Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

Ein galanter Ehemann.

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Sie: „Aber, Emil, da hört sich doch Alles auf! Du
ladest mich ein, mit in's Cafä zu gehen und' liefst dann ruhig
eine Zeitung nach der andern, ohne an mich zu denken!"

Er: „Ach entschuldige, Amalie! . . Kellnerin, meiner Frau
auch eine Zeitung!" _

Der Dichter und die Fee.

p|fiit Dichter lag auf dem Krankenbette. Seine Dichtungen, die
l|l Arbeit seines Lebens, hatten eben die Presse verlassen. Das
Fieber hatte ihn mächtig erfaßt und er zitterte am ganzen
Körper heftig. Kein Mensch war in seiner Nähe, der ihm pflegend
und tröstend sein Leiden erleichtert hätte. Es war Nacht. Die Uhr
schlug die zwölfte Stunde. Fieberhafte Träume rasten durch sein
Hirn. Da mit einem Male stand eine lichtvoll glänzende Gestalt an
seinem Bette. Es war eine Fee. „Du, armer Dichter", sprach sie,
„Niemand ist an Deinem Lager, der Dich tröstet; Du bist verlassen,
Niemand nimmt sich Deiner an! Ich wurde gesendet aus dem
mächtigen und herrlichen Feenreiche! Ich besitze die Macht, Dir
einen Wunsch zu erfüllen! Nenne mir einen — und er soll in
Erfüllung gehen!" — „Ach", seufzte der Dichter, indem er freudig
die Erscheinung betrachtete, „ich habe nur einen einzigen Wunsch!"
— „Sprich!" erwiderte freundlich die Fee. — „Laß' mich so lange
leben", sprach er mit zitternder Stimme, „bis meine Dichtungen
die zweite Auflage erleben!" — Die Fee schüttelte traurig
ihr stolzes Haupt und sprach: „Ich kann Dir Alles erfüllen, nur
ewig leben lassen kann ich Dich nicht!" — In dem Momente
war die Fee verschwunden. Die Uhr schlug Eins.

Auch ain Käserl.

Mond ich nailich Zimmer Sechs,

Pst Im HStel „zum Schäfer",

Wo ich obstaig', mitten drinn'

Amen klainen Käfer.

Wer dos liest, der denkt sich glaich:

„Dos verdient doch Tadel,

Dos wor Wonze oder Floh! —"

Rain!-wor Stubenmadel!

. -_ 3os;ef.

Ein Abenteuer im Walde.

(In sechs Bildern.)