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80 Das Betteln muß man tierstchen.

Willst mit Erfolg du betteln geh'n.

So mußt du das Geschäft versteh'n.

Vor Allem elegant und fein,

Nach ueu'stem Schnitt gekleidet sein.

Nicht unten bettle beim Portier,

Nein, gleich zum Grafen selber geh'!

Führst du dich ein mit schlauem Wort,

Dann bringt er dich so leicht nicht fort.
„Du weißt, daß er ein Glückskind sei!"

So sprich — „d'rum seiest du so frei,

Und bötest mit dem Ziehnngsplan
Ihm die und jene Loose an!"

Das ist der erste Vorwand blos.

Denn der Herr Graf nimmt doch kein Loos.
Dann frage, „wenn er etwa rauche.

Ob er nicht ganz was Feines brauche:
Cigarren von der besten Sorte —"

Er nimmt dich sicher nicht beim Worte.
Frag' ihn, „ob er sich will bequemen
An einem neuen Unternehmen
Auf Aktien zu betheil'gen sich —"

Auch das verneint er sicherlich.

Hast die so eine Zeit verplaudert.

Dann sage leichthin, nngezaudert,

„Du seiest leider just zur Zeit
In einiger Verlegenheit.

Es sei dein Wechsel ausgeblieben.

Du hättest zwar um Geld geschrieben,

Doch bis es kam', vergehen Tage,

Und sehr fatal sei deine Lage." —

Erst wird der Graf die Stirne runzeln,

Doch plauderst fort du, endlich schmnnzeln
Und dir, als wärst du seines Gleichen,
Verlegen eine Krone reichen.

Den armen Mann im schlechten Flans
Jagt unterdessen man hinaus
Und gibt ihm höchstens, lvill's das Glück,
Am Hansthor ein Zehnpfennigstück.

Verloren und doch gewonnen.

A: „Ich wette 50 Pfennige, daß ich genau ein Wein-
glas aus Ihrer Flasche trinken kann!" — B: „Genau ein
Weinglas? Das ist nicht möglich! Ich nehme die Wette an!"
— A (setzt die volle Flasche Bordeaux an den Mund, trinkt sie bis
ans den letzten Tropfen aus und gibt sie wieder zurück): „Ich gestehe,
ich habe die Wette verloren — hier sind meine 50 Pfennige!"

Schreckliche Drohung.

Liebhaber (in Verzweiflung): „Kathi, Kathi, zum dritten
und letzten Male, Kathi, willst Du mir aufmachen oder nicht?
Ja oder Nein?" — (Stimme von Innen): „Nein!" — Lieb-
haber: „Nun, so schwüre ich Dir, morgen findest Du auf
der Schwelle einen Leichnam!" — Kathi macht trotz dieser
schrecklichen Drohung doch nicht auf, als sie aber am andern
Morgen die Thürc öffnet, findet sie wirklich

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerci von E. Mühlthaler in München.

Hie)u cinc Beilage.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schreckliche Drohung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Verzweiflung
Schrecken <Motiv>
Liebhaber <Motiv>
Ratte <Motiv>
Kadaver
Klopfen
Tür <Motiv>
Abweisung
Karikatur
Frau <Motiv>
Drohung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1728, S. 80
 
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