im Jahre 1748. den Beruf als Feldprediger
bey dem damaligen Gräflich-Schwerinschen Regi-
ments zu Frankfurt an der Oder. Der rechtschaffne
Mann ist treu in jedem Verhältnisse, darein er sich
nach dem Willen der Vorsehung versetzt sieht. Sein
Eifer, mit dem er geschäftig in jeder seiner Pflichten
war, erwarb ihm die vorzüglichste Gnade seines ho-
hen Chefs und das Vertrauen eines jeden. Vorzüg-
lich ward der Unterricht der Jugend von ihm mit einer
Treue und Sorgfalt bearbeitet, davon ich oft die an-
genehmsten Erfahrungen nachmals, da ich einer sei-
ner Nachfolger geworden bin, gemacht, und ihm zu
seiner belohnenden Freude entdeckt habe. Seine
Schwächlichkeiten störten ihn aber, dies Amt nach
dem Wunsche seines Herzens zu verwalten, welches
ihm viel bittre Stunden verursachte. Es war ihm
daher in jeder Absicht angenehm, da er im Jahre
1756. die Stelle eines außerordentlichen Lehrers der
Gottesgelehrsamkeit auf der hiesigen Akademie er-
hielt, wozu 1760 die ordentliche Profession der Welt-
weisheit und 1767 die Doktorwürde von der theolo-
gischen
 
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