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Vor Michaeli.
1^——Q*. -
'aUJi
KW
IBS
„Was muaß i denn heut thuan, daß i mei Frau recht ärg're.
Loß i 's G'müß anbrenne, oder mach' i d' Knödl z' woach?"
Der gute Rath.
(Im R i e s e r Dialekt.)
„D Ma' stand auf, und schlag a Liacht,
„Mir isch gar fürchte weah.
„O könnt i doch nor oi'mal no'
„Dia liaba Sonna seah."
So jomert z' Nachts im Bett a Weib,
Und daß d'r Ma oh höart,
Stoaßt sia a meng an d' Bettschet na':
Es ischt d'r Müah scho' wearth.
Der Ma' verschrickt, stot woidle auf.
Und fangt zum schlaga a'.
Doch wear halt lang koi' Lischt nett kriagt.
Dös ischt me? liaber Ma'.
Der gute Rath.
Und 's Weib, dia jomert allweil surt.
Und lamatirt und schreit:
„O Ma' so schick de doch, i stirb
„Voar lauter Bangigkeit."
Der Ma' schlächt eifringer drauf zua.
Und seufzt: „o Zundel fang!"
Und weil 'r halt koi' Liacht net kriagt.
So wurd's 'm selber bang.
„O Ma' so schick de doch," sagt 's Weib
„O wia isch mir so weah!
„O Ma' i stirb, o mach a Liacht,
„I stirb no', du wursch seah."
„Ja," sagt d'r Ma' „i kriag halt koi's,
I schlag bald rechts, bald links.
^Drum wann d' iaz maischt, 's muaß gstorba sei',
„So stirb halt blindserlings."
Auflösung der zwei Räthsel in Jfro. 268
der fliegenden Blätter.
I. Er hat die Trauben geschickt.
II. Laß jedes Mägdelein einen Tropfen auf die Zunge
nehmen, so ist der Rhein nicht mehr da und sie können
hinüber, wie die Israeliten übers rothe Meer.
Vor Michaeli.
1^——Q*. -
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KW
IBS
„Was muaß i denn heut thuan, daß i mei Frau recht ärg're.
Loß i 's G'müß anbrenne, oder mach' i d' Knödl z' woach?"
Der gute Rath.
(Im R i e s e r Dialekt.)
„D Ma' stand auf, und schlag a Liacht,
„Mir isch gar fürchte weah.
„O könnt i doch nor oi'mal no'
„Dia liaba Sonna seah."
So jomert z' Nachts im Bett a Weib,
Und daß d'r Ma oh höart,
Stoaßt sia a meng an d' Bettschet na':
Es ischt d'r Müah scho' wearth.
Der Ma' verschrickt, stot woidle auf.
Und fangt zum schlaga a'.
Doch wear halt lang koi' Lischt nett kriagt.
Dös ischt me? liaber Ma'.
Der gute Rath.
Und 's Weib, dia jomert allweil surt.
Und lamatirt und schreit:
„O Ma' so schick de doch, i stirb
„Voar lauter Bangigkeit."
Der Ma' schlächt eifringer drauf zua.
Und seufzt: „o Zundel fang!"
Und weil 'r halt koi' Liacht net kriagt.
So wurd's 'm selber bang.
„O Ma' so schick de doch," sagt 's Weib
„O wia isch mir so weah!
„O Ma' i stirb, o mach a Liacht,
„I stirb no', du wursch seah."
„Ja," sagt d'r Ma' „i kriag halt koi's,
I schlag bald rechts, bald links.
^Drum wann d' iaz maischt, 's muaß gstorba sei',
„So stirb halt blindserlings."
Auflösung der zwei Räthsel in Jfro. 268
der fliegenden Blätter.
I. Er hat die Trauben geschickt.
II. Laß jedes Mägdelein einen Tropfen auf die Zunge
nehmen, so ist der Rhein nicht mehr da und sie können
hinüber, wie die Israeliten übers rothe Meer.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vor Michaeli" "Der gute Rath"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 269, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg