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Das Wiedersehen.
„Nun, das ist ja herrlich, daß Sie sich auch wieder einmal sehen lassen, ich glaube, es ist schon über ein halbes Jahr,
daß wir uns nicht mehr sahen, und wie nett, daß wir uns heute so zufällig gleich in der Menagerie treffen."
Papierschnitzeln.
Ter vermißte Ehemann. Assessor. „Also schon seit
drei Wochen vermißt Sie Ihren Mann? — Da bleibt wohl
nichts Anderes übrig, als ihn, mit Beifügung seines Signa-
lements, ausschreiben zu lassen. Zu diesem Behufe muß Sie
mir jetzt folgende Fragen genau beantworten: Wie alt ist
Ihr Mann?"
Frau. „Er wird halt so in die Treißger sei."
Assessor. „Was haben seine Haare für eine Farbe?"
Frau. „Des wnßt i jez wirkli net z'sog'n, — i kenn
mi in die Forb'n nit so gnau aus, — aber wart'ns! — i muas
nn Hoor vnn ehm z' Haus hob'n, i werd's wohl no find'n."
Assessor. „Aha! die hat er Ihr gewiß vor seinem
Weggehen noch als Andenken hinterlassen?"
Frau. „Na! — gerauft hob'n ma allzwoa und do is
mir a schön's Büsch'l in d'r Hand blieb'n."
Aus dem Talon. (Aus Frankfurt.) Rittmeister v.
Hurrah. „Bitte, meine Gnädige, mit welcher interessanten
Lectüre beschäftigt sich soeben Ihr Geist?"
Frau Banquier v. Schnabel. „O! Es ist nur der
Kosmos des Herrn Baron von Humboldt. Sie müssen nämlich
wissen, daß mein Herr Sohn wirklich auch in Amerika ist,
und von Zeit zu Zeit recht interessante Briefe schreibt. Wir
haben ihm aber auch starke Wechsclchen initgegeben und ich
glaube nicht, daß Herr Baron von Humboldt so viel hat
dran wenden können. Denken Sie ja nur: Kürzlich war mein
Das Wiedersehen.
„Nun, das ist ja herrlich, daß Sie sich auch wieder einmal sehen lassen, ich glaube, es ist schon über ein halbes Jahr,
daß wir uns nicht mehr sahen, und wie nett, daß wir uns heute so zufällig gleich in der Menagerie treffen."
Papierschnitzeln.
Ter vermißte Ehemann. Assessor. „Also schon seit
drei Wochen vermißt Sie Ihren Mann? — Da bleibt wohl
nichts Anderes übrig, als ihn, mit Beifügung seines Signa-
lements, ausschreiben zu lassen. Zu diesem Behufe muß Sie
mir jetzt folgende Fragen genau beantworten: Wie alt ist
Ihr Mann?"
Frau. „Er wird halt so in die Treißger sei."
Assessor. „Was haben seine Haare für eine Farbe?"
Frau. „Des wnßt i jez wirkli net z'sog'n, — i kenn
mi in die Forb'n nit so gnau aus, — aber wart'ns! — i muas
nn Hoor vnn ehm z' Haus hob'n, i werd's wohl no find'n."
Assessor. „Aha! die hat er Ihr gewiß vor seinem
Weggehen noch als Andenken hinterlassen?"
Frau. „Na! — gerauft hob'n ma allzwoa und do is
mir a schön's Büsch'l in d'r Hand blieb'n."
Aus dem Talon. (Aus Frankfurt.) Rittmeister v.
Hurrah. „Bitte, meine Gnädige, mit welcher interessanten
Lectüre beschäftigt sich soeben Ihr Geist?"
Frau Banquier v. Schnabel. „O! Es ist nur der
Kosmos des Herrn Baron von Humboldt. Sie müssen nämlich
wissen, daß mein Herr Sohn wirklich auch in Amerika ist,
und von Zeit zu Zeit recht interessante Briefe schreibt. Wir
haben ihm aber auch starke Wechsclchen initgegeben und ich
glaube nicht, daß Herr Baron von Humboldt so viel hat
dran wenden können. Denken Sie ja nur: Kürzlich war mein
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Wiedersehen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 14.1851, Nr. 323, S. 87
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg