Fliegende Blätter (97.1892 (Nr. 2449-2474))

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Das Ahncnbild.

/^trübelnd saß bei seiner Puros
>1/ Ein Don Jose; denn die Duros,
b’ Die sein Vater ihm vermacht,
Hatte er längst durchgebracht.
Abgcpumpt war auch schon Alles,

Was da lieh für Zinsen Dalles:
Niemand gab ihm in der Welt
Mehr auf Schein und Wechsel Geld.

„Nun ist's gar!" So nickte bitter
Schließlich d'rum der edle Ritter.

„Naht sich setzt kein Wunder mir,

Wird der Schuldthurm mein Quartier!
Und Ihr, Ahnen, könnt cs sehen,

Daß ich so muß untergehen —

Ich, der Letzte vom Geschlecht,

Der erst doppelt leben möcht'!

Hättet Ihr den Stamm bereichert,
Schätze für uns aufgespeichert,

Als es Gold noch gab wie Heu —
Pfui, nur Ihr seid schuld dabei!"

So voll Zorn schrie der Bedrängte
Den an, der zunächst ihm hängte,

Daß der Urahn in der Höh'

Erst ein wenig wackelte,

Aber dann mit lautem Krachen
Auf den Tisch fiel und die Sachen,

Die zum Frühstück standen dort.

Alle riß im Sturze fort.

Jose rief erst: „Donnerwetter!"

Doch dann sah voll Pietät er,

Ob der Ahn' nicht Schaden nahm,

Als er in die Sachen kam.

Wie er so d'ran rieb und putzte.
Plötzlich ganz verblüfft er stutzte;

Denn des Malers Nanien sah
Von dem Staub befreit er da.

„Ein Velasquez!" rief er selig.

„O, nun merk' ich erst allmählig,

Wie Ihr Ahnen ja fürwahr
Sorgtet für uns wunderbar!

Meister wähltet Ihr zum Malen,

Die sie heut' horrend bezahlen:

Uns trägt jetzt die Leinwand hier
Mehr als Grund und Werthpapicr!"
Also rühmte laut Don Jose
Und hat dann sofort das große
Bild zum Aaron Hirsch geschickt;

Der gab dafür hoch entzückt