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Antiquariat Emil Hirsch <München> [Hrsg.]
Bibliothek Prof. Dr. Oscar Piloty: Handschriften, schöne Einbände, Inkunabeln, Holzschnittwerke des XV. u. XVI. Jahrhunderts, deutsche Literatur von frühester bis neuester Zeit, Vorzugsdrucke, Kupferwerke des XVIII. Jahrhunderts, Buchillustrationen des XIX. Jahrhunderts, altes Volkslied und altes Kirchenlied, Mystik, Geschichte der Germanistik, Vermischtes aus der Geistes- und Kulturgeschichte ; Versteigerung. Montag den 27., Dienstag, den 28. u. Mittwoch den 29. Mai 1918 — München, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.15542#0059
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V. Deutschd Literatur von 1600 bis gegen 1750.

200 Bibliographie. — Weller, Emil. Repertorium typographicum. Die deutsche
' Literatur im ersten Viertel d. 16. Jhdts. Im Anschl. an Hains Repertorium u.
Panzers deutsche Annalen. Mit 2 Supplementbdn. Nördlingen, C. H. Beck, 1864
—65. Gr.-8°. Hldr. u. Hlwd.

V. Deutsche Literatur von 1600 bis gegen 1750.

201 Aesopus, Der lustige u. anmuthige, n. d. frantzöischen (!) Ausfert. s. Fabeln übers.
v. Menantes (Chr. Frdr. H u n o 1 d). Hamburg, Benj. Schiller, 1707. M i t T i t e 1 -
kupfer u. 95 Textkupfern. — Beigefy.: P h a e d r i moraiische Fabeln.
Ebd. 1707. — B i d p a i. Les fables polit. de Pilpay (!) philos. indien, avec ses maximes
polit. et morales. Ebd. 1707. 12°. Pgt. d. Z.

Der Text der beiden ersten Werke ist französ. u. deutsch. Das 1. Werk nicht bei Goedeke
III. 335. 12 aufgeführt.

202 Apotheke, Höchstnützhch- und heilsame, fiir böse Weiber und Männer ans Liecht
gegeben durch Cornelium Simplicium und Euphrosinen Wahrmundin. O. O. 1713.
Mit Kupfertitel. 12°. Pp. d. Z. Am Schlusse fehlen 3 Blätter.

203 ^Ayrer, Jacob. Opus thaeatricum. Dreissig auszbündtige schöne Comedien vnd

Tragedien von allerhand denckwürdigen alten Römischen Historien vnd andern

/ politischen geschichten vnd gedichten, sampt noch andern 36 schönen lustigen vnd
kurtzweiligen Fasznacht oder Possen Spilen. 2 Tle. in I Bde. Nürmberg, Balthasar
Scherff, 1618. 5 unnum., 464 u. 167 num. B11. Fol. Prgt. d. Z.

Goedeke II, 546, 4. Brunet I, 594. Ebert 1471. Ein sehr seltenes Werk, das mit seinem
Rdchtum an Schauspielen, Fastnachtsspielen u. Singspielen zu den wichtigsten Quellen-
werken dcs frühcn deutschen Theaters gehört. Ein genaues Verzeichnis der Schauspiele
findet sich bei Goedeke. Bemerkenswert darunter sind ,,Von Keiser Machumet II, wie er
Constantinopel eingenommen“, „Vom Hueg Dietrichen und seinem Sohn Wolff Dieterichen“,
,,Von der schönen Melusina“, „Vom König Edwarto IIl in Engelland und Elipsa, Wilhelm
Montagij Gemahl“ usw. Unter den Fastnachtsspielen finden sich 10 Singspiele, mit Angabe
der Töne, die zu den frühesten der deutschen Literatur gehören. (,,Von etlichen Reden des
Claus Narrn, 1m Thon: Lasst uns ein weil bey eina.nder bleiben“, „Vondem Eulenspiegel, In
des Engelendischen Rolands Thon“ etc.) In die Schauspiele ist ein reicher Schatz von Liedern
eingestreut. Ausserordentlich interessant ist die von ,,Cohn, Shakespeare in Germanv, LXI
u. ff.“ bcgriindeto Vermutung, dass Shakespeare aus der „Comedia von der schönen Sidea“
(I, 433—-442) dcn Stoff zu ,,Thc Tempest“ entlehnt haben soll, während Shakespeare’s „Much
Ado about nothing“ mit der „Comedia von der schönen Phaenicia und Graf Tvmbri von Go-
lison“ (I, 408—424) in Verbindung steht.

Abgesehen von einer Anz hl gebräunter Blätter u. Flecken an der äusseren Eckc, gut
eihaltenes Exemplar.

204 Balde, Jac., S. J. Poema de vamtate mundi. Ed. altera. Monachii, typis Lucac
Straubii, sumt. Joa. Wagneri, 1649. Mit Kupfertitel u. 1 Kupfer v. Wolfg. Kilian.
12°. Pgt. d. Z.

Ein von Herder u. Goethe höchst geschätzter Vertreter der humanist. Lateindichtung
hat hier ein deutsch-Iat. Mischgedicht geschaffen.

205 — Agathyrsvs Teutsch. Teutscher Poeten Eyferig: vnd lustiges nachsinnen vber
das Trostreiche ehren Lied, Agathyrs genannt. Anfänglich Lateinisch beschrieben.
München, bey Lucas Straub, in Verlag Joann. Wagner, 1647. Mit gest. Titel, 1 blattgr.
Kupfer u. 4 SS. fein gest. Musiknoten. 2 unn. Bll. u. 176 SS. 12°. Br.

Goedeke III, 195, 2. Maltzahn II, 130. Heyse 702. Agathyrsus, ein Loblied auf die Ma-
gcren, ist von Balde selbst ins Deutsche übertragen worden, u. zwar ,,zu fromb vnnd nutzen
desz lateins vnerfahrenen Dürren Brüdern“. — Etwas fleckig.

206 — Ehrenpreisz der allerseligisten Jungfrawen vnd Mutter Gottes Mariae. Nach-
getruckt i. J. 1640. Mit Holzschn.-Titelvign. 8 B11., worunter ein Bl. mit Musiknoten.
12°. Mod. Hldr.

Goedeke III, 195, der als Erscheinungsjahr der 1. Ausg. 1647 angiebt.

207 (—•) — Dasselbe. Nachgetruckt zu München, bey Lucas Straub, in verleg. Joh.Wagners.

1647. Mit hübscher Titelvign. u. 1 Musiknotenblatt in Kupferst. 6 Bli. 16 0. Br.
Maltzahn II, 129, 3 „Sehr selten“.

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