Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
2

A. BRUECKNER

rassen der Gräberbezirke im ansteigenden Gelände links der
Gräberstrasse aufgeräumt und, wo es nötig und angängig er-
schien, ihre Mauern ausgeflickt und wieder hergestellt wor-
den. Damit sind die Grundlinien dieses Gräberfeldes, der ein-
zigen Anlage dieser Art, die geblieben, endgültig geklärt und
für die Zukunft gesichert. Es bleibt hier nur — abgesehen von
der ergänzenden Arbeit rechts der Gräberstrasse, die erst
nach der eingeleiteten Verlegung der Kirche der Hagia Trias
in Angriff zu nehmen sich empfiehlt — der Wunsch und die
Hoffnung, dass, wie es im Altertum um diese Gräber grünte
und blühte, so auch eine auf Stilharmonie des Ganzen und
Erhaltung der Denkmäler gleichbedachte Gärtnerkunst die
Räume neu belebe, damit dieses Freilichtmuseum athenischer
Gräberkunst nicht nur sauber aufgeräumt, sondern in volle-
rem, der alten Pflege entsprechendem Reize wirke.
Anders ist die Aufgabe rechts des Eridanos, vor dem
Dipylon. Hier stand noch zwischen der heutigen Piräusstrasse
und der Stadtmauer die ganze im und seit dem Altertum an-
gesammelte Schuttmasse an, ja zu grossem Teile noch über-
deckt von dem hierher abgetragenen Ausgrabungsschutte aus
der Umgegend. Bei dessen Beseitigung hat die Kirchge-
meinde der Hagia Trias in Rücksicht auf den späteren Neubau
ihrer Kirche als ein dankenswerter Bundesgenosse uns bei-
gestanden. Zunächst galt es hier ein langwieriges und, zumal
der Schutt abgefahren werden musste, kostspieliges Auf-
scliliessen, um bis zu dem Grunde der schon im Altertum
schliesslich fünf Meter tief begrabenen Reste des vierten und
fünften vorchristlichen Jahrhunderts durchzudringen. Indes-
sen, im Gegensatz zum Gebiete jenseits des Eridanos, boten
diese Verhältnisse den Vorteil noch unberührten Bodens. Wäh-
rend dort bei der ersten Entdeckung der Denkmäler eilends,
was die Anlagen der klassischen Zeit verdeckte, fortgeräumt
wurde, wird hier nun Schicht für Schicht allmählich aufge-
nommen und, soweit es zu tieferem Eindringen gerechtfertigt
erscheint, abgehoben und dadurch der Wechsel in der Be-
bauung, wie er sich in diesem beträchtlichen Gebiete vor
dem Haupttore in tausendjährigem Zeiträume vollzogen hat,
erschlossen. So ergibt sich ein drastischer Querschnitt durch
 
Annotationen