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KATSINGRI.

Durch den vorstehenden Aufsatz von Wolters ange-
regt, habe ich Ende September 1916 Katsingri besucht und
P. Sursos veranlasst, die hiernebeu abgebildete Planskizze
des Castells anzufertigen, die leider in Folge der ungünsti-
gen Witterung nicht in allen Einzelheiten vollendet werden
konnte1. Sie und die folgenden Bemerkungen sollen auch
blos ein Scholion zum Texte des Cvriacus bilden.
Das Castell krönt einen kleinen Felsenberg, der, etwa
dem Lvkabettos an Gestalt und Ausdehnung vergleichbar, wie
dieser auf drei Seiten sehr steil abfällt, während nach Süden
ein sanfterer Abhang zu einer weiteren Hügelreihe führt.
Der dunkelgraue, harte, sehr zerklüftete Kalkfels liegt fast
überall frei zu Tage, nur an wenigen Stellen bedeckt ihn
eine dünne Erdkrume. Auf der Bergkuppe selbst liegen so
gut wie keine Vasenscherben frei zu Tage. Doch sollen an
den westlichen Ausläufern des Berges, in einem grossen
Garten bei der Kirche der Heiligen Adrianos und Natalia
(oben S. 98, 1), vor Jahren zahlreiche zertrümmerte Gefässe
und Knochen bei der Feldarbeit zum Vorschein gekommen
sein. Hier mag die Nekropole der kleinen Festung liegen.
Andere Funde und Mauerreste verzeichnet T. Koipivtdmig,
Morooia toü "Apyous 134 ff.
Die zum grossen Teil noch wohl erhaltenen Mauern des
Castells sind aus dem Kalkstein des Berges selbst hergestellt;
ja, an der Süd- und Ostseite ist auf beträchtlichen Strecken
der in steiler Böschung abgearbeitete Fels 2,50-3 m hoch als
Unterbau der Mauer verwendet. Die sehr sorgfältige po-
lygonale Fugung gleicht durchaus der von Asine und an-

1 Vor Allem fehlen leider alle Niveauzahlen. ’I. KocßmcotT)?, TcrtO(na
toü "Apyoug 153, gibt 160 m als Höhe des Berges an. Das kann stimmen,
obwohl seine Zahlen gleich im Folgenden zum grossen Teile falsch sind.
 
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