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Braun, Joseph
Praktische Paramentenkunde — Freiburg i. Br., 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.2048#0075
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Zwr.ii.cH Kapitel. Die M a.» c h o n a p i t ss u a.

55

anfertigen können. Eine Reihe von Manipulationen, die
beim Verfertigen profanor Häkelarbeiten, wie Decken,
Kleidchen und ähnlicher Sachen von Wichtigkeit sind,
haben für die Herstellung von Spitzen (Einsätzen) für

Paramente wenig oder keine Bedeutung; Dahin gehört
z. B. die Reliefhäkelei, der Deckenhäkelstich,der
Schlingenstich, der tunesische Häkelstich, das Maschen-
häkeln und ähnliches.

ZWEITES KAPITEL.

DIE MASCHEN/SPITZE^.

■■.'.mii. ,

1. Das Acb'eitsmaterial. Sehr zu empfehlen ist zum
Zweck der Verzierung von Linnenparamenten die An-
fertigung von Maschen- oder Filetspitzen. Es ist das
eine ebenso leichte wie wirkungsvolle Arbeit. Man
kann den genetzten Grund, den man zu ihnen nötig
hat, selbst mit Hilfe von Netz-
schütze (Filetnadel) und Netz-
walze herstellen; besser wird
man aber tun, ihn fertig
zu kaufen. Zur Ausführung
der Filetspitzen bedarf man
langer, stumpfer Na-
deln und eines rechteckigen
Rahmens, auf den man das
Netz aufspannt. Das Auf-
spannen hat mit der nötigen
Sorgfalt zu geschehen, damit
der Netzgrund sich nicht ver-
zieht. Man nimmt zum Ein-
arbeiten desM Ilsters am besten
stark gezwirnte Fadensorten.
Weicheres Stopfgarn füllt
allerdings besser, wird aber
nach einigem Waschen bald
locker und unschön.

Ü. Die Technik der Ha-
schenspitzeu. Es gibt eine
Reihe von Stichen, welche
zur Ausfüllung des Netz-
grundes und zur Ausführung
des Musters dienen. Wir las-
sen hier die gebräuchlicheren

Richtung so; oft durch' den: auszufüllenden Raum, daß
auf jedes Quadrat vier oder sechs Fäden kommen.
Dabei müssen die einzelnen Fäden abwechselnd bald
über bald unter den sie kreuzenden Netzfäden her-
laufen, an den Enden aber sich um den das Feld be-

,a) Der Stopfatich
(Bild 26 a |). Man führt den
Faden durch die auszufüllen-
den Quadrate so lange hin
und her, bis diese ganz ge-
füllt sind. . Die Zahl der Fadengänge ist bedingt durch
die Stärke des Fadens. Die Fäden müssen sich
möglichst dicht und fest aneinanderlegen.

b) Der Linnenstich (Bild 26 b). Hat man den
Stickfaden an einem der Netzknoten der auszufüllenden
Quadrate befestigt, so führt man ihn in senkrechter

Die Elemente, der Haschen Stickerei.

i StopfeUcb, b LinnonBticb, c Würfel, d und o Spinnen, f und g Zick-
uck, b Diagonale (Notzoticb), i Scbliiigonstich mit Diagonale, k Gitter-
ten, ) und m KrouuUeb, n Bosen, o freiliogondci Blatt.

grenzenden Netzfaden herumziehen: Ist der ganze zu
bestickende Raum in senkrechter Richtung ausgefüllt,
so durchzieht man ihn mit dem Stickfaden in ebenso
vielen Gängen auch in horizontaler Richtung, wobei
mau diesen sowohl beim Hingehen wie beim Zurück-
gehen in regelmäßigem Wechsel das eine Mal über,

1 Bild 2G und andere ähnliche, wclcho die Ausführung von Stichen darstellen, sind absichtlich in größerem Maßstab ausgeführt
worden, damit der Fadongang. klaror zu Tage trete. Beim Sticken wird man sich selbstredend eines. feineren Fadens, bedienen.
 
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