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MITTEILUNGEN AUS DEM KERAMEIKOS.*
(Hierzu Tafel I-IV).
Die Aufdeckung des athenischen Kerameikos, 1863 von
der Archaiologike Hetaireia begonnen und in Abständen bis
1910 fortgeführt, ist seit dem Juli 1913 vom griechischen
Kultusministerium dem Deutschen Archäologischen Institute
zur Vollendung anvertraut worden. Ziel ist dabei, das Gebiet
vor den nordwestlichen Toren Athens in grösserer Ausdeh-
nung und Ausschöpfung als bisher geschehen zu untersuchen,
im Einzelnen die Anlage der Tore und Stadtmauern, die da-
von ausgehenden Strassen und den Ausbau zu ihren beiden
Seiten, Grab- und andere Anlagen, im Ganzen den Haupt-
zugang der Stadt klarzustellen.
Das Unternehmen ist seitens des Institutes im April des
verflossenen Jahres ins Werk gesetzt und bisher durch Frie-
dens- und Kriegszeiten fortgeführt worden. Die Leitung dabei
hatten H. Knaekfuss und der Unterzeichnete, der vom Kgl.
preussischen Unterrichtsministerium von seinem Amte dazu
beurlaubt und unterstützt worden ist.
Das Arbeitsgebiet wird durch das Bett des Eridauos in
zwei Teile gegliedert.
Links des Baches, vor dem eleusinischen Tore, bedurfte
es nach den früheren Untersuchungen 1 zunächst weniger
der Grabung als der Zuschüttung der Gräben und der Auf-
räumung. So sind hier die beiden Strassen, die vom Tore
ausgehen, die eleusinische und die von ihr abzweigende
Gräberstrasse, wie wir sie nennen, bis sich einmal ihr alter
Name ergeben wird, in der Tiefe des vierten vorchristlichen
Jahrhunderts wiedergebahnt, und namentlich sind die Ter-
1 Friedhof am Eridauos, Berlin 1909. llpaxTixd 1909, 105; 1910, 101.
’Ecpi]|i. 5AQxato^ 1910, 95. Archäol. Anz, 1914, 41.
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XL
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MITTEILUNGEN AUS DEM KERAMEIKOS.*
(Hierzu Tafel I-IV).
Die Aufdeckung des athenischen Kerameikos, 1863 von
der Archaiologike Hetaireia begonnen und in Abständen bis
1910 fortgeführt, ist seit dem Juli 1913 vom griechischen
Kultusministerium dem Deutschen Archäologischen Institute
zur Vollendung anvertraut worden. Ziel ist dabei, das Gebiet
vor den nordwestlichen Toren Athens in grösserer Ausdeh-
nung und Ausschöpfung als bisher geschehen zu untersuchen,
im Einzelnen die Anlage der Tore und Stadtmauern, die da-
von ausgehenden Strassen und den Ausbau zu ihren beiden
Seiten, Grab- und andere Anlagen, im Ganzen den Haupt-
zugang der Stadt klarzustellen.
Das Unternehmen ist seitens des Institutes im April des
verflossenen Jahres ins Werk gesetzt und bisher durch Frie-
dens- und Kriegszeiten fortgeführt worden. Die Leitung dabei
hatten H. Knaekfuss und der Unterzeichnete, der vom Kgl.
preussischen Unterrichtsministerium von seinem Amte dazu
beurlaubt und unterstützt worden ist.
Das Arbeitsgebiet wird durch das Bett des Eridauos in
zwei Teile gegliedert.
Links des Baches, vor dem eleusinischen Tore, bedurfte
es nach den früheren Untersuchungen 1 zunächst weniger
der Grabung als der Zuschüttung der Gräben und der Auf-
räumung. So sind hier die beiden Strassen, die vom Tore
ausgehen, die eleusinische und die von ihr abzweigende
Gräberstrasse, wie wir sie nennen, bis sich einmal ihr alter
Name ergeben wird, in der Tiefe des vierten vorchristlichen
Jahrhunderts wiedergebahnt, und namentlich sind die Ter-
1 Friedhof am Eridauos, Berlin 1909. llpaxTixd 1909, 105; 1910, 101.
’Ecpi]|i. 5AQxato^ 1910, 95. Archäol. Anz, 1914, 41.
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XL
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