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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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Prinz, Hugo: Bemerkungen zur altkretischen Religion, 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0168
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156

H. PRINZ

(Schuchhardt, Schliemanns Ausgrabungen 227 Fig.182)1: ste-
hende bekleidete Göttin, die sich mit beiden Händen an die
Brüste fasst2. Das Grab ist datiert in die Wende der dritten
mittelminoischen zur ersten spätminoischen Epoche3.

Zu diesem Typus wäre 4. die spätminoisehe Terracotta-
statuette aus der Nekropole von H. Triada zu rechnen (Mon.
ant. XIV 726 Fig. 24), wenn wir mit Paribeni a. a. O. den ab-
gebrochenen linken Arm als unter die Brust greifend ergän-
zen, wofür aber keine Sicherheit vorhanden ist. Darin, dass
die vielen brustähnlichen Gebilde auf der in diesem Falle4
besonders hohen Basis nicht für eine itoAupaotog- Gottheit5
sprechen, sondern ihren Ursprung in der Barbotintechnik
haben, stimme ich mit Paribeni völlig überein.

Typus II. Göttin mit Taube.

1. Terracottaidol aus der sogenannten Hauscapelle von
Knossos. Evans, BSA. VIII 99 Fig. 56(2)6. Aus der cylindri-
schen Basis wächst der mit reichem Schmuck beladene Ober-
körper einer Göttin hervor, auf deren Haupte eine Taube
sitzt; die erhobene rechte Hand ist geöffnet, die linke ge-
schlossen.— III. spätminoisehe Epoche.

2. Goldblech zum Aufnähen aus dem 3. Schachtgrabe
von Mykenai. Schuchardt, a. a. O. 226 Fig. 1817. Nackte Göt-
tin, Hände auf die Brüste gelegt, auf ihrem Haupte eine
Taube, zwei andere fliegen von den Seiten weg.— Nur Taube
auf dem Kopf zeigt ein sonst identisches Goldblech aus dem-
selben Grabe, a. a. O. Fig. 1 80.

1 = Milani, a. a. O. I 205 Fig. 45, 45 a.

2 In zwei Exemplaren vorhanden.

3 Vgl. Fimmen a. a. O. 28 f.

4 Die ganze Statuette erinnert an ein Gefäss in Gestalt einer Frau; vgl.
dazu ein noch unpubliciertes Gefäss in Gestalt einer Frau, die sich mit bei-
den Händen an die Brüste fasst, aus Mochlos, das der dritten frühminoi-
schen Epoche angehört, sowie ein anderes aus Kumasa, ebenfalls frühmi-
noisch; hier hält die Frau in der Linken ein Füllhorn (?).

5 So Ed. Meyer, a. a. O. 712, der an die ephesische Artemis erinnert.

6 = Karo, a. a. O. 1 31 Fig. 11.

7 = Milani, a. a. O. I 211 Fig. 52.
 
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