78 Bei der ersten Aufführung eines Schauspiels.
Dr. Nixle, ein Theaterrecensent ohne eigenes Urtheil, blickt im Zwischenakte auffällig im
Publikum umher, um den Eindruck des Stückes auf dasselbe zu prüfen.
A (zu seinem Nachbar): „Was gäbe der jetzt d'rum, wenn er wüßte, wie ihm
das Stück gefällt!"
Der Gipfelpunkt der Sorg-
lichkeit.
Junge Frau (zum Gatten, der
Schlittschuhlaufen will): „Höre, liebes
Männchen, es ist heute sehr rauh!
Soll ich Dir nicht Deine Schlittschuhe
etwas wärmen?"
Worauf cs an kommt.
Das Sprichwort: „Das Geld liegt auf
der Straße",
Ist sicherlich keine leere Phrase,
Nur muß Einem das Talent sein an-
geboren,
Dort nur zu suchen, wo's ein And'rer
verloren.
w. ffi.
Ein Mann der Nüanccn.
Baronin (zum neu eingetretenen
Diener): „Johann, pfeifen Sie doch nicht
so abscheulich — und noch dazu solche
Gassenhauer!" — Johann: „Aber,
gnä' Frau, bei'm Stiefelwichsen
können S' doch kei' Rhapsodie von
Liszt verlangen — die kommt später,
wenn ich — 's Silber putz'!"
Studeuteurache.
Ait langer Pfeif' im sammt'nen Rock
Sitzt der Student im zweiten Stock.
Im ersten Stock, nicht weit davon,
Sitzt strickend Fräulein Judith Kon.
Daß für einander sie entbrannt
In Lieb', versteht sich ganz am Rand,
D'rum muß die lange Pfeife ihnen
Als Telegraph und Bote dienen.
Auf kleinen Zetteln, schlecht geschrieben,
Gestehen sie sich all' ihr Lieben,
Und stecken so manch' Sillot-ckonx
Sich mit dem Pfeifenkopfe zu.
Doch eines Tag's — das kommt davon
Am Fenster sitzt der alte Kon
Und nimmt — das ist so klar wie Seife
Das Liebe-sbriefchen von der Pfeife.
Dr. Nixle, ein Theaterrecensent ohne eigenes Urtheil, blickt im Zwischenakte auffällig im
Publikum umher, um den Eindruck des Stückes auf dasselbe zu prüfen.
A (zu seinem Nachbar): „Was gäbe der jetzt d'rum, wenn er wüßte, wie ihm
das Stück gefällt!"
Der Gipfelpunkt der Sorg-
lichkeit.
Junge Frau (zum Gatten, der
Schlittschuhlaufen will): „Höre, liebes
Männchen, es ist heute sehr rauh!
Soll ich Dir nicht Deine Schlittschuhe
etwas wärmen?"
Worauf cs an kommt.
Das Sprichwort: „Das Geld liegt auf
der Straße",
Ist sicherlich keine leere Phrase,
Nur muß Einem das Talent sein an-
geboren,
Dort nur zu suchen, wo's ein And'rer
verloren.
w. ffi.
Ein Mann der Nüanccn.
Baronin (zum neu eingetretenen
Diener): „Johann, pfeifen Sie doch nicht
so abscheulich — und noch dazu solche
Gassenhauer!" — Johann: „Aber,
gnä' Frau, bei'm Stiefelwichsen
können S' doch kei' Rhapsodie von
Liszt verlangen — die kommt später,
wenn ich — 's Silber putz'!"
Studeuteurache.
Ait langer Pfeif' im sammt'nen Rock
Sitzt der Student im zweiten Stock.
Im ersten Stock, nicht weit davon,
Sitzt strickend Fräulein Judith Kon.
Daß für einander sie entbrannt
In Lieb', versteht sich ganz am Rand,
D'rum muß die lange Pfeife ihnen
Als Telegraph und Bote dienen.
Auf kleinen Zetteln, schlecht geschrieben,
Gestehen sie sich all' ihr Lieben,
Und stecken so manch' Sillot-ckonx
Sich mit dem Pfeifenkopfe zu.
Doch eines Tag's — das kommt davon
Am Fenster sitzt der alte Kon
Und nimmt — das ist so klar wie Seife
Das Liebe-sbriefchen von der Pfeife.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bei der ersten Aufführung eines Schauspiels" "Studentenrache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 90.1889, Nr. 2275, S. 78
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Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg