Zimmerh errlichkeiten
96
Lehrer: „Weißt du jetzt, was ein
Sepperl?"
Schüler. „A Kötzer? A
das Männel
H. Itzig- „Gotteswunder, mein Ebenbild und a so aliebsG'sichtle!"
Köchin. „Aber nein, Herr Itzig, daß Sie heut schon so früh
heimkommen. Hab ich g'meint, ich hätt wenigstens in Ihrem Zim-
mer a Ruh zum Briesschreiben, und weils so kalt war, Hab ich Ihren
Schlafrock angezogen. Sie sind doch nicht bös, geltend?"
H. Itzig. „Im Gegentheil, s' freut mich. S' Klärchen hat ge-
wiß g'schrieben a Liebsbrieffe" (Indem Herr Itzig dies spricht,
nähert er sich dem Mädchen schäkernd, entreißt ihr den Brief und
liest laut): „Ja, liebe Schwester, ich habe auch einen Zimmerherrn
zu bedienen, was Garstigeres und Geizigeres als diesen alten un-
sauberen Kerl kannst du dir nicht denken."
Kindlicher Vergleich.
Ein Funktionär. „Ah, recht guten Abend, wie gefällt es
Ihnen bei mir?"
So, sind Sie der Hausherr?"
„Auszuwarten, Herr Graf."
„Ich bin nur Baron "
„Also Herr Baron, ich hätte Sie gerne um eine Gefälligkeit ersucht,
so zu sagen für meinen ältesten Sohn, eigentlich aber für mich..."
„Nun, so reden Sie nur!"
„Wenn Sie mir Ihren schwarzen Frack auf morgen leihen wollten."
„Ich habe keinen Frack "
„Dann taugen wir nicht zusammen, da müssens ausziehen, denn
ich kann nur Zimmerherrn brauchen, die schwarze Fräcke haben."
Definition.
Der Jüngere. „Da, Joseph, schau' a mal den Ochsen an; ich wett'
der ist so groß wie Du!"
Der Aeltere. „Ja wohl, sag' lieber so groß wie der Vater!"
Der Jüngere. „Wo denkst Du hin? So'en großen Ochsen gibts garnit!"
Redaction: Caspar Brau» und Friedr. Schneider. — München» Verlag von Braun & Schneider.
Kgl. Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von vr. C. Wolf & Sohn in München.
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Lehrer: „Weißt du jetzt, was ein
Sepperl?"
Schüler. „A Kötzer? A
das Männel
H. Itzig- „Gotteswunder, mein Ebenbild und a so aliebsG'sichtle!"
Köchin. „Aber nein, Herr Itzig, daß Sie heut schon so früh
heimkommen. Hab ich g'meint, ich hätt wenigstens in Ihrem Zim-
mer a Ruh zum Briesschreiben, und weils so kalt war, Hab ich Ihren
Schlafrock angezogen. Sie sind doch nicht bös, geltend?"
H. Itzig. „Im Gegentheil, s' freut mich. S' Klärchen hat ge-
wiß g'schrieben a Liebsbrieffe" (Indem Herr Itzig dies spricht,
nähert er sich dem Mädchen schäkernd, entreißt ihr den Brief und
liest laut): „Ja, liebe Schwester, ich habe auch einen Zimmerherrn
zu bedienen, was Garstigeres und Geizigeres als diesen alten un-
sauberen Kerl kannst du dir nicht denken."
Kindlicher Vergleich.
Ein Funktionär. „Ah, recht guten Abend, wie gefällt es
Ihnen bei mir?"
So, sind Sie der Hausherr?"
„Auszuwarten, Herr Graf."
„Ich bin nur Baron "
„Also Herr Baron, ich hätte Sie gerne um eine Gefälligkeit ersucht,
so zu sagen für meinen ältesten Sohn, eigentlich aber für mich..."
„Nun, so reden Sie nur!"
„Wenn Sie mir Ihren schwarzen Frack auf morgen leihen wollten."
„Ich habe keinen Frack "
„Dann taugen wir nicht zusammen, da müssens ausziehen, denn
ich kann nur Zimmerherrn brauchen, die schwarze Fräcke haben."
Definition.
Der Jüngere. „Da, Joseph, schau' a mal den Ochsen an; ich wett'
der ist so groß wie Du!"
Der Aeltere. „Ja wohl, sag' lieber so groß wie der Vater!"
Der Jüngere. „Wo denkst Du hin? So'en großen Ochsen gibts garnit!"
Redaction: Caspar Brau» und Friedr. Schneider. — München» Verlag von Braun & Schneider.
Kgl. Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von vr. C. Wolf & Sohn in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zimmerherrlichkeiten" "Kindlicher Vergleich" "Definition"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 10.1849, Nr. 228, S. 96
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg