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des Alkalden Freund, war heute Nacht bestohlen worden.
Dieser Diebstahl war ein unerschöpflicher Born der Unterhalt-
tung für alle Marktsitzenden und der Umstand, das die Woh-
nung des Sennors am Markte lag, ja sogar die Fenster derselben
auf den Markt sahen, trug nicht wenig dazu bei, die Geschichte
noch anziehender und interessanter zu machen. Dieser Frevel
an dem Eigenthume des sehr geachteten Diego de Pennas,
der überdies auch noch Senator war, ging von Mund zu Mund,
und Niemand, der die Neuigkeit einem Ankömmlinge wieder-
erzählte, unterließ auf die verhängnißvollen Fenster zu zeigen,
aus den von Zeit zu Zeit das behäbige Gesicht des Bestoh-
lenen mit trüber Miene herausschaute. Hatte er doch schon
vor zwei Stunden nach dem wohlachtbaren, lieben Freund, den
Sennor Antonio Leros, Aktuar des hochweisen Rathes
geschickt, und noch immer war er nicht erschienen. Endlich
gewahrte er die bekannte Gestalt des Erwarteten durch die
Menge sich drängen, aber nur langsam kam er vorwärts.
„Wisset Ihr denn schon, hochgelehrter Aktuar, das Un-
glück, das diese Nacht den guten Sennor Diego betroffen?"
fragte voll froher Hoffnung, die schon zwanzigmal erzählte
Historie noch einmal vortragen zu können, die lange und hagere
Pastetenbäckerin an dem Ecke der Salvatorstraße, deren täg-
licher Kunde der Aktuar zu sein pflegte. „Wisset Ihr fie
schon?" fuhr die Gesprächige fort, als Antonio durch Kopf-
nicken zu verstehen gegeben hatte, daß er sie kenne und tiefe
Betrübniß ihn zu sprechen verhindere, — „aber Ihr wisset
noch nicht, auf welche unerklärliche Weise das Bubenstück be-
gangen worden ist! Denn seht, Ihr kennt genau, wie das Haus
gebaut ist, wenn man die Treppe hinauf- oder hinabgeht, ist's
finster, — s' sind zwar zwei Gucklöcher, die aber vermauert sein
sollen — und es muß ein im Hause genau Bekannter der Dieb
sein — Gott verzeih' mir, wenn ich an Euch dachte, Sennor
— aber Ihr seid ja nicht der Einzige . . . ."
Zwei Schätze.
Äuf dem Markte von Melilla war Alles lebendig; ob-
wohl der Zeiger erst Sieben wies, waren schon alle Oebstlerin-
nen, Grünzeug- und Eßwaarenhändler, Orangen- und Blumen-
verkäuferinnen, Milchweiber, Kohlenträger, Bäcker und Fleischer
munter und riefen rüstig ihre Maaren aus. Ticke Köchinnen
und zierlichere Dienstmädchen drückten sich durch die feilschende
Menge, erwogen die Brödchen, die Eier, die Fische und Ge-
müse, senkten schüchtern die frischen Augen, wenn die feurigen
Blicke der Fleischerburschen die ihrigen trafen, während sie
scherzend ihren Gruß erwiderten. — Alle Donnerstage war
Markttag in Melilla, allein nicht allemal war der Markt so
lebhaft, wie heute; was that's? — Es gab eine Neuigkeit:
Sennor Diego de Pennas, ein Patrizier der Stadt und auch
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zwei Schätze"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
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Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
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Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
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Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
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Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
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Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 14.1851, Nr. 322, S. 73
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Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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