Held und Schuster.
mit der Zahlung vertröstet hatte, ein Billetdoux, das dem Witz des
neuen Hans Sachs gewiß Ehre machte. „Ich war gestern im
Theater", schrieb der Gläubiger, „wo ich Sie bewunderte. Dem
Dichter Gutzkow alle Achtung — aber sein Rabbi Ben Akiba hat
Unrecht mit dem ewigen: „Alles schon einmal Lagewesen!" Der
Erste ist schon längst dagewesen; auch der Fünfzehnte ist bereits
dagewesen, aber Sie sind noch nicht dagewesen!" Und nun
folgte die Rechnung.
Analog.
Erster Soldat: „Was hat der Herr General zu unserem
Oberst gesagt?" — Zweiter Soldat: „Das Terrain ist nicht
ganz günstig gewählt!" — Erster Soldat: „Siehst Du, das is
g'rad' so, als wenn der Feldwebel zu Unsereinem sagt:
Schafskopf, viereckiger!"
Grobe Wahrheit. 203
Gelingt dir etwas nicht allsogleich,
So zähme dein zorniges Wesen,
Denn schimpfst du dich Ochse, so weiß Jedes gleich
Daß du ein — Esel gewesen. s. 0.
Ein Pfissicus.
Louis: „Ich sage Dir, Willem, es macht mir ein wahres
Vergnügen, meinen Körper fortwährend zu kasteien!" — Willem:
„Del habe ich noch nich' bemerkt!" — Louis: „Sicher; verlangt
der Körper z. B. Wasser, so gebe ich ihm Bier, verlangt er Bier,
so gebe ich ihm Wein, verlangt er Wein, so gebe ich ihm Schnaps,
verlangt er Schnaps —" — Willem: „Ru', was dann?" —
Louis: „Mein Gott, man kann nicht immer so fürchterlich streng
sein. Verlangt er Schnaps, so gebeich ihm endlich — was er will!"
CapriciöS.
Vater: „Ich begreife Dich
nicht, Karoline! Du läßt Dir
von Herrn Bernhard den Hof
machen. Ich gestatte dies, da ich
ihn als ehrenwerthen Menschen
kenne; nun macht er Dir, wie
mir Mutter sagt, eine Liebes-
erklärung und Du weisest ihn
ab! Wie soll ich das deuten?" —
Tochter: „Ganz einfach. Du
weißt, ich nehme nur einen g e i st-
vollen Mann. Bernhard kommt,
wirft sich auf's Knie und schreit:
„Ich liebe nur Dich auf dieser
weiten Welt!" ... Das Hab'
ich doch schon wo gelesen!"
Kindlich.
Arzt (zu einem kleinen Mäd-
chen, welches halsleidend): „Sei
'mal hübsch artig, liebes Mäus-
chen, mach' den Mund auf —
so ist's recht — jetzt sag' 'mal
„a", Mäuschen!"
Else: „Ameischen!"
Schlechtes Gewissen.
Hauptmann (zum Zahn-
arzt): „Haben Sie die Güte,
meinen kranken Zahn zu unter-
suchen!" — Zahnarzt: „Bitte,
Herr Hauptmann — wenden Sie
sich an meinen Assistenten!" —
Hauptmann (den Assistenten
im Nebenzimmer bemerkend):
„Um Gotteswillen, Herr Doctor,
der hat ja in meiner Compagnie
als Einjähriger gedient!"
Feine Unterscheidung.
mit der Zahlung vertröstet hatte, ein Billetdoux, das dem Witz des
neuen Hans Sachs gewiß Ehre machte. „Ich war gestern im
Theater", schrieb der Gläubiger, „wo ich Sie bewunderte. Dem
Dichter Gutzkow alle Achtung — aber sein Rabbi Ben Akiba hat
Unrecht mit dem ewigen: „Alles schon einmal Lagewesen!" Der
Erste ist schon längst dagewesen; auch der Fünfzehnte ist bereits
dagewesen, aber Sie sind noch nicht dagewesen!" Und nun
folgte die Rechnung.
Analog.
Erster Soldat: „Was hat der Herr General zu unserem
Oberst gesagt?" — Zweiter Soldat: „Das Terrain ist nicht
ganz günstig gewählt!" — Erster Soldat: „Siehst Du, das is
g'rad' so, als wenn der Feldwebel zu Unsereinem sagt:
Schafskopf, viereckiger!"
Grobe Wahrheit. 203
Gelingt dir etwas nicht allsogleich,
So zähme dein zorniges Wesen,
Denn schimpfst du dich Ochse, so weiß Jedes gleich
Daß du ein — Esel gewesen. s. 0.
Ein Pfissicus.
Louis: „Ich sage Dir, Willem, es macht mir ein wahres
Vergnügen, meinen Körper fortwährend zu kasteien!" — Willem:
„Del habe ich noch nich' bemerkt!" — Louis: „Sicher; verlangt
der Körper z. B. Wasser, so gebe ich ihm Bier, verlangt er Bier,
so gebe ich ihm Wein, verlangt er Wein, so gebe ich ihm Schnaps,
verlangt er Schnaps —" — Willem: „Ru', was dann?" —
Louis: „Mein Gott, man kann nicht immer so fürchterlich streng
sein. Verlangt er Schnaps, so gebeich ihm endlich — was er will!"
CapriciöS.
Vater: „Ich begreife Dich
nicht, Karoline! Du läßt Dir
von Herrn Bernhard den Hof
machen. Ich gestatte dies, da ich
ihn als ehrenwerthen Menschen
kenne; nun macht er Dir, wie
mir Mutter sagt, eine Liebes-
erklärung und Du weisest ihn
ab! Wie soll ich das deuten?" —
Tochter: „Ganz einfach. Du
weißt, ich nehme nur einen g e i st-
vollen Mann. Bernhard kommt,
wirft sich auf's Knie und schreit:
„Ich liebe nur Dich auf dieser
weiten Welt!" ... Das Hab'
ich doch schon wo gelesen!"
Kindlich.
Arzt (zu einem kleinen Mäd-
chen, welches halsleidend): „Sei
'mal hübsch artig, liebes Mäus-
chen, mach' den Mund auf —
so ist's recht — jetzt sag' 'mal
„a", Mäuschen!"
Else: „Ameischen!"
Schlechtes Gewissen.
Hauptmann (zum Zahn-
arzt): „Haben Sie die Güte,
meinen kranken Zahn zu unter-
suchen!" — Zahnarzt: „Bitte,
Herr Hauptmann — wenden Sie
sich an meinen Assistenten!" —
Hauptmann (den Assistenten
im Nebenzimmer bemerkend):
„Um Gotteswillen, Herr Doctor,
der hat ja in meiner Compagnie
als Einjähriger gedient!"
Feine Unterscheidung.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
Feine Unterscheidung
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 90.1889, Nr. 2289, S. 203
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg