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Ich liebe Hermine, die Tochter meines Prinzipals, und habe noch
niemals mit ihr gesprochen, obgleich ich sie beinahe täglich sehe. Es
s verläßt mich der Muth, wenn ich daran denke, daß diese Liebe doch
nur eine unglückliche, hoffnungslose sein kann, daß" — hier hielt
Herr Krapcnfeld ein wenig innc, und blickte ans den ihm gegenüber
sitzenden jungen Mann, der sich den Schtvciß von der Stirne zu
trocknen bestrebt lvar, und, als ob er ans einem Traume erwachte,
ringsumher blickte.

„Ich lese nicht weiter," sagte der Prinzipal. „Wozu auch — Sie
kennen ja den Brief."

„Jawohl, ich habe ihn geschrieben," sagte Hartman. „Verzeihen
Sic jedoch, daß ich mir erlaube, meine Verwunderung darüber aus-
zusprechen, daß der Wortlaut dieses meines Briefes sich in Ihren
Händen befindet, nachdem ich mein Schreiben eigenhändig der Post
übergeben."

„Das mag Sie nicht beunruhigen", sagte Herr Krapcnfeld, indem
er dem jungen Mann vertraulich auf die Schulter klopfte. „Ich ersehe
aus diesem Schreiben, daß Sie meine Tochter aufrichtig und innig
lieben, und das genügt mir. Hermine, die Ihnen recht gut zu
sein scheint, soll bald Ihre Braut werden. Theilcn Sie dies; nun
Ihren lieben Eltern mit, jedoch thnn Sie es nicht wieder in Eile
— sonst copiren Sie den Brief abermals im Copirbuch."

darüber verlauten lassen!" sagte Hartmann mit zitternder Stimme.

„Doch, doch! Erinnern Sie sich'nur!"

Hartmann mußte nochmals wiederholen, daß er von dieser,
seiner geheimsten Herzensangelegenheit zu Keinem gesprochen.

„So will ich Ihrem Gedächtnisse zu Hilfe kommen," sagte Herr
Krapenfcld, indem er, ein Papier aus der Tasche holend, dasselbe
vor sich hinlcgtc, und folgenden Brief vorlas:

„Geliebte Eltern. Mein Geständnis; wird Euch betrüben, und
doch muß ich dasselbe denjenigen anvertraucn, die mir auf Erden
überaus theuer sind. Um es kurz zu sagen: Ich liebe; liebe aus
tiefster Seele ein Mädchen, schön, wie die Engel im Himmel sind.

Die Hauptperson.

Köchin

(zu einem Kindermädchen):

„Na, Du hast ja gestern auch einmal
mit Deiner Herrschaft spazieren fahren
dürfen; aber ich hätt' Dich beinah' über-
sehen, so bescheiden hast Du Dich in Dein
Eckerl gedrückt. Da solltest Du einmal mich
sehen, wenn Ich mit meiner Gnädigen
vom Markt Heimsahr' — da glaubt die
ganz' Welt, Ich zahl' den Fiaker!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"In der Eile" "Die Hauptperson"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 89.1888, Nr. 2240, S. 3

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