Fliegende Blätter (130.1909 (Nr. 3310-3335))

'-<£*& In der Begeisterung.

232 Vom Leben.

Ä)o ist noch ein ruhig Glück zu finden
2n des Lebens Hasten und Getös?

Unrast spürt sie, Kopfschmerz, nicht gelinden,
Iran Fortuna ist auch schon nervös.

Alb. Roüerich.

Der beleidigte Esel.

J|it Ochse hatte den Esel beleidigt. Es
kam zum Zweikampf, bei welchem der Esel,
wie vorauszusehen war, unterlag. Viele Tage
mußte er auf dem Stroh verbringen und blieb
schließlich ein Krüppel.

„Wie konntest du dich nur mit deni Ochsen
cinlasscn - du weißt, er ist ein grober Flegel",
meinte sein Herr.

„Er hat meine Ehre angegriffen", klagte
der Esel.

„Das ist doch nicht anders von ihm zu
erwarten," lächelte der Mensch, „du aber hast
seiner Taktlosigkeit deine Gesundheit, vielleicht
dein Leben entgegengesetzt. Du bist ein Esel!"

„Ich weiß, Herr," entgegnete der Esel —
„aber früher wußte ich es nicht." A.vsm,,.

Hygienisches Jdstll.

Er richtet im Morgendämmern
Vom Lager sich in die Höh'

Und braut sich eine Taffe
Loffeinlosen Kaffee.

Dann schlürft er mit Behagen
Die schale Brühe ein
Und kuriert damit einen Kater
Von alkoholfreiem Wein.

5r. Plihringcr.

„Was wünschen die Herrschaften zu speisen?" — „Na, hier am schönen
Bodensee ißt man Fisch. . . Bringen Sie uns Hering mit Pellkartoffeln!"

Aus dem Gerichtssaal.

Richter

(am Schluffe einer Verhandlung):
„Angeklagter, Sie haben das
letzte Wort!"

Angeklagter

(mit triumphierendem Blick in den Zu-
hörerraum) :

„Hast Du's g'hört, Alte?!"

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
n. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — E. Mühlthalcr's Buch- u. Knnstdrnckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt-