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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 8.1883

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Brunn, Heinrich von: Nordgriechische Sculpturen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36690#0095

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Nordgriechische Scuipturen.
(Tafel H—VII.)
Die Hoffnungen,weichesich für die Alterthumswissenschaft
an die Vereinigung Thessaliens mit dem Königreich Grie-
chenland knüpfen mussten,fangen schnell an in Erfüllung zu
gehen. Schon das erste Heft des vorigen Jahrganges dieser
"Mittheilungen" enthielt einige wichtige thessalische In-
schriften^ und ebendaseihst S. 77-80 gab U. P. Boissevain
Kunde von zwei Grabstelen, welche aus Larissa in das Cen-
tralmuseum von Athen versetzt worden sind. Sie erscheinen
jetzt in Abbildungen auf Taf. 11 und Hl, und wenn ich der
Aufforderung entspreche, sie mit einigen Erläuterungen zu
begleiten, so wird es nicht nöthig sein, die Angaben Boisse-
vain's über Grösse, Material u. s. w. hier zu wiederholen.
Auch über die Inschriften, durch welche uns die Namen der
dargestellten Personen bekannt werden : Polyxena (vgl.Mitth.
VH S. 223) und Hekademos oder wahrscheinlicher Echede-
mos, habe ich nichts hinzuzufügen. Zur Beschreibung des
Jünglings will ich bemerken, dass die Bezeichnung des Attri-
butes in seiner Linken als "zwei spitze Blätter" gewiss mit
Recht als fraglich hingestellt wird; es ist wohl kein Zweifel,
dass wir zwei Speerspitzen zu erkennen haben, deren Schäfte
ursprünglich durch Malerei ergänzt gewesen sein werden.
Auch in dem auf Taf. IV abgebildeten nordgriechischen Relief
verschwindet die plastische Behandlung des Speeres am Ober-
arme der Gestalt, und der Schwertgriff war vielleicht nicht
einmal durch Farbe angegeben.— Zu längeren Erörterungen
könnten die übrigen Attribute, der Granatapfel in der Hand
der Frau, der Hahn (oder die Henne?) in der Hand des Jüng-
lings Anlass geben: Attribute, die z. B. auf dem Harpyien-
monument und den bekannten spartanischen Reliefs offenbar
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MITTH. D. ARGH. INST. VIII.
 
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