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BUONAVENTURA GENELLI.

jIE Geschichte der Kund des neunzehnten Jahrhunderts hat kaum einen Künstler auszuweisen,
dessen Schöpsungen mit seiner Persönlichkeit in einem so organischen Zusammenhange stehen
™S5öss und mit derselben so untrennbar verwachsen sind, zugleich aber von der allgemeinen Kunft-
entwicklung der Zeit seines Schassens so wenig berührt erscheinen, wie dies bei Giovanni Buonaventura
Genclli zusammentrifft. Abstammung, Erziehung, Anlagen des Körpers, G'eistes und Charakters,
Lebensschicksale endlich haben sich vereinigt, um eine durchaus eigenartige Persönlichkeit hervor-
zubringen, welche, wie im Leben, so auch in ihren Werken, besremdend aber anziehend zugleich, eine
Sonderstellung unter den gleichzeitigen Kunstgcnosfen einnimmt, so dass nach ihrem Erlöschen kein
nachstrebender Jünger sich sand, der das Erbe des Meisters hätte antreten und mit dem von ihm
hinterlasfenen Psunde hätte sortwuchern können. Aber sür abgeschnitten und beendet dars Genelli's
Wirken desshalb doch nicht gehalten werden: sowie er selbst als geistiger Erbe des im Jahre seiner
Geburt verdorbenen Asmus Carflcns zur Welt kam, so mag vielleicht auch in Genelli's Todesjahr der
Künstler geboren worden sein, welcher dereinst dem Wege solgt, den Carstens und Genelli gewandelt.
Ideen und Schöpsungen, wie sie diesen Künstlern entsprungen, gehen nicht wirkungslos unter; sie
erhalten sich sortlebend und sortzeugend und treten, gleich intermittirenden Quellen, ost wieder zu
Tage, wenn man ihrer am wenigsten gewärtig ist.
Berggruen: Die Galerie Schach. I Genelli 1.

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