Fliegende Blätter (136.1912 (Nr. 3467-3492))

AIEXENQEF\

RöTHAUC

jjYlm Dom in einer stillen Ecke
Hl Steht lächelnd und in Gnaden mild.
Dem Lärm der Großstadt nah, von alters
Ein gütiges Madonnenbild.

Dort fand sich seit viel hundert Jahren
In Treuen traut manch' junger Mund
And schützend, schirmend sah hernieder
Das Bild aus den geheimen Bund.

Es weht in jener stillen Ecke
Wie ein verlor'ner Veilchenduft.

Ein leises Frühlingssonnenflimmern
Durchzittert dort die Dämmerlust.

Wilhelm Herbert.


Der Wirt ton Kiedersloh.

Ui

Fernma. „was los ts?" hat er g'sagt und hat ganz 'zittert, „da stecherln?" hat der Graabschuaster no' d'rei'geb'n. „Da san S'

inüass'n Sie no' frag'n? wann Sie so a' Sau san, dees is losl aber am lfolzweg!" — Siehgst es: dees hat g'holfa. Der fremd!

Daß Sie meint Zahnstechcrln an Lrdbod'n werfa, dees is losl Herr hat si' net g'inuckt und hat sein! Jahnstecherln wieder schö'

Glei' teana Se s' wieder schö' hi', wo Se s' herg'nomma Ham I" sauber in's Bürerl 'nei'tan.

„Moana S'vielleicht, mir Bau'rnleut'mög'n s' net, dee Zahn^ Geht halt nir über'« Wirt vo' Ziedersloh und sei' Schneid!

___ Georg Pueri.